Hartmannsdorf (bei Chemnitz)
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Wappen | Karte |
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fehlt noch | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Freistaat Sachsen |
Regierungsbezirk: | Chemnitz |
Landkreis: | Mittweida |
Geografische Lage: | Koordinaten: 50° 54' N, 12° 48' O 50° 54' N, 12° 48' O |
Fläche: | 10,28 km² |
Einwohner: | 4.806 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 467 Einwohner je km² |
Höhe: | 236 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 09232 |
Vorwahl: | 03722 |
Kfz-Kennzeichen: | MW |
Gemeindeschlüssel: | 14 1 82 160 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Hauptstr. 111 09232 Hartmannsdorf |
Offizielle Website: | www.hartmannsdorfer.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Fritz-Peter Weigert (Bürgerinitiative für Hartmannsdorf e.V.) |
Hartmannsdorf ist eine sächsische Industriegemeinde nahe Chemnitz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografische Lage
Hartmannsdorf liegt im Mittelsächsischen Hügelland zwischen der Leipziger Tieflandsbucht im Norden und dem erzgebirgischen Becken im Süden (Grenze ist der Höhenzug des Totensteins) auf einer mit fruchtbaren Lößlehmböden ausgestatteten und vielseitig landwirtschaflich genutzten Hochfläche zwischen den tiefeingeschnittenen Flusstälern der Chemnitz im Osten und den bewaldeten und nicht selten mit stolzen Burgen bebauten Steilufern der Zwickauer Mulde im Westen. Es liegt nördlich von Chemnitz, direkt an der B 95 zwischen Limbach-Oberfrohna und Burgstädt.
[Bearbeiten] Geschichte von Hartmannsdorf
Ein exakter Nachweis über die Gründung Hartmannsdorfs ist nicht zu führen, sie dürfte aber in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts liegen. Damals kamen mit der Errichtung von Burgen und Klöstern Siedler aus Rhein-und Mainfranken über Thüringen in unsere Gegend. So kann man annehmen, dass der Lokator namens Hartmann, der Hartmannsdorf seinen Namen gab, sich im 12. Jahrhundert wahrscheinlich beim Burgwart der nahegelegenen Burgen Zinnberg oder Drachenfels meldete und von dort den Oberlauf des Brausebaches, welcher Hartmannsdorf durchfließt, als Siedlungsgebiet zugewiesen bekam. Als Gründungsjahr einer Ortschaft ist die erste urkundliche Erwähnung festgelegt, und diese liegt für Hartmannsdorf im Jahre 1346 in einer Matrikel (Steuerliste) des Bistums Meißen, die als Abschrift im Domstiftsarchiv Bautzen aufbewahrt wird.
Jahrhunderte prägte das bäuerliche Leben das Geschehen im Dorf, wobei nach und nach auch Handwerker, wie z.B. Schmiede, holzverarbeitende Handwerker und Müller ansässig wurden, die Dienstleistungen anboten, die für die Bauern wichtig waren.
Die Lage des Dorfes an dem jahrhundertalten Verbindungsweg zwischen Chemnitz und Leipzig brachte sowohl Positives als auch Negatives. Der starke Verkehr von Pferdefuhrwerken, die für Händler unterwegs waren, erschloss den Bauern des Dorfes Nebenerwerbsquellen, die sich einmal aus dem Pferdeverschleiß bzw. Rosshandel und zum andern aus Vorspanndiensten zur Überwindung des Chemnitzer Berges für vollbeladene Fuhrwerke ergaben. Negativ wirkte sich die Lage des Dorfes in Kriegszeiten aus. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde Hartmannsdorf neben Plünderungen und Brandschatzungen auch noch von der Pest heimgesucht. Im Nordischen Krieg, im 2. Schlesischen Krieg (1744/1745), im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) und zur Völkerschlacht war unser Ort durch Einquartierungen und Durchmärsche in Mitleidenschaft gezogen.
Die industrielle Entwicklung begann in Hartmannsdorf wie in den umliegenden Orten im 18. Jahrhundert. Bei der Gründung der Peniger Strumpfwirkerinnung 1750 traten ihr bereits zehn Hartmannsdorfer Meister bei. Ein knappes Jahrhundert später entstanden in Hartmannsdorf große Fabrikgebäude, als erstes 1846 die Firma Moritz Voigt und Kaiser (Stoffhandschuhe), welche die bisherigen Strumpfwirker und deren Familienangehörige als Arbeiter und viele Frauen als Heimarbeiterinnen beschäftigten. Die Stoffhandschuhindustrie ließ gleichzeitig auch Färbereien, Bleichereien und Appreturanstalten aufblühen. Durch die hohe Nachfrage nach Maschinen entstand 1870 die erste größere Maschinenfabrik, die Firma Wirth.
Die schnelle industrielle und gewerbliche Entwicklung wandelte den landwirtschaftlichen Charakter Hartmannsdorfs in einen fabrikstädtischen um und ließ die Einwohnerzahlen in 50 Jahren sich mehr als verdreifachen (1840 = 1543 / 1890 = 5066).
[Bearbeiten] Wirtschaftliche Eckdaten
1866 - Gründung der freiwilligen Feuerwehr
1872 - erhält Gasbeleuchtungs-Aktiengesellschaft zu Hartmannsdorf die Genehmigung zum Bau einer Gasanstalt
1887 - Einführung der durchgängigen Gasbeleuchtung im Dorf
1873 - Anschluss Hartmannsdorfs an die Eisenbahnlinie Chemnitz-Limbach
1882 - 1907 - Überwölbung des Dorfbaches
1905 - Stromversorgung Hatmannsdorfs durch das Elektrizitätswerk in Oberlungwitz
1906 - Eröffnung der ersten sächsischen Omnibuslinie Limbach-Mittweida über Hartmannsdorf
1914/1915 - Eröffnung des Naturbades Hartmannsdorf
1919 - Inbetriebnahme des Wasserwerkes zur Versorgung des Dorfes mit gutem Trinkwasser aus eigenen Brunnen
1927 - Bau einer Abwasserentsorgungsanlage (Mannsbachschleuse); Bau der Recenia; Eingemeidung der Kühnhaide (von Göppersdorf)
1931 - Erschließungsarbeiten zur Goethe-Siedlung
1932 - Gründung der Siedlung Kühnhaide
Neben den vielen kleinen und großen Fabriken gab es in Hartmannsdorf ein dichtes Netz kleiner handwerks-, Gewerbe- und handeltreibender Betriebe. So sind u.a. im Adressbuch von 1929 23 Gaststätten und Konditoreien, wovon das Hotel "Kronprinz" und der Gasthof "Stadt Chemnitz" einen grüßeren Tanzsaal besaßen, 18 Schneider, 14 Bäcker, 12 Schuhmacher, 11 Friseure, 8 Gärtnereien, 7 Fleischer, 30 Lebensmittelgeschäfte (darunter 2 Konsumsverkaufstellen), 7 Zigarren-, Zigaretten- und Tabakhändler, 6 Motor- und Fahrradhandlungen, 4 Schokoladengeschäfte, 3 Uhrmachergeschäfte, 3 Galanteriegeschäfte, 2 Öl- und Seifengroßhändler, 2 Garn- und Seidenhandlungen und 7 Fuhrgeschäfte verzeichnet. Die in der gleichen Quelle angegebenen 38 Vereine und Interessenverbände zeigen, dass Sport, Gesang und Geselligkeit damals in Hartmannsdorf einen hohen Stellenwert besaßen.
Der Erste Weltkrieg kostete das Dorf 239 Tote.
Der Zweite Weltkrieg endete für Hartmannsdorf am 14. April 1945 nach geringem deutschen Widerstand mit dem Einzug amerikanischer motorisierter und gepanzerter Truppen, wobei eine Person getötet wurde, einige Scheunen in Flammen aufgingen und aus dem Gasbehälter des Gaswerkes eine meterhohe Flamme brannte.
Den abziehenden Amerikanern folgte die Rote Armee, deren Besatzungszeit bis 1949 dauern sollte. Hartmannsdorf erlitt durch den Zweiten Weltkrieg große menschliche Verluste (529 Tote), und durch die Demontage der Maschinen in den größeren Betrieben kam die Wirtschaft fast völlig zum Erliegen.
Mit der Gründung der DDR 1949 kam es zu einer langsamen Erholung der Wirtschaft, die sich in Hartmannsdorf besonders in den traditionellen Textilbereichen im Maschinenbau und in einem Elektronikbetrieb abzeichnete. Die Industrie war aber nur bedingt in der freien Marktwirtschaft wettbewerbsfähig und brach nach der dem Ende der DDR fast völlig zusammen.
Daher beschloss der neue Gemeinderat schon in einer seiner ersten Sitzungen, ein neues Gewerbegebiet in Hartmannsdorf in einer Gesamtgrößenanordnung von ca. 65 ha an der Burgstädter Straße zu schaffen. Bereits bis Mai 1994 wurde jeder Quadratmeter verkauft. Im Jahr 1993 beschloss der Gemeinderat, das Gewerbegebiet an der Burgstädter Straße zu beplanen.
Alles in allem kann man also sagen, dass zum Ausgleich der verlorengegangenen Arbeitsplätze die Gemeinde Gewerbeflächen von ca. 80 ha zur Ansiedlung von neuen und schon lange in Hartmannsdorf ansässigen Betrieben geschaffen hat.
[Bearbeiten] Ortspartnerschaften
Hartmannsdorf unterhält seit 1990 eine Ortspartnerschaft zu der baden-württenbergischen Gemeinde Schönaich.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Musik
- Schalmeienzunft Hartmannsdorf e.V.
- COWEIEX (Party- und Deutschrock)
- Young Life e. V. - Die etwas andere Blasmusik aus Hartmannsdorf
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Hartmannsdorf erhält mit der Verlängerung der A 72 einen direkten Autobahnanschluss. Des Weiteren führt durch Hartmannsdorf die B 95 von Chemnitz kommend nach Leipzig.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Komsa Kommunikation Sachsen AG
- Diamant Fahrradwerke AG
- Hartmannsdorfer Brauhaus
- SLG Prüf- und Zertifizierungs GmbH
[Bearbeiten] Weblinks
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