Kammgarn
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Kammgarn bezeichnet man aus langfaseriger Wolle gesponnenes Garn mit einer glatten Oberfläche. Es entsteht durch kämmen der Rohwolle bzw. Fasern, wobei die kurzen Faserstücke und Verunreinigungen aus dem Vormaterial entfernt werden. Das Kammgarn ist also ein "ausgekämmtes" und daher sehr hochwertiges Garn. Durch mehrmaliges Vorstrecken, Verziehen und Mischen erfolgt eine Vergleichmässigung des Garnes. Das Material wird dann auf speziellen Spinnmaschinen weiter verarbeitet. Es erhält seine Spinn- und ggf. Zwirndrehungen. Beim Kammgarnspinnen werden meist Wolle und langstapelige Chemiefasern verarbeitet. Verarbeitete Fasern können z.B. sein: Wolle, Polyacryl, Polyamid, Aramidfasern, Polyester, Polycolon, Seide oder sonstige Tierhaare sein. Die mittlere Stapellänge der verarbeiteten Fasern beträgt ca. 65 mm, meist jedoch 80 mm. Kammgarne werden vor allem bei hochwertiger Oberbekleidung (Strick- und Webware) aber auch zunehmend in hochentwickelten Funktionstextilien verwendet. Ähnliche Spinnverfahren sind das Halbkammgarn- und das Streichgarnverfahren.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Produktion
- Kammgarnspinnereien
- Kammgarnspinnerei (Bietigheim-Bissingen)
- Kammgarnspinnerei (Kaiserslautern)
- Kammgarnspinnerei (Wilhelmshaven)
- Augsburger Kammgarn-Spinnerei
- Greika
[Bearbeiten] Literatur
- Dietmar Fries, "Spinnereitechnik - Kammgarn-Halbkammgarn-Streichgarn", Arbeitskreis Gesamttextil, Eschborn 1996, ISBN 3-926685-73-5