Kernkraftwerk Saporoschje

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Kernkraftwerk Saporoschje
Daten
Land:	Ukraine
Eigentümer:	Energoatom
Betreiber:	National Nuclear Energy Generating Company
Projektbeginn:	01. April 1980
Betriebsaufnahme:	25. Dez. 1985
Aktive Reaktoren:	6
Akt. Bruttogesamtleistung:	6.000 MW
Eingespeiste Energie im Jahre 2005:	37.188 GWh
Durchschnittlich eingespeiste Energie (5 Jahre):	38.604 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme:	555.061 GWh
Website:	Seite des Betreibers
Stand:	5. Nov. 2006

Das Kernkraftwerk Saporoschje befindet sich direkt am Fluss Dnepr bei Stadt Enerhodar im Südosten der Ukraine. Es ist etwa 50 Kilometer von der großen Stadt Saporoschje entfernt.

Das Kernkraftwerk hat insgesamt sechs Blöcke vom Typ WWER-1000. Diese haben eine elektrischen Leistung von jeweils 1.000 Megawatt und eine thermische Leistung von je 3.200 Megawatt. Die Thermische Gesamtleistung der Anlage von fast 20 Gigawatt erfordert enorme Mengen Kühlwasser die dem Fluss Dnepr, welcher an dieser Stelle extra verbreitert wurde, entnommen werden. Die leichtwassermoderierten Reaktoren haben demnach eine Gesamtleistung von 6.000 Megawatt und sind in ganz Europa die größte Kernkraftwerksanlage. Weltweit steht die Atomkraftwerksanlage Saporoschje nun nicht mehr auf Platz 1, nachdem sie von zwei hochmodernen Anlagen in Japan auf den dritten Platz gedrängt wurde.

In den Jahren 1984 bis 1989 gingen die ersten fünf Blöcke in Betrieb. Schließlich folgte im Jahre 1995 der sechste Block. Das Kernkraftwerk versorgt annähernd fast den gesamten Süden der Ukraine und ist durch den Wegfall aller vier Blöcke des Kernkraftwerks Tschernobyl essenziell für die Energieversorgung der Ukraine. Ein „sofortiges Abschalten“ wie von vielen Umweltschützern gefordert wäre fatal für die Stromversorgung der Ukraine.

Trotz des relativ modernen Reaktortyps werden immer wieder Störfälle aus dem Kernkraftwerk gemeldet. Dies liegt vor allem an dem schlechten Staatshaushalt der Ukraine. In den Jahren 1994 bis 1997 wurden nur 2 Mio. $ investiert. Für solch eine gigantische Anlage ist dies ein lächerlicher Betrag. Immer wieder rächen sich in Saporoschje diese Versäumnisse, so wurden im April 1993 einige Teile der Anlage durch radiokatives Wasser, welches aus dem Primärkreislauf ausgetreten war, stark verstrahlt.

Auch aus Deutschland wird geholfen das Kraftwerk sicherer zu machen. So arbeitet das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) daran mit speziellen Überwachungssystemen die Kraftwerke in der Ukraine an bessere Sicherheitsstandards anzupassen. 1992 starteten die ersten Untersuchen des FZD zur Verbesserung der Sicherheit und 1995 ging das erste Überwachungssystem an Block 5 in den Probebetrieb. Heute sind alle sechs Reaktoren damit ausgestattet und die Daten werden online direkt nach Kiew übertragen. Dennoch bleibt ein relativ hohes Restrisiko, denn bei einem atomaren Unfall einer der Reaktoren, müssten aufgrund der Strahlung alle restlichen fünf Reaktoren aufgegeben werden, da Wartungs- und Kontrollarbeiten von Menschen nicht mehr durchgeführt werden könnten.

[Bearbeiten] Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Saporoschje hat sechs Blöcke:

Reaktorblock	Reaktortyp	Netto- leistung	Brutto- leistung	Baubeginn	Inbetrieb- nahme	Netzsyn- chronisation	Abschal- tung
Saporoschje-1	WWER-1000/320	950 MW	1.000 MW	01.04.1980	10.12.1984	25.12.1985	2015 geplant
Saporoschje-2	WWER-1000/320	950 MW	1.000 MW	01.01.1981	22.07.1985	15.02.1986	2015 geplant
Saporoschje-3	WWER-1000/320	950 MW	1.000 MW	01.04.1982	10.12.1986	05.03.1987	2017 geplant
Saporoschje-4	WWER-1000/320	950 MW	1.000 MW	01.04.1983	18.12.1987	14.04.1988	2018 geplant
Saporoschje-5	WWER-1000/320	950 MW	1.000 MW	01.11.1985	14.08.1989	27.10.1989	2019 geplant
Saporoschje-6	WWER-1000/320	950 MW	1.000 MW	01.06.1986	19.10.1995	16.09.1996	2026 geplant