Ferdinand Buisson
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Ferdinand Edouard Buisson (* 20. Dezember 1841 in Paris; † 16. Februar 1932 in Paris) war ein französischer Pädagoge und Politiker. Als Vorkämpfer des Völkerbundgedankens, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der französischen Liga für Menschenrechte erhielt er 1927 gemeinsam mit Ludwig Quidde den Friedensnobelpreis.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Ferdinand Buisson wurde 1841 geboren, sein Vater war Untersuchungsrichter in Paris. Er besuchte das Gymnasium in Saint-Étienne und studierte danach an der Pariser Sorbonne Philosophie. 1868 schloss er das Studium ab, erhielt jedoch aufgrund seiner Verweigerung des Treueeids gegenüber Napoleon III. keine Anstellung in Frankreich und ging als Lehrer nach Neuchatel in der Schweiz. Hier nahm er 1867 am Genfer Friedenskongress teil, auf der die Internationale Liga für Frieden und Freiheit gegründet wurde.
Im Jahr 1870, nach dem Sturz von Napoleon III., kehrte Buisson nach Frankreich zurück und wurde aufgrund seiner Freundschaft mit dem Unterrichtsminister Jules Simon Leiter des Schulwesens in Paris. Aus dieser Position musste er allerdings aufgrund seiner offenen Kritik der Kirche nach kurzer Zeit wieder zurücktreten. Unter dem Nachfolger Simons Jules Ferry wurde das Schulwesen 1879 reformiert und dieser setzte Buisson in der Position des Generalinspektors für das Erziehungswesen ein, in der er 17 Jahre tätig war und mehrere Bücher veröffentlichte. Von 1896 bis 1906 war er Professor an der Sorbonne und Herausgeber eines Wörterbuchs der Pädagogik. Von 1902 bis 1914 wurde Buisson als Abgeordneter in die französische Regierung gewählt.
Neben seiner Tätigkeit war Buisson immer der Friedensbewegung verbunden und setzte sich für Menschen- und Bürgerrechte ein. Er setzte sich massiv für die Wiederaufnahme des Prozesses um Alfred Dreyfus, bekannt als Dreyfus-Affäre, ein. Von 1913 bis 1926 wurde Buisson Präsident der Liga für Menschenrechte, die sich nach ihrer Gründung für die Entlastung Dreyfus einsetzte. Buisson sprach sich in dieser Funktion vor allem für die Rechte verfolgter Minderheiten aus. Besonders im Ersten Weltkrieg wurde seine Position für die Einhaltung der Menschenrechte auch in Kriegszeiten populär, die er vehement einforderte. Starke Kritik von ihm erntete der Versailler Vertrag, der Völkerbund war dagegen trotz einiger Kritikpunkte in seinen Augen eine Chance für eine internationale Friedensarbeit. 1924 sprach sich Buisson vor dem deutschen Reichstag für eine französisch-deutsche Aussöhnung aus und begleitete die Rede mit einer "Friedensreise" durch Deutschland.
[Bearbeiten] Werke
- Condorcet. - Paris : Alcan, 1929
- Dictionnaire de pédagogique et d'instruction primaire. - Paris : Alcan, 1929
- Education et Republique. - Paris : Kimé, 2003. - ISBN 2-84174-293-8
[Bearbeiten] Literatur
- Dubois, Patrick: Le dictionnaire de Ferdinand Buisson. - Bern : Lang, 2002. - ISBN 3-906768-10-4
- Loeffel, Laurence: Ferdinand Buisson. - Paris : Hachette, 1999. - ISBN 2-01170595-9
- Bernhard Kupfer: Lexikon der Nobelpreisträger, Patmos Verlag Düsseldorf 2001
[Bearbeiten] Weblinks
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1927 für Ferdinand Buison (englisch)
- Extraits du Dictionnaire Pédagogique d'Instruction Primaire
Personendaten | |
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NAME | Buisson, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | Französischer Pädagoge |
GEBURTSDATUM | 20. Dezember 1841 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 16. Februar 1932 |
STERBEORT | Paris |