Institut für Staatspolitik
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Das Institut für Staatspolitik (IfS) ist eine im Jahre 2000 gegründete private und unabhängige Forschungs- und Bildungseinrichtung. Das von Dr. Karlheinz Weißmann und Götz Kubitschek geleitete Institut gilt als "Denkfabrik" der Neuen Rechten.
Das IfS wurde im Ostpreußenblatt von Weißmann als "Reemtsma-Institut von rechts" bezeichnet, Kubitschek allerdings wandte sich später in der Jungen Freiheit gegen diesen Begriff. Bekannt wurde das Institut unter anderem durch die Anzeigenkampagne "Gegen das Vergessen" anlässlich des 60. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Themengebiete
Das IfS bearbeitet wissenschaftlich folgende Themengebiete:
- Die Rolle des Staates im 21. Jahrhundert
- Die politische Linke
- Zuwanderung und Integration
- Kriegs- und Konfliktforschung
- Erziehung und Bildung
[Bearbeiten] Ziele des Instituts
Das IfS will, laut eigener Aussage, durch "eine fundierte wissenschaftliche Arbeit im metapolitischen Raum am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen" und auf eine "positive Veränderung der politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und Europa durch Aus- und Weiterbildung konservativer Persönlichkeiten hinwirken".
[Bearbeiten] Veranstaltungen
Das IfS veranstaltet regelmäßig Sommer- und Winterakademien sowie Berliner Kollege. Die Akademien richten sich speziell an ein jüngeres Publikum.
Referenten bei Veranstaltungen des IfS (Auswahl):
- Jost Bauch, dt. Soziologe, Professur in Konstanz
- Arnulf Baring, dt. Historiker un Politikwissenschaftler, Professur in Berlin
- Alain de Benoist, frz. Publizist
- Martin van Creveld, israelischer Militärhistoriker, Professur in Jerusalem
- Reinhard Günzel, dt. Brigadegeneral
- Eberhard Hamer, dt. Volkswirt, Professur in Bielefeld
- Hans-Peter Hasenfratz, schweizer Religionswissenschaftler, Professur in Bochum
- Lothar Höbelt, dt. Historiker, Professur in Wien
- Martin Hohmann, dt. Politiker und MdB
- Hans-Hermann Hoppe, dt. Volkswirt, Professur in Las Vegas
- Lorenz Jäger, dt. Journalist, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
- Götz Kubitschek, dt. Verleger
- Konrad Löw, dt. Politikwissenschaftler, Professur in Bayreuth
- Reinhart Maurer, dt. Philosoph, Professur in Berlin
- Ernst Nolte, dt. Historiker, Professur in Berlin
- Manuel Ochsenreiter, dt. Journalist, Chefredakteur der Deutschen Militärzeitschrift
- Bernd Rabehl, dt. Soziologie, Professur in Berlin, Weggefährte von Rudi Dutschke
- Stefan Scheil, dt. Historiker
- Josef Schmid, dt. Bevölkerungswissenschaftler, Professur in Bamberg
- Harald Seubert, dt. Philosoph, Professur in Halle
- Notger Slenczka, dt. Theologe, Professur in Berlin
- Eberhard Straub, dt. Journalist, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
- Karlheinz Weißmann, dt. Historiker
[Bearbeiten] Publikationen
Quartalsweise gibt das IfS die Zeitschrift "Sezession" heraus. Die Themen der Hefte sind meist deckungsgleich mit jenen der jeweiligen Veranstaltungen. Hierneben veröffentlicht das IfS auch eine "Wissenschaftliche Reihe", in der die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
[Bearbeiten] Kritik und Angriffe
Von Vertretern der Politikwissenschaft und einzelnen Verfassungsschutzämtern wird das IfS der sogenannten Neuen Rechten zugeordnet. In einer Broschüre des Landesamtes für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen etwa wird das IfS zu den „Schulungszentren“ der Neuen Rechten gezählt und als Bestandteil des „Projekts ‚Junge Freiheit’“[1] eingeordnet. Seit dem Junge-Freiheit-Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird diese und damit auch das IfS nicht mehr erwähnt.
Aufgrund seiner politischen Ausrichtung war das Institut wiederholt Angriffsziel der Antifa, die die Tätigkeit des IfS teils erheblich störte.[2] Die Arbeit des IfS wird jedoch nach eigenen Angaben vor allem durch politischen Druck auf Geschäftspartner des Instituts behindert. So vermutete Kubitschek 2004 einen Zusammenhang zwischen der Kündigung der Konten des IfS, Kubitscheks, sowie dessen Verlag „Edition Antaios“ durch die Deutsche Bank und der Arbeit des Instituts.[3] Schon mehrere Male kündigten Vertragspartner dem Institut für Staatspolitik die Räume für geplante Veranstaltungen auf Grund von Drohungen oder der Ankündigung von medialer Berichterstattung, wie beispielsweise April 2006 nach einer Anfrage eines Stern-Mitarbeiters.[4]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Landesamt für Verfassungsschutz NRW: Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2002
- ↑ Treffer ins Mark/Institut für Staatspolitik: Antifa-Angriffe bedrohen die Tätigkeit der Initiative, in: Junge Freiheit 36/01
- ↑ Keine Überweisung unter dieser Nummer, in: Junge Freiheit 27/05
- ↑ Weblog des Institut für Staatspolitik (staatspolitik.org): Kein Raum