Esch-sur-Alzette
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Distrikt: | Luxemburg |
Kanton: | Esch-sur-Alzette |
Fläche: | 1435 ha |
Einwohner: | 28.746 |
Ausländeranteil: | 51,1% |
Website: | www.esch.lu |
Politik | |
Wahlsystem: | Proporzwahl |
Bürgermeister: | Lydia Mutsch (LSAP) |
1. Schöffe: | Félix Braz (Déi Gréng) |
2. Schöffe: | Henri Hinterscheid (LSAP) |
Esch-sur-Alzette (lux.: Esch-Uelzecht; dt.: Esch an der Alzette) ist eine Stadt im Kanton Esch-sur-Alzette im Süden Luxemburgs. Sie ist nach der Hauptstadt die zweitgrößte Stadt des Landes.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 12. April 1128 wurde Esch erstmalig unter dem Namen "Asch" in einer Schrift von Papst Honorius II. erwähnt. 1328 verlieh Johann der Blinde Esch den Titel "Freie Stadt".
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Esch immer wieder von fremden Truppen überfallen und oft schwer zerstört. 1677 mussten auf Anordnung von Louis XIV. die Stadtmauern geschleift werden. Im Juli 1841 wurde Esch durch ein großherzogliches Dekret zum Hauptort des Kantons Esch ernannt.
Mit der Entdeckung von Eisenerzvorkommen und der damit einhergehenden Eisen- und Stahlindustrie begann für Esch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Industrielle Aufschwung. Anfangs im Tagebau, später in Bergwerken, wurde die Minette abgebaut und in Hütten verarbeitet. Mit den neu entstandenen Arbeitsplätzen stieg die Einwohnerzahl von Esch rasant an. Anfangs kamen die Arbeiter aus Luxemburg und vor allem aus dem Ösling, doch bereits nach kurzer Zeit musste man auf Arbeitskräfte aus dem Ausland zurückgreifen. Diese kamen zu Beginn aus den Nachbarländern, später massiv aus Polen und Italien.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Am 29. Mai 1906 ernannte Großherzog Willhelm IV Esch zum zweiten Mal zur Stadt. In dem Jahr zählte Esch bereits 13.000 Einwohner.
Von 1910 an wurde das Brill-Viertel urbanisiert. Viele italienische Einwanderer fanden dort ein neues Zuhause. Der Fluss der Alzette wurde überdeckt und die darüber angelegte Ulzechtstrooss mit ihren Nebenstraßen zum neuen Stadtkern.
Im ersten Weltkrieg war Esch das Generalquartier des deutschen Erbprinzen von Hohenzollern und wurde zu einem großen Kriegslazarett umgewandelt. Die Hütten produzierten zu dieser Zeit nicht oder nur sehr wenig. Viele ausländische Arbeiter gingen zudem zurück in ihre Heimatländer.
[Bearbeiten] Zwischen den Weltkriegen
1920 kam es durch das neu eingeführte, allgemeine Wahlrecht zur ersten sozialistischen Mehrheit in der Gemeinde. Die Gemeinde, aber auch die ARBED sowie die Société Métallurgique des Terres Rouges begannen zudem mit dem Bau neuer Arbeitersiedlungen. Zwischen 1926, dem Ende der deutschen Wirtschaftskrise, und 1929 der Weltwirtschaftskrise erlebte Esch einen weiteren Bauboom. 1930 zählte Esch 29.745 Einwohner.
[Bearbeiten] Deutsche Besetzung 1940-1944
Wie überall in Luxemburg wurden auch in Esch die Verwaltungsstrukturen der Besetzer eingeführt. Die Escher Synagoge wie auch die in Luxemburg Stadt wurden zerstört. Zwangsarbeiter, die vor allem aus Russland kamen, mussten in den Bergwerken arbeiten. Junge luxemburgische Zwangsrekrutierte versteckten sich vor den Nazis in den Gängen der Bergwerke und mussten dort bis zur Befreiung durch die US-amerikanische Truppen am 10. September 1944 ausharren.
[Bearbeiten] Nachkriegszeit 1945-1975
Nach dem Krieg breitete sich die Stadt immer weiter aus. In den 50er Jahren entstanden vor allem in Lallange, Bruch und Raemerech neue Viertel. In den 60er und 70er Jahren wurde besonders das Viertel Wobrécken bebaut.
[Bearbeiten] Stahlkrise 1975-1985
Esch wurde wie die anderen Städte in der Minette Region von der Stahlkrise besonders hart getroffen. Die Einnahmen gingen drastisch zurück, und die Bergwerke sowie die meisten Hütten mussten geschlossen werden. Die Instandsetzung des maroden Stadtkerns konnte erst Mitte der 80er Jahre in Angriff genommen werden.
Seit den 60er Jahren ging die Bevölkerung von Esch nach und nach zurück. Von fast 30.000 im Jahre 1960 auf 25.000 im Jahre 1985. Viele Einwohner sind in die Vororte der Stadt gezogen. Erst in den 90er Jahren konnte dieser Trend gestoppt werden, sodass die Stadt Esch heute wieder um die 30.000 Einwohner zählt.
[Bearbeiten] Esch heute
Nach der Schließung der Minen und der meisten Hüttenwerke werden jetzt auf den frei liegenden Geländen Dienstleistungsbetriebe und öffentliche Einrichtungen (Lehranstalten, Konzertgebäude) angesiedelt.
Über 80 % der Einwohner Eschs sind Nicht-Luxemburger, von denen über 90 % aus EU-Ländern stammen. Portugiesen allein machen rund ein Viertel der Bevölkerung aus. 15 % der Bevölkerung Eschs sind Senioren.
Im Rahmen der 100-Jahr-Feiern der Stadt Esch ist die Stadt 2006 Ziel- und Startort von zwei Tour de France-Etappen.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Raoul Biltgen (* 1. Juli 1974), Schauspieler.
- Paul Breisch (* 1974), Domorganist an der Kathedrale unserer lieben Frau (Luxemburg).
- René Deltgen (* 30. April 1909, † 29. Januar 1979 in Köln), Schauspieler.
- Camillo Felgen (1920 - 2005), bekannter Sänger, Texter sowie Radio- und Fernsehmoderator.
- David Fiegen (* 3. September 1984), Leichtathlet.
- Tom Flammang (* 12. Januar 1978), Radrennfahrer
- Fernand Franck (* 6. Mai 1934), Erzbischof von Luxemburg.
- Guy Helminger (* 20. Januar 1962), luxemburgisch-deutscher Schriftsteller.
- William Justin Kroll (* 24. November 1889, † 30. März 1973 in Brüssel), Forscher, Metallurge und Erfinder.
- Michel Majerus (* 1967, † 6. November 2002 in Niederanven) war ein luxemburgischer Künstler.
- Désirée Nosbusch (* 14. Januar 1965), Moderatorin und Schauspielerin.
- Viviane Reding (* 27. April 1951), Journalistin und Politikerin. In der Kommission Prodi war sie für Bildung und Kultur zuständig. Zur Zeit ist Sie in der Kommission Barroso Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien.
- Victor Thorn (* 31. Januar 1844, † 15. September 1930 in Luxemburg), Luxemburger Staatsminister von 1916 - 1917.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Offenbach am Main - Deutschland
- Lüttich - Belgien
- Lille - Frankreich
- Köln - Deutschland
- Turin - Italien
- Rotterdam - Niederlande
- Puteaux - Frankreich
- Saint-Gilles (Brüssel) - Belgien
- Bethnal Green (London) - Großbritannien
- Mödling (Wien) - Österreich
- Zemun (Belgrad) - Serbien
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Esch-sur-Alzette – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- http://www.esch.lu (Stadt Esch)
- http://www.eschalzette.com (Reichhaltige private Sammlung von Archivbildern (französisch, deutsch, englisch))
- Musée National de la Résistance
Bettemburg | Differdange | Dudelange | Esch-sur-Alzette | Frisange | Kayl | Leudelange | Monnerich | Pétange | Reckingen | Roeser | Rumelange | Sanem | Schifflange
Koordinaten: 49° 29' 48" N, 5° 58' 56" O