Kofferen
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Kofferen ist ein ländlicher Ortsteil der Stadt Linnich im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen. Das Dorf liegt zwischen Glimbach und Hottorf abseits der Hauptverkehrswege. Kofferen wird auch als das Musikantendorf im Jülicher Land bezeichnet. Die etwa 500 Einwohner nennen sich selbst Kofferaner. Am Ostrand des Dorfes befindet sich ein Löschwasserteich, genannt "Schroof". Dieser Begriff geht auf die keltische Bezeichnung für Sumpf zurück.
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[Bearbeiten] Geschichte
Kofferen wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte Kofferen zum Herzogtum Jülich und lag im Dingstuhl Körrenzig des Amtes Boslar. Im 8. Jahrhundert soll bereits eine Filialkapelle der Kirche zu Boslar bestanden haben. Im 12. Jahrhundert soll Bernhard von Clairvaux hier eine Kreuzzugspredigt gehalten haben, was Kofferen später zu einem Wallfahrtsort machte.
Bei einer Brandkatastrophe im Jahr 1758 brannte fast das gesamte Dorf nieder.
Die Dorfbewohner waren an den in Richtung Lövenich gelegenen Wäldern Buchholzbusch und Müntz-Hottorfer Busch beteiligt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Wälder vollständig gerodet.
Am 24. Februar 1945 wurde Kofferen von amerikanischen Soldaten der 102. Infanterie Division der Neunten US-Armee eingenommen.
[Bearbeiten] Musikanten und Geheimsprache
Seit Anfang bis Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich im Dorf ein neues Berufsbild. Wandernde Musikantengruppen zogen von Kofferen aus in die nähere und weitere Umgebung, um zum Tanz aufzuspielen. Dies geschah bis zu Mitte des 20. Jahrhunderts.
Untereinander benutzten sie eine Geheimsprache, die mit dem Rotwelschen verwandt war. Noch heute können einige ältere Dorfbewohner diese Sprache verstehen und sich darin unterhalten. Überliefert sind 320 Vokabeln.
[Bearbeiten] Religion
Die Bevölkerung ist überwiegend katholisch. Die Kirche ist St. Margaretha geweiht.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Die mittelalterliche Pfarrkirche wurde 1945 gesprengt. In der Südwand des wiederaufgebauten Kirchenschiffs ist ein Wandstück der mittelalterlichen Kapelle aus dem 11. Jahrhundert integriert.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Kirmes, immer veranstaltet am 2. Wochenende im Juli
[Bearbeiten] Vereine
- Heimatfreunde Kofferen
- Feuerwehr-Förderverein
- Katholische Frauengemeinschaft
- Kofferene Blaskapelle
- St. Margaretha Schützenbruderschaft
- Sportverein Kofferen 1919
- Trommler- & Pfeifercorps Kofferen 1970 e.V.
[Bearbeiten] Infrastruktur
- Freiwillige Feuerwehr Kofferen
[Bearbeiten] Publikationen
- Der Kofferaner, Jahresband der „Heimatfreunde Kofferen"
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Honnen: Geheimsprachen im Rheinland. Eine Dokumentation der Rotwelschdialekte in Bell, Breyell, Kofferen, Neroth, Speicher und Stotzheim. (= Rheinische Mundarten, Band 10). Köln 2. Aufl. 2000. Mit einer CD.