Jean-Baptiste Gaston de Bourbon, duc d'Orléans
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Jean-Baptiste Gaston, Herzog von Orléans (* 25. April 1608 in Fontainebleau, Frankreich; † 2. Februar 1660 in Blois, Frankreich), aus dem Haus Bourbon war Herzog von Anjou (1608–1640), Herzog von Orléans (1626) und Chartres, Graf von Blois und Pair von Frankreich (1626-1660), Herzog von Montpensier und Saint-Fargeau und Pair von Frankreich (1627–1660), Herzog von Valois und Pair von Frankreich (1630–1660), Herzog von Alençon und Baron von Amboise (1646–1660).
Gaston war der dritte Sohn des französischen Königs Heinrich IV. und dessen Ehefrau Maria von Medici. Zuerst als Herzog von Anjou bezeichnet, bekam er 1626 als Aussteuer für seine Heirat mit Maria von Montpensier das Herzogtum von Orléans und die Grafschaft von Blois von seinem Bruder, dem König Ludwig XIII.. Seine Frau starb kaum ein Jahr später im Kindbett.
Er übernahm nominell das Kommando der Armee, die 1628 La Rochelle belagerte. Damit folgte er dem von politischen Intrigen bestimmten Kurs, der den Rest seines Lebens bestimmen sollte. Im Januar 1632 heiratete er heimlich Margarete von Lothringen (* 22. Juli 1615, † 13. April 1672, Schwester von Karl III. von Lothringen). Bei zwei Gelegenheiten war er gezwungen, wegen Verschwörungen gegen seine Mutter und Kardinal Richelieu Frankreich zu verlassen; nachdem er im Languedoc einen erfolglosen Krieg geführt hatte, nahm er in Flandern Zuflucht. Versöhnt mit seinem Bruder Ludwig XIII. konspirierte er 1635 gegen Richelieu, flüchtete aus dem Land, und ergab sich dann dem König und dem Kardinal. 1642 wiederholte sich das Spielchen. Orléans stachelte Cinq-Mars an, Richelieu zu ermorden, und ließ dann seinen Komplizen im Stich.
Nach dem Tod Ludwigs XIII. 1643 wurde Gaston Generalleutnant des Königreichs und kämpfte an der Nordfront Frankreichs gegen Spanien; Während der Fronde-Kriege wechselte er wankelmütig von einer Partei zur anderen. Schließlich wurde er 1652 von Kardinal Mazarin ins Exil nach Blois verbannt und verblieb dort bis zu seinem Tod.
Gaston d'Orléans war der erste und einzige Vertreter des dritten Hauses von Orléans. Da er ohne männlichen Erben starb, gingen das Herzogtum und der Titel von Orléans nach seinem Tod an seinen Neffen Philipp, den Bruder Ludwigs XIV., der als Philipp I. Stammvater des vierten Hauses von Orléans ist.
[Bearbeiten] Nachkommen
Aus Gastons Ehe mit Marie de Montpensier ging eine Tochter hervor:
Aus seiner Ehe mit Margarete gingen vier Töchter und ein Sohn hervor:
- Marguerite Louise (* 28. Juli 1645; † 17. September 1721) - verheiratet mit Cosimo III. de Medici, Großherzog der Toskana
- Elisabeth (* 26. Dezember 1646; † 17. März 1696) - verheiratet mit Louis Joseph, Herzog von Guise
- Françoise Madeleine (* 13. Oktober 1648; † 14. Januar 1664) - verheiratet mit Karl Emanuel II., Herzog von Savoyen
- Jean Gaston (* 17. August 1650; † 10. August 1652)
- Marie Anne (* 9. November 1652; † 17. August 1695)
Personendaten | |
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NAME | Orléans, Jean-Baptiste Gaston de |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Orléans |
GEBURTSDATUM | 25. April 1608 |
GEBURTSORT | Fontainebleau, Frankreich |
STERBEDATUM | 2. Februar 1660 |
STERBEORT | Blois, Frankreich |