Jamal-Halbinsel
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Die Jamal-Halbinsel (auch Samojeden-Halbinsel genannt) befindet sich in Nordwest-Sibirien (Russland, Asien). Sie gehört zum Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen.
Dort liegt die ca. 120.000 km² große Halbinsel nordöstlich vom Nordende des Uralgebirges und ragt westlich des Obbusens, in dem nicht nur das Wasser des Ob nach Norden strebt, in die bereits zum eisigen Nordpolarmeer gehörende Karasee hinein.
Die nur dünn besiedelte Halbinsel stellt den nordwestlichen Ausläufer des großen Westsibirischen Tieflands dar. Außerdem ist die Halbinsel, deren Landschaftsbild von eiszeitlichen Gletschern abgehobelt und plattgewalzt wurde und von der Tundra beherrscht wird, der nordwestlichste Teil von Asien, denn die angrenzende Karasee wird als der nördliche Beginn der innereurasischen Grenze betrachtet.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die indigene Bevölkerung der Halbinsel gehört überwiegend zum Volk der Nenzen. Diese betreiben auf der Halbinsel ganzjährig vollnomadische Rentiertzucht. Diese weltweit einmalige Wirtschafts- und Lebensweise steht jedoch unter starkem Konkurrenzdruck, zum einen durch die Überweidung der Halbinsel, zum anderen da Jamal einige der weltgrößten Erdgasvorkommen beherbergt. Diese werden durch den russischen Gas-Monopolisten Gazprom ausgebeutet und über Pipelines bis nach Europa geleitet, wo sie u. a. durch die E.ON-Tochter Ruhrgas vermarktet werden.