Fair-Play-Wertung
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Die Fairplay-Wertung ist ein spezielles Bewertungssystem des europäischen Fußballverbands UEFA, das den fairsten Mannschaften Europas die Teilnahme an der Qualifikationsphase des UEFA-Cups ermöglicht, auch wenn ihre sportlichen Leistungen sie dazu eigentlich nicht berechtigen würden.
Die Bewertung erfolgt nach einem bestimmten Schema, welches allerdings von der UEFA geheimgehalten wird. Bekannt ist lediglich, dass bei der Berechnung des so genannten "Fair-Play-Koeffizienten" für jeden einzelnen Verein folgende Kriterien eine Rolle spielen:
- positives Verhalten der Fangruppierungen (keine Randale, keine Pyrotechnik, etc.)
- positives Verhalten der Spieler (wichtig ist insbesondere hier die Kartenstatistik, d. h. die Gesamtzahl aller gelben, gelb-roten und roten Karten eines Vereins)
- positives Verhalten der Funktionäre (z. B. bei Interviews oder Fernsehauftritten)
- positives Verhalten gegenüber dem Gegner (keine Verunglimpfungen, Beschimpfungen, etc.)
- positives Verhalten gegenüber den Schiedsrichtern (keine Verbalattacken, keine unberechtigte und übermäßige Kritik)
Aus diesen Kritierien ergeben sich nun der UEFA-Koeffizent und eine entsprechende Rangliste. Der Verein aus dem Land mit dem höchsten Koeffizenten wird aufgrund seines fairen Auftretens und Verhaltens mit der Teilnahme an der Qualifiktationsrunde des UEFA-Cups qualifiziert. Aus den Tabellenrängen zwei bis elf werden noch mal zwei Vereine ausgelost, die ebenfalls an der UEFA-Cup-Qualifikation teilnehmen dürfen.
Am 5. Juni 2005 erhielt erstmals eine deutsche Mannschaft (Mainz 05) über die Fair-Play-Wertung die Berechtigung zur Teilnahme an der Qualifikationsrunde des UEFA-Cups. Als Fünfter der Fair-Play-Rangliste des Jahres 2005 setzte sich die Mannschaft beim Losverfahren gegen die anderen vier Konkurrenten durch. Die deutschen Vertreter in der Fair-Play-Rangliste in anderen Jahren hatten jeweils kein Losglück (Borussia Mönchengladbach im Jahr 2002, der SC Freiburg 2004, Borussia Dortmund 2006).
[Bearbeiten] Die Platzierung
Die tatsächlich ausgelosten drei Vereine sind blau unterlegt.
Platz | Verband | Koeffizient | Verein | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Schweden | 8.159 | Gefle IF | ||||
2 | Finnland | 8.156 | IFK Mariehamn | ||||
3 | Belgien | 8.126 | KSV Roeselare | ||||
4 | Estland | 8.125 | JK Jammeka Tartu | ||||
5 | Lettland | 8.114 | FK Riga | ||||
6 | Niederlande | 8.111 | NAC Breda | ||||
7 | Norwegen | 8.084 | SK Brann | ||||
8 | Schweiz | 8.049 | FC Aarau | ||||
9 | Slowenien | 8.038 | |||||
10 | Wales | 8.037 | Haverfordwest County AFC | ||||
11 | Deutschland | 8.002 | Borussia Dortmund | ||||
19 | Österreich | 7.946 | |||||
46 | Liechtenstein | 8.035 |
Stand: 31.Mai 06 Luxemburg, Malta, Färöer u.a. hatten zu wenig Spiele durchgeführt
[Bearbeiten] Kritik
Die Geheimhaltung des Schemas und die "Schwammigkeit" der Kriterien werden kritisiert. Ebenso wird die genaue Berechnung geheimgehalten, sodass mangels Transparenz eine Entscheidung weder überprüft noch angefochten werden kann. Der DFL bzw. dem DFB wurde dementsprechend in den vergangenen Spielzeiten vorgeworfen, die Entscheidung nach eigener Sympathie verschoben zu haben. Aber auch, dass durch die Nationenwertung und die Nachrückregeln durchaus Teams teilnehmen können, die nicht zu den fairsten gehören, wird von Kritikern bemängelt.