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Hof (Saale) - Wikipedia

Hof (Saale)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Hof hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Koordinaten: 50° 19' N, 11° 55' O 50° 19' N, 11° 55' O
Höhe: 470 - 600 m ü. NN
Fläche: 58,02 km²
Einwohner: 48.414 (August 2006)
Bevölkerungsdichte: 852 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 95001 - 95032 (alt: 8670)
Vorwahl: 09281
Kfz-Kennzeichen: HO
Gemeindeschlüssel: 09 4 64 000
Adresse der
Stadtverwaltung:
Klosterstr. 1
95028 Hof
Offizielle Website: www.hof.de
Politik
Oberbürgermeister: Harald Fichtner (CSU)

Hof ist eine kreisfreie Stadt im Nordosten des bayerischen Regierungsbezirkes Oberfranken und Sitz des Landratsamtes Hof. Sie liegt an der sächsischen Saale zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald. Zur Unterscheidung von anderen Orten mit gleichem Namen wird die Stadt meist Hof an der Saale oder Hof in Bayern genannt. Die Stadt ist Oberzentrum und gehört zum Netz der Metropolregion Nürnberg.

Der Leitspruch der Stadt lautet: Hof - in Bayern ganz oben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Die Stadt Hof besteht insbesondere aus den Stadtteilen

  • Altstadt
  • Bahnhofsviertel
  • Haidt
  • Hofeck
  • Eppenreuth
  • Fabrikvorstadt
  • Krötenbruck
  • Leimitz
  • Moschendorf
  • Münster
  • Neuhof
  • Neustadt
  • Jägersruh
  • Gärtla
  • Osseck
  • Unterkotzau
  • Vogelherd
  • Vorstadt
  • Wölbattendorf

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Die kreisfreie Stadt Hof ist vollständig vom Landkreis Hof umgeben, also eine Enklave im Landkreis. Im Uhrzeigersinn - beginnend im Norden - grenzen folgene Gemeinden an die Stadt:

[Bearbeiten] Mittelgebirgszüge

Bei Hof berühren sich Frankenwald, Fichtelgebirge und Vogtland. Betrachtet man die großen Mittelgebirgszüge so sind das die Ausläufer des Thüringer Waldes, des Bayerischen Waldes oder Böhmerwaldes und des Erzgebirges.

[Bearbeiten] Klima

Klimadiagramm von Hof
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Klimadiagramm von Hof

[1]


Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von unter 7°C ist Hof die kälteste Stadt mit mehr als 20.000 Einwohnern im deutschsprachigen Raum.

[Bearbeiten] Geschichte

Lorenzkirche - älteste Kirche in Hof
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Lorenzkirche - älteste Kirche in Hof

Hof entstand etwa um 1080 als Bauernsiedlung Rekkenze. Der Name ist abgeleitet vom Flüsschen Regnitz. In der Nähe der Mündung in die Saale standen die ersten Häuser. Die Siedlung ist 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Inzwischen erstreckt sie sich auch auf den angrenzenden Hügel - die sogenannte „Altstadt“. In der Urkunde genannt ist auch die Lorenzkirche, die älteste Kirche und Keimzelle von Hof. Um 1230 wurde unter der Regierung von Otto dem Ersten von Andechs-Meranien nördlich davon eine neue, mit Mauer und Toren befestigte, Stadt angelegt - die sogenannte „Neustadt“. Sie wurde zunächst (Stadt am) Regnitzhof oder Hof Regnitz, später (Stadt) am Hof bzw. (Stadt) zum Hof und schließlich nur noch Hof genannt. In Hof wird also die mittelalterliche Stadt mit Mauer und Toren „Neustadt“ genannt, während die ältere Ansiedlung vor den Toren die Altstadt ist. Die große Straße durch die „Neustadt“ heißt heute Ludwigstraße. Zum Ende des 13. Jahrhunderts gab in der Neustadt zwei Hofer Klöster. 1373 ging Hof aus dem Besitz der Vögte von Weida an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern über. Schließlich wurde die Stadt als Landeshauptmannschaft Hof Teil des hohenzollerischen Markgraftums Brandenburg-Kulmbach. Nach der Verlegung der Residenzstadt hieß das Fürstentum Markgraftum Brandenburg-Bayreuth. Die offizielle Bezeichnung von Hof lautete in dieser Zeit

„Hochfürstlich brandenburgische Hauptstadt Hof im Vogtlandte“
Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth in der Ludwigstraße
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Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth in der Ludwigstraße

Die Hussiten eroberten 1430 die Stadt und zerstörten sie schwer. Um gegen derartige Angriffe zukünftig geschützt zu sein wurde 1432 eine Schützengilde gegründet. Aus den jährlichen Schießübungen der Gilde entwickelte sich der „Hofer Nationalfeiertag“, der Schlappentag. Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gründete 1546 das Hofer Gymnasium. Die Schule ist eines der ältesten Gymnasien in Oberfranken und heißt heute Jean-Paul-Gymnasium. 1553 wurde Hof im Zweiten Markgrafenkrieg von nürnbergischen und königlich-böhmischen Truppen belagert und eingenommen. Im Jahre 1743 brannte das Hofer Schloss nieder. Das Schloss war der Sitz des vom Markgrafen eingesetzen Verwalters der Landeshauptmannschaft Hof. Nach dem Brand wurde das Schloss nicht wieder aufgebaut. 1792 kam Hof mit dem Markgraftum Brandenburg-Bayreuth zu Preußen. 1806 besetzten französische Truppen die Stadt. 1810 verkaufte Frankreich das Fürstentum Bayreuth mit der Stadt Hof an Bayern.

1823 zerstörte ein verheerender Brand dem Großteil der „Neustadt“. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Altstadt weitgehend neu bebaut, so dass sie heute neuer wirkt als die „Neustadt“. 1848 wurde Hof an die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn und die Sächsisch-Bayrische Eisenbahn angebunden. Der erste Hofer Bahnhof - ein Kopfbahnhof - lag nahe am Stadtzentrum, an der Stelle der heutigen Stadtpost. 1880 wurde weit vor den Toren der Stadt der neue Hofer Hauptbahnhof als Durchgangsbahnhof errichtet. Von 1901 bis zum Anfang der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts fuhr die Hofer Straßenbahn zwischen Stadt und Hauptbahnhof. Die Straßenbahn wurde später durch Stadtbusse ersetzt. Als Grenzbahnhöfe zwischen Bayern und Sachsen waren die Hofer Bahnhöfe jeweils entsprechend aufwändig angelegt.

1945 wurde Hof von einem Luftangriff heimgesucht, der auch Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte. Durch die deutsche Teilung nach dem Krieg geriet die Stadt in eine extreme Randlage (Zonenrandgebiet). Die guten Verbindungen nach Norden und Osten, nach Thüringen, Sachsen und Böhmen wurden unterbrochen. Im Stadtteil Moschendorf wurde zum Kriegsende ein Flüchtlingslager eingerichtet. Die Bevölkerung wuchs aufgrund des Zuzuges von Heimatvertriebenen stark an. In Hof und Umgebung entstanden viele neue Wohnungen. Nach Grenzöffnung 1989 und Deutscher Wiedervereinigung 1990 konnten viele der alten Verbindungen wieder aufgebaut werden - wenn auch oft in veränderter Form.

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1818: 4.667
1840: 7.985
1880: 21.000
1900: 32.781
1920: 40.785
Jahr Einwohner
1939: 44.878
1945: 55.405
1950: 61.033
1955: 58.005
1960: 58.595
Jahr Einwohner
1965: 55.810
1970: 56.555
1975: 54.644
1980: 53.180
1985: 51.035
Jahr Einwohner
1988: 50.938
1989: 52.319
1990: 52.913
1995: 52.590
2000: 50.741
Jahr Einwohner
2004: 49.163
2006: 48.414

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Erste Bürgermeister und Oberbürgermeister

Hofer Rathaus an der Ludwigstraße
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Hofer Rathaus an der Ludwigstraße

(seit Einführung der bayerischen Gemeindeordnung 1818)

1818-1846 Georg Friedrich Samuel von Oerthel
1847 Johann Adam Laubmann
1848-1849 Christoph Theodor Schroen
1849-1857 Moritz Ernst Freiherr von Waldenfels
1857-1882 Hermann von Münch
1883-1903 Carl von Mann
1904-1916 Paul Bräuninger
1916-1919 Heinrich Neupert
1919-1933 Dr. Karl Buhl
1933-1941 Dr. Richard Wendler
1945-1946 Dr. Oskar Weinauer
1946-1948 Hans Bechert
1948-1949 Dr. Kurt Schröter
1950-1970 Hans Högn (SPD)
1970-1988 Dr. Hans Heun (CSU)
1988-2006 Dieter Döhla (SPD)
2006- Dr. Harald Fichtner (CSU)

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Die Stadt Hof unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Orten:

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaft

Hof ist ein Zentrum des Bierbrauens. In der Stadt gab es bis zu zwölf eigenständige Brauereien (vgl. Regionale Spezialitäten).

Ein wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit dem benachbarten Landkreisen Hof, Kulmbach und Bayreuth zählt der Wirtschaftsraum zu den drei wichtigsten Textilstandorten in Deutschland. Ein wichtiger Vertreter ist die Textilgruppe Hof AG.

Daneben gibt es Betriebe zur Herstellung von Kühlzellen (Viessmann Kältetechnik AG), Unterwasserpumpen, Klärwerksausrüstungen sowie von Stahl- und Leichtmetallbauteilen.

In Hof war die Zentrale der privaten Regionalbank SchmidtBank angesiedelt. Das vorhandene Know-How nutzen einige Spezialkreditinstitute und Dienstleister weiter. An der Fachhochschule Hof ist ein einschlägiger Schwerpunkt eingerichtet.

Seit der Wende 1990 siedelten sich mehrere Logistikunternehmen an. Zuletzt entstand der Automobilzuliefererpark „Pole Position“ in Hof und Gattendorf, der momentan erweitert wird.

Wichtigste Arbeitgeber (gemessen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) sind im Einzelhandel vertreten, gefolgt vom Gesundheitswesen, der Textilindustrie, der Logistiksparte und dem Kreditwesen (Quelle: www.bayreuth.ihk.de).

[Bearbeiten] Verkehr

  • Die Stadt Hof ist über die drei Autobahnen A 9, A 93 und A 72 sowie über die Bundesstraßen B 2, B 15 und B 173 gut erreichbar.
  • Der Flughafen Hof-Plauen im Stadtteil Pirk, 5 km südwestlich von Hof, bietet eine schnelle Anbindung nach Frankfurt am Main.
  • Deutsche Bahn - Bahnhof Hof Hauptbahnhof
    • Hauptstrecken
      • München-Regensburg-Hof-Leipzig-Berlin
      • Würzburg-Bamberg-Hof-Chemnitz-Dresden
      • Nürnberg-Hof
    • Nebenstrecken
  • Innerhalb der Stadt gibt es über zehn Stadtbuslinien.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

  • Private Evangelische Grundschule
  • Freie Waldorfschule Hof
  • Johann-Georg-August-Wirth-Realschule
  • Wirtschaftsschule
  • Volkshochschule Stadt Hof
  • Volkshochschule Landkreis Hof
  • Musikschule Landkreis Hof
  • Musikschule der Hofer Symphoniker

[Bearbeiten] Standort von Rundfunksendern

Von 1948 bis 1994 war Hof Standort eines Mittelwellensenders des RIAS, um die südlichen Teile der ehemaligen DDR besser mit dem Programm des RIAS zu versorgen. Als Sendeantenne dienten zwei 100 Meter hohe, gegen Erde isolierte, abgespannte Stahlfachwerkmasten. Diese Sendemasten wurden im Oktober 1995 durch simultane Sprengung abgerissen. In Hof betreibt auch der Bayerische Rundfunk einen Mittelwellensender (dieser Sendemast steht in Hof an der Hohensaas). Bis 1999 wurde die Sendefrequenz 520 kHz genutzt. Diese Frequenz liegt nicht im offiziellen Mittelwellenband und somit konnte dieser nur 200 Watt starke Sender, der zusammen mit dem gleich starken Sender in Würzburg im Gleichwellenbetrieb betrieben wurde, gut für Ausbreitungstests im Mittelwellenbereich genutzt werden. Da aber viele moderne Radios die Frequenz des Hofer Senders nicht mehr empfangen konnten, erfolgte 1999 eine Frequenzänderung auf 729 kHz. Im Zuge dieser Frequenzumstellung wurde auch ein neuer Sendemast errichtet. Er ist eine 74 Meter hohe geerdete, oben gespeiste Stahlfachwerkkonstruktion, wie die Sendemasten der Langwellensender in Aholming und Donebach. Derzeit findet man unter dem Dach des „Funkhauses Hof“ die Radiosender „Euroherz“ (88,0 MHz) und „Radio Galaxy“ (94,0 MHz). Außerdem sendet als unabhängiges Lokalradio von 12.00 bis 18.00 Uhr "extra-radio" (88,0 MHz).

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Fernwehpark
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Fernwehpark

[Bearbeiten] Park & See

[Bearbeiten] Bühne und Musik

[Bearbeiten] Museen, Archive, Bibliotheken

  • Museum Bayerisches Vogtland
  • Brauereimuseum
  • Teddy-Museum Hof Sammlung Bredow aus Berlin
  • Museum für Streichholzmodelle
  • Stadtarchiv
  • Stadtbücherei
  • Fachhochschulbibliothek

[Bearbeiten] Architektur & Bauwerke

Theater Hof
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Theater Hof
  • Bismarckturm, das Bismarck-Denkmal in Hof
  • Einsteighalle des alten Bahnhofs
  • Fachhochschulen
  • Freiheitshalle
  • Hauptbahnhof
  • Hospitalkirche
  • Lorenzkirche
  • Marienkirche
  • Michaeliskirche
  • Rathaus
  • Theater
  • Wartturm

[Bearbeiten] Denkmäler

[Bearbeiten] Kulinarisches aus Hof

Besonders hervorzuheben sind die Wurstspezialitäten aus Hof:

Als eines der Markenzeichen der Stadt gilt der sogenannte Hofer „Wärschtlamo“ (hochdeutsch: Würstchen-Mann), der traditionell in der Hofer Altstadt steht und direkt aus dem Kessel seine „Wienerla, Bauern und Weißen mit Senft“ (hochdeutsch: Wienerwürstchen, Debrezinerwürstchen und Weißwürste mit Senf) verkauft. Hofer in der Ferne trauern besonders den Wurst- und Bierspezialitäten nach. Hof ist in der weiteren Umgebung für gutes Bier (z. B. Bürgerbräu, Falter, Meinel-Bräu, Scherdel, Zeltbräu) bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Hof zwölf Brauereien: "Bavaria" (Laubmann), "Bürgerbräu" (Ried), "Deininger-Kronenbräu" (A.G.), "Löwenbräu" (A.G.), Gg. Meinel, Karl Militzer, Joh. Richter, B. Scherdel, Schmidt's Erben, Karl Schuster (Weizenbier), Gg. Weidner und Karl Zelt.

Typische Gerichte in Hof sind weiterhin die Schnitz, ein Eintopf, der mit dem Pichelsteiner Eintopf zu vergleichen ist. Der Name „Schnitz“ kommt daher, dass alle Zutaten geschnitten werden. Ein Pilzgericht trägt den Namen Schwammaschnitz, ebenfalls ein Eintopf mit traditionell selbstgesuchten Schwamma (Pilzen, in Oberbayern Schwammerl, im sächsischen Vogtland und Erzgebirge Schwämmeln genannt). Der typische Ur-Hofer geht alleine oder mit seiner Frau „in die Schwamma“, bevor diese zu Hause geputzt und gekocht werden. Somit ist für die Zubereitung dieses delikaten Gerichts der komplette Vormittag notwendig.

Panorama von Nord-Ost, im Hintergrund der Kornberg
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Panorama von Nord-Ost, im Hintergrund der Kornberg

[Bearbeiten] Hofer Anzeiger

Der „Hofer Anzeiger“ ist die führende Tageszeitung in Hof und dem Hofer Umland. Gegründet wurde die Zeitung im Jahr 1801 als „Höfer Intelligenz-Blatt“. Sie ist damit eine der ältesten Tageszeitungen in Deutschland. Seit 1968 gehört der Hofer Anzeiger zur Frankenpost-Verlagsgruppe.

[Bearbeiten] Sport in Hof

Der bekannteste Sportverein in Hof ist die SpVgg Bayern Hof. Der Verein entstand am 1. Juli 2005 durch Fusion von FC Bayern Hof 1910 und SpVgg Hof 1893. Hauptsportart ist Fußball, daneben gibt es eine Box- und eine Sängerabteilung (vom FC Bayern), sowie Abteilungen für Leichtathletik und Damengymnastik (von der SpVgg). Der Verein trägt seine Heimspiele der Bayernliga im städtischen Stadion Grüne Au aus, ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn, welches am Ostrand Hofs im Viertel Fabrikvorstadt liegt. Das Fassungsvermögen beträgt 20.000 Zuschauer.

Die frühen Hofer Veröffentlichungen zur Geschichte des Turnens lassen die Anfänge der Turnkunst in Deutschland im Jahr 1776 beginnen, „in welchem Basedow in seinem Philanthropin zu Dessau und Guts Muths in der Salzmann‘schen Erziehungsanstalt zu Schnepfenthal die ‚gymnastischen Uebungen‘ als Erziehungsmittel einführten.“ Als erster deutscher Turnplatz wird der an der Hasenhaide in Berlin für das Jahr 1811 gemeldet. So waren die Hofer durchaus nicht spät daran, sich der neuen Bewegung anzuschließen, als der Progymnasiallehrer Flamin Clöter bei der Wiedererrichtung des Hofer Gymnasiums im Jahr 1817 den freiwilligen Turnunterricht einführte. Ein erster Turnplatz entstand bereits 1818, als man den Anger unterhalb der oberen steinernen Brücke zwischen Saale und Mühlgraben mit den dafür nötigen Geräten versah. Flamin Clöter wurde Hofs erster Turnwart, Adolf Clöter und Christian Gebhardt assistierten ihm als Turnräte. Die frühen ausgeübten Disziplinen der Turner waren Springen, Barlauf, Wett- und Dauerlauf, Reck und Schwingpferd, später Barren- und Kletterübungen. Mit den Gymnasiasten, die freiwillig ihre Donnerstag- und Samstagnachmittage opferten, wurden an zahlreichen Samstagen und in den Ferien Turnfahrten auch an weiter entfernt gelegene Orte unternommen. Im Herbst des Jahres 1818 kam mit Florian Clöter, einem weiteren Glied dieser Turnersippe, der Schwimm- und Eislaufsport nach Hof. Er sorgte für die Errichtung einer Schwimmschule bei der oberen steinernen Brücke und brachte das Schlittschuhlaufen auf die Saale in Hof. Die argwöhnische Betrachtung der Turnbewegung seitens der Obrigkeit, die 1820 zu deren Verbot in Preußen führte, zeigte bald darauf auch im bayerischen Hof Wirkung. Im Jahr 1821 verließ Flamin Clöter Hof. Damit hörten auch die Turnübungen auf, noch bevor 1824 das staatliche Turnverbot für Bayern erging. Für einige Jahre lag der Turnbetrieb in Hof wie im ganzen Königreich brach, bis durch Erlaß vom 21. August 1826 das Turnen vom neuen König Ludwig I., einem glühenden Verehrer der antiken griechischen Kunst und Leibeskultur, wenigstens den Gymnasialschülern wieder erlaubt wurde. Zum obligatorischen Unterrichtsfach wurde der Turnunterricht an den bayerischen Gymnasien erst durch Ministerialentschließung vom 2. November 1868. Der zugrundeliegende Landtagsbeschluß datierte bereits aus dem Jahr 1861. Das Mädchenturnen hielt an der Höheren Töchterschule in Hof im Jahr 1860 erstmals Eingang. Die Vorbereitung von Volksschullehrern für den Turnunterricht wurde von Rudolf Lion, der 1869 vom Magistrat zum städtischen Hauptturnlehrer gewählt wurde, ab 1868 in Angriff genommen. Die Stadtschulenkommission erklärte den Turnunterricht am 11. Februar 1870 an den Hofer Volksschulen zum Pflichtfach.

Inzwischen hatte sich bereits ein sportliches Vereinswesen in der Stadt herausgebildet. Am 8. April 1861 erreichte die Stadtverwaltung ein Schreiben, in dem um die Erlaubnis zur Gründung eines Turnvereins nachgesucht wurde. Gleichzeitig wurden die Statuten übersandt und um die Bereitstellung von Mitteln zum Bau einer Turnhalle gebeten. Der Zweck dieses ersten Hofer Sportvereins war nach § 1 des „Grundgesetzes des Allgemeinen Turnvereins zu Hof“, „Gelegenheit und Anleitung zu geregelten Körperübungen zu geben.“ Das Schreiben wurde auf Grund der Rechtslage von der Stadt als Gründungsanzeige verstanden und „mit Vergnügen“ zur Kenntnis genommen. Unterstützung, insbesondere im Hinblick auf den Bau einer städtischen Turnhalle, wurde dem Verein zugesagt. Während sich die Stadtverwaltung zur Förderung der sportlichen Aktivitäten gerne bereit fand, stieß man doch an die Grenze des Entgegenkommens, als man seitens des Vereins darum bat, „an jedem Montag, Mittwoch und Sonnabend nach dem Turnen unter Trommelschlag in die Stadt einmarschieren zu dürfen“, womit man wohl Werbezwecke verbinden wollte. Die zugesagte Turnhalle wurde schließlich 1868 bezugsfertig, nachdem vor der Grundsteinlegung am zuletzt ausersehenen Ort zunächst das alte Lateinschulgebäude hatte weichen müssen. Vergleichsweise überragend wirkte sich der Eintritt von Rudolf Lion in den Allgemeinen Turnverein im Jahr 1863 aus. Lion wurde zwei Jahre später zum Vorstand gewählt, welches Amt er bis zu seinem Tod im Jahr 1893 bekleidete. Nach seiner Wahl zum städtischen Hauptturnlehrer 1869 oblag ihm die Oberleitung und Koordination des gesamten Turnunterrichts in Hof. Bereits unter der ersten Vorstandschaft von Heinrich Peetz (1862-1865) trat die Turnerfeuerwehr als selbständiger Teil der städtischen Feuerwehr ins Leben. Der Turnverein erhielt vom Magistrat eine Löschspritze, die vom Turnverein betreut und bedient wurde. Rudolf Lion wurde 1864 der erste Feuerwehrhauptmann des Vereins. Im August 1870 gab Lion sein städtisches Turnamt auf und widmete sich fortan auch dem Buchhandel, nachdem er im gleichen Jahr die Buchhandlung von G.A. Grau & Cie. erworben hatte. Der damit verbundene Verlagsbetrieb ließ es geeignet erscheinen, Lion die Redaktion der „Blätter für die Angelegenheiten des bayerischen Turnerbundes“ zu übertragen, die mit der Übernahme der Vorortschaft des bayerischen Turnerbundes durch den Turnverein zum 1.1.1870 über zwei Jahre verbunden war. Ein Höhepunkt im Vereinsleben war die Veranstaltung des 9. Bayerischen Turntages am 10. und 11. September 1871 in Hof. Als es im Jahr 1874 zu Zwistigkeiten unter den Vereinsmitgliedern kam, traten mehrere aus und gründeten einen zweiten Turnverein in Hof. Während der ältere Verein allmählich Abteilungen weiterer sportlicher Disziplinen einrichtete, blieb der zuletzt gegründete zunächst auf das Turnen im engeren Sinn beschränkt. Weitere Turnvereine entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Hof etwa mit dem „Turnerclub Hof“, der „Freien Turnerschaft“ oder dem mißglückten, 1907 gegründeten „Turnverein Vater Jahn“, dessen Mitglieder bereits ein Jahr später der Stadtverwaltung gegenüber nichts mehr von der Existenz ihres Vereins wissen wollten. Ein Betriebssportverein existierte seit 1900 bei der Porzellanfabrik Moschendorf, der dann in den 1907 gegründeten „Arbeiterturnverein Moschendorf“ einging. Die seit dem Ende des Jahrhunderts bis 1918 aus dem Boden schießenden Spezialsportvereine beschäftigten sich sich überwiegend mit der „schweren“ Athletik, dem Radfahrsport oder dem Fechten. Für letztere Disziplin wurde sogar eine Schule in Vereinsform eingerichtet. Die Schützen, deren Vereine auch in dieser Zeit zunahmen, hatten mit der „Schützengesellschaft“ allerdings bereits eine Organisation, deren Gründung bis 1432 zurückreichte. Einer der bis heute bedeutendsten Hofer Sportvereine ist der „Schwimmverein Hof“, der 1911 errichtet wurde.

Mit der Spielvereinigung als einer Abteilung im Turnverein zu Hof betritt dieser im Jahr 1893 als erster Verein die Bühne des organisierten Hofer Fußballsports. Der Hofer Kaufmannsgehilfe Otto Strunz veranlaßte nach seiner Rückkehr aus England junge Vereinskameraden, sich mit dem ihm dort bekannt gewordenen Fußballspiel zu beschäftigen. Zum ersten richtigen Mannschaftsspiel kam es erst am 23. Oktober 1898, als man gegen die Fußballmannschaft des ATV Plauen spielte und 7:0 gewann. Die Mitgliederzahl von 1898 (34 Mann) verdoppelte sich bis 1900 beinahe (60 Mann). In die Vereinssatzung wurde die Fußballabteilung erst im Jahr 1903 aufgenommen. Zu einer Trennung vom Turnverein kam es im Jahr 1924. Als „Spielvereinigung Hof e.V.“ bestand man nunmehr als eigener Verein, dessen Aktivitäten allmählich über das Ballspiel hinauswuchsen, so daß man bereits 1926 eine Leichtathletikabteilung einrichtete.

Ein weiterer Fußballverein, der noch hohen Bekanntheitsgrad erlangen sollte, war der „Fußballclub Britannia Hof“, der sich im Jahr 1911 gründete und sich 1914 im Zuge des zeitgemäßen Patriotismus in „FC Bayern Hof“ umbenannte.

Fußballspiel in einer Vereinsorganisation war in Hof zur königlich-bayerischen Zeit außerdem in der Turnvereinigung des Evangelischen Arbeitervereins möglich, die im Jahr 1930 als „Spielabteilung Hof 1913“ selbständig wurde. Ferner wurde 1912 der „Sportclub Eintracht Hof“ ins Leben gerufen, der bereits in seinem Vereinsstempel einen Stiefel zeigte, der mit der Spitze einen Fußball stößt.

Mit dem Fußball hatte der Magistrat seine liebe Not. Die nicht zur allseitigen Freude immer weiter um sich greifende Beliebtheit dieses Sports aus dem Ausland wurde zwar im Rahmen der allgemeinen Sportförderung günstig bedacht, solange er als Vereinssport in organisierter Weise vonstatten ging. Große Unannehmlichkeiten bereitete aber das „wilde“ Spiel der Kinder auf Straßen, Wiesen und Plätzen. So sah sich die Verwaltung veranlaßt, im Amtsblatt der Stadt Hof vom 1. April 1914 darauf hinzuweisen, daß „zum Zwecke des Ballspiels und anderer Bewegungsspiele“ bestimmte Plätze zum allgemeinen Gebrauch zur Verfügung gestellt werden: der Hallplatz, ein gemeindlicher Bauplatz an der Landwehr- und Roonstraße, der Spielplatz am Schulhaus in der Fabrikvorstadt, der Volksfestplatz, der Steinbruch am Sand sowie ein gemeindliches Wiesengrundstück rechts der Saale, gegenüber der Fabrikzeile. Ausdrücklich sollte dadurch „das Tummeln der Schuljugend zum Zwecke des Ballspiels auf öffentlicher Straße“ verhindert werden.

Quellen und Literatur zur Hofer Sportgeschichte:

- Bestände des Stadtarchivs Hof, v.a.: A (Akten) 2486. - Johann Gottlob Thomas: Die städtische Turnhalle in Hof. Nebst einer geschichtlichen Skizze des Turnwesens daselbst. Hof, 1868. Dieses Werk wurde zur Frühgeschichte des Turnens in Hof immer wieder zitiert und passagenweise neu abgedruckt. - Kurzer Abriß der Geschichte des Turnvereins zu Hof. Zur Feier seines 25jährigen Bestehens 1861 bis 1886. Hrsg. v. Turnverein Hof. Hof, 1886. - Johann Gottlob Thomas u.a.: Die Turnhallen und die Turnplätze der Stadt Hof. Nebst Abriß der Geschichte des Turnens daselbst. Hof, 1893. - Zur bayerischen Sportgeschichte s.: Julius Bohus: Geschichte des Sports in Bayern. Augsburg, 1998 (= Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, 20). Dort auch Hinweise auf weiterführende Literatur.)

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

HOF sei die Abkürzung für "Home Of Films" hat Wim Wenders über das Hofer Festival gesagt. 1967 organisierte der Student Heinz Badewitz mit seinen damaligen Bandkollegen (New Jazz Group) Werner Weinelt, Uwe Brander einen Zweieinhalb-Stunden-Kinoabend mit eigenen Filmen in Hof. Diesen nannten sie das „1. Hofer Kurzfilmfestival“. Die Idee entstand nach enttäuschenden Erfahrungen bei den „Oberhausener Kurzfilmtagen“ und weil in ihrer Studienstadt München die Bedingungen schwierig und die Mieten zu hoch waren. Dies war die Geburtsstunde der Internationalen Hofer Filmtage. Unter der Leitung von Heinz Badewitz entwickelte sich das Festival stetig weiter. In vier Jahrzehnten und hat sich zu einem der renommiertesten deutschen Filmfestival entwickelt, bei dem die Nachwuchsregisseure ihre Debütfilme zum ersten Mal der Öffentlichkeit zeigen. Die wichtigen Trends wie der Neue Deutsche Film mit Regiseuren wie Werner Herzog, Wim Wenders und Volker Schlöndorff oder der Komödienboom der achtziger Jahre (z.B. "Männer" von Doris Dörrie) wurden in Hof gesetzt. Die Hofer Filmtage verleihen keine Preise. Verschiedene Träger, u.a. die Stadt Hof, haben sich aber im Laufe der Jahre an die Filmtage angedockt, um am Rande des Festivals Preise zu vergeben, darunter der Filmpreis der Stadt Hof, der Eastman Förderpreis, ein Preis für das beste Szenenbild sowie ein Preis für die visuelle Filmkritik. Zum ersten Mal im Jahr 2005 wurde der „Förderpreis Deutscher Film“ für herausragende Leistungen in der Filmtechnik (z.B. Ton, Schnitt) verliehen.

  • Hofer Kinderfilmfest
  • Deutsche Filmwoche - SEHquenz
  • Hofer Volksfest

Das Hofer Volksfest ist das größte Volksfest der Region. Es findet jedes Jahr Ende Juli/Anfang August am Volksfestplatz in Hof statt und dauert zehn Tage. Die Freiheitshalle am Festplatz dient während des Festes als Festhalle. Das Volksfest beginnt am Freitag vor dem Hofer Sommerjahrmarkt. Der Sommerjahrmarkt selbst beginnt am Montag nach Jakobi (25. Juli). Das Volksfest endet nach gut einer Woche am Sonntag. In der Festhalle und im Biergarten schenken die Hofer Brauereien im Wechsel ihr Bier aus. Auf dem Volksfestplatz gibt es einen umfangreichen Vergnügungspark mit vielen Fahrgeschäften, Losbuden und Imbiss-Ständen. Am Eröffnungstag findet der große Volksfest-Umzug der Hofer Vereine und Organisationen statt. Nach einer Woche, am zweiten Volksfest-Freitag, veranstalten die Schausteller ein großes Brilliantfeuerwerk für die Festbesucher. Das Feuerwerk wird nach Einbruch der Dunkelheit in der Nähe des Festplatzes abgebrannt.

  • Hofer Umwelttag
  • Hofer Herbstmarkt

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • Johann Streitberger (* 1517; † 1602) Rektor am Gymnasium, später Generalsuperintendent zu Kulmbach
  • Jean Paul (* 1763, † 1825) Schriftsteller, besuchte das Hofer Gymnasium
  • Johann Georg August Wirth (* 1798, † 1848) politischer Schriftsteller des Vormärz und Kämpfer für die Pressefreiheit
  • Heinrich Gottfried Gerber (* 1832, † 1912) Ingenieur, Brückenbauer und Erfinder des Gerberträgers
  • Nikolaus Medler ( * 15. Oktober 1502 in Hof; † 24. August 1551 in Bernburg (Saale) ) Mathematiker, Schulreformer und ein bedeutender Mitstreiter Luthers.
  • Nikolaus Decius, andere Namenskonventionen Nikolaus Tech, Tecius, Degius, Deeg, Teach, Hovesch, a Curia (* um 1485, Hof; † nach 1546) war Mönch, Seelsorger, Kantor, Kirchenliederdichter und preußischer Reformator


[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Siehe auch

  • Kloster Hof: Die Geschichte der beiden Klöster in der Stadt Hof

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Hof – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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