Ghetto Izbica
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Das Ghetto Izbica war im Zweiten Weltkrieg ab 1942 für deportierte Juden eine Durchgangsstation in die Vernichtungslager (Holocaust).
[Bearbeiten] Lage
Der Ort Izbica liegt in Polen südöstlich von Lublin.
[Bearbeiten] Geschichte
Im Rahmen der auf der Wannseekonferenz beschlossenen Aktion Reinhard wurden tausende Juden vorübergehend in den kleinen Ort einquartiert. Neben den Juden aus dem Generalgouvernement durchliefen auch Juden aus Westeuropa das Ghetto. Von März bis Juni 1942 wurden 17000 ausländische Juden nach Izbica deportiert. 4500 Juden wurden auf dem örtlichen Friedhof erschossen. Von dem Sammellager und Ghetto gingen Bahntransporte in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor. Das Lager wurde nach dem letzten Deportationszug am 28. April 1943 geschlossen.
Der polnische Widerstandskämpfer und Offizier Jan Karski konnte als ukrainischer Milizionär getarnt den Massenmord an Juden in Vernichtungslagern beobachten und der Londoner Exilregierung melden. Es wurde aber nach dem Krieg auch von ihm vermutet, dass er die grausamen Ergeignisse nicht im Lager Belzec, sondern in Izbica gesehen hatte.