Erzbistum Stettin-Cammin
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Das Erzbistum Stettin-Cammin wurde als Bistum Cammin nach der Unterwerfung Hinterpommerns durch Heinrich den Löwen im Jahr 1175 mit Bischof Konrad I. von Salzwedel offiziell gegründet. Zur gleichen Zeit ließ Herzog Kasimir I. den Dom St. Johannis errichten und 1182 siedelte der Bischof von Wollin nach Cammin über. Seit 1188 war das Bistum direkt dem Papst unterstellt. Es umfasste Pommern bis auf Rügen, Teile Ostmecklenburgs, der Uckermark und der Neumark.
Im Laufe des 13. Jahrhunderts konnte das Hochstift Gebiete um Kolberg und im 14. Jahrhundert Gebiete um Bublitz erlangen. Der Sitz des Bischofs wurde daraufhin auch nach Kolberg verlegt. Der Bischof galt seit dem 14. Jahrhundert als Reichsfürst, 1422 wurde es selbstständiges Fürstentum und wurde 1521 in die Reichsmatrikel aufgenommen.
Nach der Einführung der Reformation und dem Tod des letzten vorreformatorischen Bischofs Erasmus von Manteuffel-Arnhausen im Jahre 1544 wurde 1545 der Stettiner Kanzler Bartholomäus Suawe erster evangelischer Bischof unter der Hoheit der pommerschen Herzöge. 1556 wurde das Bistum zu einer pommerschen Sekundogenitur. Nach dem 30jährigen Krieg wurde das Bistum säkularisiert und kam gemeinsam mit dem Osten Pommerns an Brandenburg. 1650 verzichtete der letzte Titularbischof von Cammin, Herzog Ernst Bogislaw von Croy, gegen eine Abfindung zugunsten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg auf seine Rechte am Bistum.
1972 wurde ein katholisches Bistum unter der Bezeichnung Stettin-Cammin errichtet. Kathedralkirche wurde die Jakobskathedrale von Stettin (auch Jacobikirche). 1992 wurde Stettin zum Erzbistum erhoben. Unterstellt sind ihm die Bistümer Köslin-Kolberg und Grünberg-Landsberg (Warthe).
[Bearbeiten] siehe auch
- Liste der Bischöfe von Cammin
- Liste der ehemaligen katholischen Bistümer
- Liste der Territorien im Heiligen Römischen Reich
- Katholische Kirche in Polen