Lee Marvin
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Lee Marvin (* 19. Februar 1924 in New York; † 29. August 1987 in Tucson, Arizona) war ein US-amerikanischer Schauspieler. Besonders in den 1960er und 1970er Jahren war er als Darsteller rauhbeiniger Einzelgänger populär.
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[Bearbeiten] Frühe Jahre
Lee Marvin wurde als Sohn eines Werbeleiters und einer Moderedakteurin geboren. Einer seiner Vorfahren war Thomas Jefferson, ein anderer, Ross G. Martin, nahm an der Nordpol-Expedition von Robert Edwin Peary teil. Marvin war für seine Disziplinlosigkeit bekannt und besuchte elf verschiedende Schulen. Im 2. Weltkrieg meldete er sich zu den US-Marines und wurde 1944 im Pazifikkrieg so schwer verwundet, dass er ein Jahr lang nicht gehen konnte.
Nach seiner Genesung arbeitete Marvin als Klempnerlehrling. An einer Provinzbühne sprang er für einen erkrankten Darsteller ein und nahm später Schauspielunterricht in der New Yorker American Theatre Wing.
[Bearbeiten] Erste Erfolge
Ab 1947 war Marvin als Theaterschauspieler in der Provinz beschäftigt, 1950 spielte er seine erste Fernsehrolle. Nach seinem Broadway-Debüt im Jahr 1951 erhielt er auch Nebenrollen in Hollywood, wo er in der Regel als Schurke zu sehen war. Als Chef einer Motorradgang rivalisierte er in dem Rockerfilm „Der Wilde“ (1953) mit Marlon Brando, in dem Spencer Tracy-Klassiker „Stadt in Angst“ spielte er 1955 einen Kleinstadtrassisten.
Im Fernsehen stand er ab 1957 drei Jahre lang auf der richtigen Seite des Gesetzes und übernahm in der Krimiserie „Dezernat M“ (Originatitel: M Squad) die Rolle des Lieutenants Frank Ballinger. Marvin wurde zum Fernsehstar und drehte mehr als 100 Folgen dieser populären Serie, die in den frühen 1960er-Jahren auch im Vorabendprogramm der ARD zu sehen war. („M Squad“ wurde später in den „Nackte Kanone“-Filmen parodiert.)
Bis Mitte der 60er Jahre war Marvin fast ausschließlich im Fernsehen zu sehen, trat jedoch 1962 auch im Westernklassiker „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ auf. Dort spielte er als sadistischer Krimineller Liberty Valance seine wohl berühmteste Schurkenrolle.
[Bearbeiten] Top-Star in Hollywood
1965 gelang Marvin mit einer maßgeschneiderten Doppelrolle der Durchbruch in Hollywood. In der Westernkomödie „Cat Ballou - Hängen sollst du in Wyoming“ spielte er einen trunksüchtigen Revolvermann, der gegen seinen diabolischen Zwillingsbruder zum Duell antritt. Marvin gewann damit einen Oscar als bester Hauptdarsteller und zählte nun jahrelang zu den populärsten Stars. Der verwitterte, früh ergraute Schauspieler mit der starken Präsenz spielte in der Regel wortkarge, missmutig wirkende Einzelgänger und war in seiner antiglamourösen Art unverwechselbar.
In dem enorm erfolgreichen Kriegsfilm „Das dreckige Dutzend“ (1967) war Marvin als harter Schleifer zu sehen. Im selben Jahr startete er in dem stilistisch innovativen Gangsterthriller „Point Blank“ einen brutalen Rachefeldzug gegen die Unterwelt. 1969 sah man ihn in dem Westernmusical „Westwärts zieht der Wind“ als singenden Goldgräber neben Clint Eastwood. Mit Reibeisenstimme sinnierte Marvin in der legendären Ballade „Wandrin' Star“ über das einsame Cowboyleben und konnte einen Hitparadenerfolg verbuchen. 1973 kämpfte er in „Ein Zug für zwei Halunken“ als Hobo gegen den sadistischen Zugschaffner Ernest Borgnine.
Während der 1970er-Jahre ließ Marvins Popularität langsam nach. Steven Spielberg bot ihm die Rolle des rauhbeinigen Kapitäns in „Der weiße Hai“ (1975) an, doch Marvin lehnte ab. Er spielte in dem von der Kritik verrissenen Katastrophenfilm „Lawinenexpress“ (1979) und trat 1980 in dem harten Kriegsabenteuer „The Big Red One“ auf, das im zweiten Weltkrieg angesiedelt war. 1983 spielte er in dem Thriller „Gorky Park“ einen zwielichtigen amerikanischen Geschäftsmann in Moskau. 1985 nahm er für den Fernsehfilm „Das dreckige Dutzend Teil 2“ (The Dirty Dozen: The Next Mission) wieder die Rolle des Major Reisman auf.
1987 starb Lee Marvin an einem Herzanfall.
[Bearbeiten] Privates
Lee Marvin war zweimal verheiratet, zwischen 1951 und 1967 mit Betty Ebeling (vier Kinder) und zwischen 1970 und seinem Tod mit Pamela Feeley. Nachdem er Ende der 70er Jahre eine mehrjährige uneheliche Beziehung beendete, wurde er von seiner Ex-Geliebten verklagt, die die Hälfte seines Vermögens von ihm forderte. Obwohl der Richter dies abwies, musste Marvin mehrere 100 000 Dollar zahlen.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1963 - Western Heritage Awards, „Bronze Wrangler“ für seine Rolle in „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ (The Man Who Shot Liberty Valance).
- 1966 - Oscar als bester Darsteller in einer Hauptrolle für „Cat Ballou“.
- 1966 - BAFTA Film Award als bester ausländischer Darsteller für „Cat Ballou“ und
- 1966 - BAFTA Film Award als bester ausländischer Darsteller für „The Killers“ (1964) (beide Auszeichnungen im Jahr 1966 erhalten).
- 1966 - Golden Globe als bester Filmschauspieler in „Cat Ballou“.
- 1966 - Laurel Awards, Goldener Laurel in der Kategorie „ Male Comedy Performance“ für „Cat Ballou“.
- 1966 - NBR Award als bester Darsteller für „Cat Ballou“.
- 1965 - Internationale Filmfestspiele Berlin, „Silbernen Bär“ für seine Rolle in „Cat Ballou“.
- 1962 - Emmy-Nominierung für „Alcoa Premiere“ für eine herausragende Einzeldarstellung in einer Hauptrolle.
- 1968 - Laurel Awards, Goldener Laurel in der Kategorie „Action Performance“ für „Das dreckige Dutzend“ (The Dirty Dozen).
- 1967 - Laurel Awards, „Goldener Laurel“ in der Kategorie „Action Performance“ für „Die gefürchteten Vier“ (The Professionals).
- 1971 - Fotogramas de Plata, Auszeichnung als bester ausländischer Darsteller.
- 1970 - Golden Globe-Nominierung für „Westwärts zieht der Wind“ (Paint Your Wagon) als bester Filmschauspieler.
[Bearbeiten] Filme
- Goldraub in Texas (Hangman's Knot, 1952) mit Randolph Scott
- Kurier nach Triest (Diplomatic Courier, 1952) mit Hildegard Knef
- Schüsse in New Mexico (The Duel At Silver Creek, 1952) mit Audie Murphy
- Wir sind gar nicht verheiratet (We're Not Married, 1952) mit Marilyn Monroe und Zsa Zsa Gabor
- Heißes Eisen (The Big Heat, 1953) von Fritz Lang
- Der Wilde (The Wild One, 1953) mit Marlon Brando
- Seminola (Seminola, 1953) mit Anthony Quinn und Rock Hudson
- Mit der Waffe in der Hand (Gun Fury, 1953) mit Rock Hudson
- Der schweigsame Fremde (The Stranger Wore A Gun, 1953), mit Randolph Scott und Ernest Borgnine
- Die Caine war ihr Schicksal (The Caine Mutiny, 1954) mit Humphrey Bogart
- Eine Stadt in Angst (Bad Day At Black Rock, 1954) mit Spencer Tracy und Ernest Borgnine
- Unter zwei Flaggen (The Raid, 1954)
- Würger von Coney Island (Gorilla At Large, 1954)
- Es geschah in der Nacht (Pete Kelly's Blues, 1955) mit Peggy Lee
- Gegen alle Gewalten (I Died A Thousand Times, 1955)
- Und nicht als ein Fremder (Not As A Stranger, 1955)
- Dem Tode entronnen (Pillars Of The Sly, 1956)
- Der Siebente ist dran (Seven Men From Now, 1956) mit Randolph Scott
- Ardennen 1944 (Attack!, 1959)
- Das Land des Regenbaums (Raintree County, 1957) mit Elizabeth Taylor und Montgomery Clift
- Auf eigene Faust (Ride Lonesome, 1959) James Coburn und Randolph Scott
- Die Comancheros (The Comancheros, 1961) mit John Wayne und von Michael Curtiz (Casablanca)
- Der Mann, der Liberty Valance erschoss (The Man Who Shot Liberty Valance, 1961) mit James Stewart und John Wayne
- Gesetz des Westens (The Meanest Man In The West, 1962-63) mit Charles Bronson
- Die Hafenkneipe von Tahiti (Donovan's Reef, 1963) mit John Wayne
- Hängt den Verräter (Sergeant Ryker und The Sergeant, 1963)
- Tod eines Killers (The Killers, 1964) von Don Siegel mit Ronald Reagan und Angie Dickinson
- Cat Ballou - hängen sollst du in Wyoming (Cat Ballou, 1964) mit Jane Fonda
- Narrenschiff (Ship Of Fools, 1964) mit Heinz Rühmann
- Die gefürchteten Vier (The Professionals, 1966) mit Claudia Cardinale und Burt Lancaster
- Das dreckige Dutzend (The Dirty Dozen, 1966) mit Ernest Borgnine, John Cassavetes, Telly Savalas und Donald Sutherland
- Point Blank (Point Blank, 1967) mit Angie Dickinson
- Die Hölle sind wir (Hell In The Pacific, 1968) mit Toshirô Mifune
- Westwärts zieht der Wind (Paint Your Wagon, 1969) mit Clint Eastwood
- Monte Walsh (Monte Walsh, 1969)
- Professionals (The Prime Cut, 1971) mit Gene Hackman
- Zwei Haudegen auf Achse (Pocket Money, 1971) mit Paul Newman
- Ein Zug für zwei Halunken (Emperor Of The North Pole, 1972) mit Ernest Borgnine
- Vier Vögel am Galgen (The Spikes Gang, 1973)
- Verflucht sind sie alle (The Klansman, 1974) mit Orenthal James Simpson, Richard Burton und Linda Evans
- Brüll den Teufel an (Shout At The Devil, 1975) mit Roger Moore
- Der Supermann des Wilden Westens (The Great Scout And Cathouse Thursday, 1976)
- Super Stunt - Die Draufgänger vom Dienst (Super Stunt, 1977) mit Jane Fonda, Angie Dickinson, Burt Reynolds und Ernest Borgnine
- Lawinenexpreß (Avalanche Express, 1978) mit Robert Shaw, Linda Evans, Horst Buchholz und Maximilian Schell
- The Big Red One (1979) mit Mark Hamill
- Yukon (Death Hunt, 1981) mit Angie Dickinson und Charles Bronson
- Gorky Park (Gorky Park, 1983) mit William Hurt, Richard Griffiths
- Dog Day - Ein Mann rennt um sein Leben (Canicule, 1983)
- Das dreckige Dutzend, Teil 2 (The Dirty Dozen II, 1985) mit Ernest Borgnine
- Delta Force (The Delta Force, 1986) mit Chuck Norris, George Kennedy, Martin Balsam und Hanna Schygulla
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Marvin, Lee |
KURZBESCHREIBUNG | Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 19. Februar 1924 |
GEBURTSORT | New York, USA |
STERBEDATUM | 29. August 1987 |
STERBEORT | Tucson, Arizona, USA |