Euro NCAP
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Euro NCAP ist ein herstellerunabhängiges Crashtest-Programm. European New Car Assessment Program ist eine Vereinigung europäischer Verkehrsministerien, Automobilclubs und Versicherungsverbänden.
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[Bearbeiten] Konzept
Der Euro NCAP-Crashtest besteht aus drei Teilen: Schutz erwachsener Insassen, Fußgängerschutz und Schutz von Kindern, die im Auto auf der Rückbank sitzen.
[Bearbeiten] Schutz erwachsener Insassen
Dies ist der ausführlichste Teil, er ist wiederum in drei Teile unterteilt:
- Frontaufprall
- Seitenaufprall
- Pfahlaufprall
Simuliert wird hierbei ein Zusammenstoß mit einem Fahrzeug gleicher Größe. Aus diesem Grund sind auch die Bewertungen nur innerhalb einer Fahrzeugklasse vergleichbar.
Fahrer- und Beifahrersitz sind mit Crashtestdummys besetzt, die die Belastung verschiedener Körperregionen bei den verschiedenen Aufprallarten messen. Hieraus wird ein Mittelwert berechnet und eine Punktewertung vergeben. Die Punkte werden dann in eine Wertung von null bis fünf Sternen umgesetzt. Für Gurtwarner, die nicht angeschnallte Insassen warnen, werden pro Platz ein Bonuspunkt vergeben. Die Fahrzeuge verfügen grundsätzlich nur über die schlechteste Serienaustattung, die in der Europäischen Union verfügbar ist. Eventuell nur gegen Aufpreis erhältliche Gurtstraffer oder Airbags fehlen also.
[Bearbeiten] Fußgängerschutz
Hier wird bewertet, welche Verletzungsgefahr die Frontpartie für Fußgänger darstellt. Es werden Wertungen von null bis vier Sternen vergeben. Im Jahr 2002 ist diese Wertung verschärft worden.
[Bearbeiten] Schutz von Kindern
Auf der Rücksitzbank befinden sich zwei Kinderdummys, die ein 18 Monate altes und ein drei Jahre altes Kind simulieren. Es werden vom Fahrzeughersteller angebotene oder empfohlene Kindersitze verwendet. Diesen Test gibt es seit 2003, die Bewertung erfolgt ebenfalls nach Punkten und wird in null bis fünf Sterne umgerechnet.
[Bearbeiten] Zeitliche Entwicklung
Die ältesten Bewertungen reichen bis in das Jahr 1996 zurück. Seitdem ist eine erhebliche Verbesserung des Sicherheitsniveaus zu verzeichnen. Lagen 1996 noch die meisten Bewertungen noch bei ein bis drei Sternen, so sind mittlerweile vier bis fünf Sterne für den Insassenschutz Standard. Der Renault Laguna erreichte z.B. im Jahr 1997 eine Wertung von zwei Sternen, während das Nachfolgemodell 2001 als erstes Fahrzeug überhaupt den fünften Stern gewann.
Zu beachten ist, dass die Bewertungen auf die jeweilige zugrunde gelegte Fahrzeugklasse bezogen sind, weil der Crashtest die Kollision mit einem Fahrzeug ähnlicher Größe simuliert. In der Regel schneiden größere Fahrzeuge in realen Unfällen besser als kleine ab. Statistischen Untersuchungen zufolge ist das Risiko bei einem Autounfall zu sterben für die Insassen eines Kleinwagens etwa 4x höher als bei einem Oberklassefahrzeug. [1](PDF Datei, 820KB)
Weniger dynamisch verlief bisher die Entwicklung des Fußgängerschutzes: offensichtlich stößt dieses Thema sowohl bei den meisten Fahrzeugherstellern als auch bei den Kunden auf Desinteresse. Drei Sterne sind bisher eher selten erreicht worden, z.B. an Fahrzeuge von Honda, Citroën und VW. Die beste Wertung von vier Sternen wurde im November 2005 zum ersten und bisher einzigen Mal an den Citroën C6 vergeben. Auch Fahrzeuge, die im Insassenschutz 5 Sterne erhielten, bekamen beim Fußgängerschutz oft nur einen Stern. Durch strengere Vorschriften, die stufenweise ab 2005 und ab 2010 für neue Modelle gelten, sollen Fußgänger bei einem Unfall besser geschützt werden. Auch aktive Systeme befinden sich in der Entwicklung und könnten in einigen Jahren Serienreife erlangen. Dies sind z.B. Motorhauben, die sich bei einem Unfall automatisch einige Zentimeter anheben und so mehr Deformationsraum bieten. Ein solches System wird im o.g. Citroën C6 genutzt. Eine weitere mögliche Technik sind Airbags an den A-Säulen links und rechts der Windschutzscheibe, die beim Aufprall auf einen Fußgänger ausgelöst werden.