Lawotschkin La-250
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Lawotschkin La-250 Anaconda war ein sowjetisches Abfangjagdflugzeug. In der Reihe der von Semjon Lawotschkin nach dem 2. Weltkrieg entwickelten Experimental-Strahlflugzeuge war sie das Letzte, da sich der Schwerpunkt der Projekte des Konstruktionsbüros nach dem Tode von S.A.Lawotschkin 1960 hin zu unbemannten Flugkörpern verlagerte.
[Bearbeiten] Geschichte
Die ersten Konstruktionsarbeiten begannen etwa Anfang der 50er Jahre und liefen zunächst parallel zur La-200. Es war vorgesehen, die La-250 als allwettertauglichen schweren Jäger mit reiner Raketenbewaffnung für den Überschallbereich einzusetzen. Der Erstflug dieses Musters erfolgte Mitte 1955. Es entstanden insgesamt vier Anacondas, die von 1956-57 einer umfangreichen Erprobung unterzogen wurden. Nach einem Unfall einer Maschine im Jahre 1956, der auf die unzureichende Sicht für den Piloten zurückzuführen war, wurde der Rumpfbug etwas (6°) nach unten gezogen. Alle vier Maschinen wurden auf diesen, auch als La-250A bezeichneten Bauzustand umgerüstet. Der Spitzname Anaconda wurde während der Flugerprobung "erfunden" und bezog sich sowohl auf die langgestreckte Rumpfform als auch auf die vergleichsweise kritischen Flugeigenschaften der Maschine. Da mit der Jak-28P und der Tu-128 inzwischen leistungstärkere Typen zur Verfügung standen, gab man das Projekt La-250 jedoch auf. Die Konstruktion einer geplanten Weiterentwicklung wurde nach Lawotschkins Tod abgebrochen.
Eine La-250 kann noch im Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation besichtigt werden.
[Bearbeiten] Technische Beschreibung
Bei der La-250 handelt es sich um einen freitragenden Mitteldecker in Ganzmetall-Halbschalenbauweise mit Deltaflügeln. Die Lufteinläufe für die beiden Strahltriebwerke waren beidseitig am langen, schmalen Rumpf in Höhe der Pilotenkabine angebracht. Das Leitwerk war freitragend, wobei das Höhenleitwerk als Pendelleitwerk ausgelegt war, das Seitenleitwerk war relativ groß. Das Hauptfahrwerk mit Zwillingsrädern wurde vollständig in den Rumpf eingefahren, daraus resultierend besaß das Flugzeug eine sehr geringe Spurbreite.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Spannweite: 13,90 m
- Länge: 25,60 m
- Flügelfläche: 80,0 m²
- Leermasse: etwa 15.000 kg
- Startmasse: normal 25.000 kg, maximal 30.000 kg
- Triebwerk: zwei Ljulka AL-7F ( je 5.900 kp ohne und je 6.500 kp Schub mit Nachbrenner )
- Höchstgeschwindigkeit mit Nachbrenner: 2.000 km/h in 5.000 m Höhe
- Dienstgipfelhöhe: 18.000 m
- maximale Reichweite: 2.000 km
- Bewaffnung: 2 Lenkraketen Luft-Luft
- Besatzung: 2 Mann
Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen