Lotto
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Lotto oder Lotterie (französisch lot „Anteil, Los“; italienisch „Glücksspiel, Losspiel“) ist ein Glücksspiel, bei dem der Spieler gegen einen finanziellen Einsatz auf das Ziehen vorher getippter Zahlen aus einer begrenzten Zahlenmenge setzt.
In vielen Ländern wie Deutschland oder Österreich existiert ein so genanntes Lotteriemonopol.
Unterschieden wird dabei zwischen zwei Konzepten. Bei aktiven Lotterien wählt der Spieler eine begrenzte Anzahl Zahlen aus einer endlichen Zahlenreihe. Das bekannteste Beispiel in Deutschland ist dafür das Spiel „6 aus 49“. Die Ziehung findet wöchentlich mittwochs und samstags statt und wird samstags in der ARD um 19:50 Uhr sowie Mittwochs um 18:50 Uhr im ZDF übertragen und wird traditionell von einer Frau, der so genannten Lottofee moderiert. Hierfür werden sechs Zahlen aus einer von eins bis neunundvierzig bestehenden Zahlenreihe auf einem Tippschein angekreuzt. Bei der späteren Ziehung werden sechs Gewinnzahlen ermittelt; die Gewinnstufe ergibt sich aus der Anzahl der korrekt vorhergesagten Zahlen – die so genannten „Treffer“. Die Höhe des auszuzahlenden Geldbetrags für jede Gewinnstufe wird meist durch ein Quotenschema berechnet: Auf jede Gewinnstufe entfällt ein bestimmter Prozentsatz des für die Ziehung eingezahlten Gesamteinsatzes.
Die zweite Variante ist die passive Lotterie (Beispiel: Die spanische Weihnachtslotterie). Durch den Kauf eines Loses mit aufgedruckter mehrstelliger Losnummer erhält der Spieler seine Teilnahmeberechtigung an der Wette. Es müssen also keine Zahlen aktiv angekreuzt werden. In der Ziehung werden dann eine oder mehrere Gewinnzahlen oder Gewinn-Endziffern ermittelt. Die unterschiedlichen Gewinnstufen legen die Höhe der Auszahlung meist im voraus fest.
In der Praxis kommen Abwandlungen und Mischformen der beiden Konzepte vor.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte des Lottospiels
Der Philosoph Samuel von Pufendorf (1632–1694) definierte den Begriff „Lotto“ als ein Mittel, das die Erzielung eines Gewinnes verspricht, „indem jemand aus einem Gefäß, darinnen eine Anzahl beschriebener und unbeschriebener Zettel ist, für Geld einen oder mehrere Zettel herauszuziehen darf, und dasjenige, was auf dem Zettel beschrieben, für sich bekommt.“ Er verglich die Lotterie mit einer Kollekte „da man mit Manier von den Leuten das Geld bekommet, welches sie sonst entweder gar nicht, oder wenn man ihnen eins auferlegt, nur mit Murren und Ungedult gegeben hätten.“ Er sah aber auch die Nachteile, die mit diesen Praktiken verbunden sein können. Aus reiner Gewinnsucht veranstaltete Lotterien lehnte er ab.
Johann Heinrich Zedler wiederum befasste sich in seinem Universallexikon der Künste und Wissenschaften mit der Frage, inwiefern Gottes Vorsehung die Austeilung des „Lotterien-Glücks“ zu beeinflussen vermag und gelangte zur Erkenntnis, „dass der Schöpfer wie im wirklichen Leben, indem er dem einen ein gutes, dem anderen ein mittelmäßiges, dem dritten aber ein schlechtes Los zuweist, auch bei der Lotterie die Hand im Spiel hat.“ Er vermutete, dass Gott „entweder die Hände derjenigen, welche die Zettel vor der Ziehung der Lotterie mischen, oder aber die Hände derjenigen, die solche hernach ziehen, dergestalt regiere, dass sie nothwendig so und nicht anders mengen und greifen können.“
Als praktisches Mittel zur Geldbeschaffung entdeckt wurde das Lotto von den Genuesen im 15. Jahrhundert. Ursprünglich diente das Los dazu, um jährlich die Ratsmitglieder neu zu bestimmen. Die Genueser schrieben zu diesem Zweck neunzig Namen auf Zettel und zogen verdeckt fünf aus diesen neunzig. Aus der Bestimmung des neuen Stadtrates entwickelte sich ein reger Wettbetrieb, aus dem sich später das Lotto entwickelte, in dem die Namen durch Zahlen ersetzt wurden, das erste „5 aus 90“. Als erster, der dieses Zahlenlotto privat als reines Glückspiel anbot, ist der Genuese Benedetto Gentile überliefert. Schon damals fanden sich viele begeisterte Lottospieler und sorgten für hohe Umsätze. Da dieses einfache Geschäftsprinzip große Gewinne für den Veranstalter einbrachte, ging das Recht Lotterien zu veranstalten auf die jeweiligen Herrscher oder Regierungen über. An den Königs- und Fürstenhöfen war es eine schöne Einnahmequelle. Auch heute noch ist diese Regelung weltweit üblich. An private Betreiber werden höchstens Konzessionen für Lotterien vergeben.
Eine der ersten großen Lotterien auf deutschem Boden wurde 1614 in Hamburg ausgespielt. Ein Zeitgenosse schildert den Ablauf:
„Es waren zwey grosse Körbe gesetzt, aus welchen die Zettel der Namen und der Gewinne durch einen Waysen=Knaben ausgegriffen und denn von den beysitzenden Herren und Bürgern durch den darbey gebrauchten beeydigten Notarium verzeichnet worden. Auf dem Korbe, darinnen die Namen lagen, stunden diese Verse:
Wer im Bein=Hause erkennen kann /
Einen Armen für einen reichen Mann /
Der kann in dieses Korbes Ort hie Heinzen treffen, Cunzen dort.
Auf dem darinnen die Gewinn=Zettel lagen, hieß es:
In diesem Korbe die Gewinnen seyn /
Für Große, Mittel und auch Klein /
Niemand kann sagen an dieser Sydt /
Liegen die Gewinn und da die Nydt.“
Eines besonders großen Zustromes erfreute sich eine Lotterie, die 1694 in England abgehalten wurde. Die Idee zu deren Ausrichtung wurde aus der Not heraus geboren, „denn als der König eine gute Summe baaren Geldes eilfertig bedurfte und das Parlament den ganzen Jenner damit zubrachte (zu überlegen), wo solches herzunehmen, gab einer den Vorschlag, eine Lotterie von einer Million Pfund Sterling anzurichten“. Und tatsächlich, der gewünschte Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Innerhalb von nicht einmal einem halben Jahr wurde die gewünschte Summe aufgebracht und sogar noch weit übertroffen.
Auch in Holland, namentlich in Amsterdam, Utrecht und Amersfort wurden Lotterien und Glückstöpfe veranstaltet. Für die Lotterie in Amersfort sollen nicht weniger als 16.000 Lose ausgegeben worden sein, jedes mit einem Wert von 25 Gulden. Die Ziehung, die am 25. Februar 1695 begann, währte über vier Wochen. Der höchste Preis soll 75.000 Gulden betragen haben. Der Stadt selbst verblieb ein Profit von immerhin 30.000 Gulden, welches – so vermeint Zedler – „zwar ein geringes war, doch trug die gute Nahrung von dem ganz ungemeinen Zulauf der Fremden, da alle Häuser bis unter die Dächer voll gestecket, ein weit größeres ein.“ Weitere Lotterien folgten, und zwar in einer solchen Menge, dass man den Eindruck gewann, es in diesem volksreichen Land keine 1000 Personen waren, die nicht ihr Glück im Lotteriespiel versuchten (Zedler). Da viele Lotterien ohne Erlaubnis des Staates gehalten wurden und zahlreiche Missbräuche vorkamen (manche Lotterien enthielten fast nur Nieten), wurden sie in Holland schließlich verboten. Dies tat dem Glücksspiel allerdings keinen Abbruch, denn man spielte eben in Frankreich weiter. Dort wurde im Mai des Jahres 1700 zur Bezahlung der königlichen Schulden eine Lotterie von 10 Millionen französischen Pfund , bestehend aus viermal hunderttausend Losen, jedes zu 2 Louisdor, ausgerichtet. Zumindest dieser Lotterie war nicht der gewünschte Erfolg beschieden, „obgleich ein jedes Collegium eine gewisse Zahl zu nehmen gezwungen worden.“
In Österreich wurde unter der Regierung der Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1751 eine Lotterie mit 90 Nummern mit der amtlichen Bezeichnung „Lotto di Genova“ eingeführt und versteigert. Anfänglich fehlte es gänzlich an Bewerbern und es dauerte ein volles Jahr, bis schließlich Graf Cataldi das Privileg erwarb. Anfangs lief das Geschäft so schlecht, dass sich Cataldi nach Ablauf der zehnjährigen Pachtfrist nur unter der Bedingung auf eine Verlängerung einließ, dass den Untertanen das Spielen in ausländischen Lotterien bei Androhung von Geld- und Leibesstrafe verboten werde. Die Ursachen für diese Startschwierigkeiten lagen wohl darin, dass es beim Adel und in der Armee vielfach noch als unehrenhaft galt, im Lotto zu spielen, die arbeitende Bevölkerung wiederum hatte bei den damaligen kargen Lohnverhältnissen nichts zu verspielen.
1773 stieg das große Bankhaus Barara & Comp. in das Lottogeschäft ein und erwirtschaftete schon nach kurzer Zeit bedeutende Gewinne, die sofort in neue Filialen investiert wurden. Indem gezielte Gerüchte von märchenhaften Gewinnen ausgestreut wurden, wurde das einfache Volk immer mehr für dieses Art des Glücksspieles vereinnahmt.
Die Sucht nach Geld und Reichtum war unermesslich, gleichzeitig aber stieg auch der Aberglaube. Die Lottopropheten nehmen – so schrieb damals eine renommierte österreichische Zeitung – zur Sterndeuterei, zur Totenbeschwörung, zum Schwindel und Betrug Zuflucht, um das Volk seiner sauer erworbenen Pfennige zu entäußern. Bekannt ist ein 1774 verteiltes Flugblatt mit der Überschrift „Fürtreffliche, geheimnisvolle Rechenpraktiken zur Auffindung von Nummern der Lottokunst nebst Vormerk- und Anweisung zur glorreichen Entdeckung der Glückswurzel“, welches auf der Wiener Messe reißenden Absatz fand. Das Lottospiel wurde zum sittlichen Contagium, welches soziale Erscheinungen seltsamster Art hervorrief. Ein kritischer Beobachter des Lottos schrieb noch im ausgehenden 19. Jahrhundert: „Galgenholz war ein gesuchter Artikel und um den Strick eines Gehenkten erhob sich ein erbitterter Streit, denn – so glaubte die einfältige Bevölkerung – unter den Kopfpolster gelegt, könnten derartige Requisiten die Glücksnummern in das Gehirn des hoffenden Schläfers zaubern.“ Kein Wunder, dass das Geschäft mit dem Lotto immer mehr zu blühen begann. Die Kehrseite der Medaille war aber, dass auch der Pachtzins für die Konzession immer höher stieg. 1778 betrug er bereits zwölftausend Gulden, welche Summe an das Universal-Kammerzahlamt abgeführt und zumindest zum Teil an die Kassen der Armen-, Waisen- und Korrektionshäuser, verteilt wurde. Kaiser Joseph II. hat sich mit dem Gedanken getragen, das Lottospiel gänzlich aufzuheben. Da die finanziellen Gegenargumente dies jedoch nicht erlaubten, beschränkte er sich schließlich darauf, die Spielwut und den damit verbundenen Aberglauben einzudämmen. Kaiser Leopold II. hingegen war dem Lotto alles andere als abhold, er und sein Hofstaat sollen eine der besten Kundschaften des Generalpächters gewesen sein. Unter Kaiser Franz II. ging die Lotterie in die Verwaltung des Staates über und bildete fortan einen Zweig des Finanzministeriums, der enorme Gewinne abwarf. Dennoch kämpften die Gegner des Glücksspieles noch Jahrzehnte später gegen den Fortbestand des kleinen Lottos an, denn – so lautete einer ihrer Begründungen – „die Capitalbildung solle immer nur auf dem Wege der vermehrten Arbeitskraft fortschreiten, das Lottospiel ist kein geeignetes Mittel, den wirtschaftlichen Fortschritt zu begünstigen. Überall, wo nicht das Zinserträgnis des Einkommens, sondern dieses selbst riskiert wird, ist die ökonomische Einbuße die wahrscheinlichste Folge. Selbst Gewinnste, und wären sie noch so beträchtlich, gleichen dieselbe nicht aus, weil ein nicht durch Arbeit erworbenes Vermögen des moralischen Werthes entbehrt und überall dort, wo es nicht einem festen, soliden Unternehmen einverleibt wird, eben so leicht zerrinnt, wie es gewonnen wurde“.
In Deutschland ist die staatliche Lotterie „6 aus 49“ durch ihre öffentliche Auslosung im Fernsehen sehr beliebt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb Westberlin am 16. August 1945 eine erste Stadtlotterie zur Förderung des Wiederaufbaus aus, die 350.000 Reichsmark einbrachte. In sämtlichen Besatzungszonen wurden darauf Lottosysteme vorbereitet. Ebenfalls noch 1945 begann in der sowjetischen Besatzungszone die sächsische Landeslotterie. Am 11. Januar 1953 führte Berlin das Lotto mit der Spielformel „5 aus 90“ ein. Später gründeten am 30. Juni 1955 die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen das Lottounternehmen Deutscher Lottoblock. Das war möglicherweise auch eine Reaktion auf die Einführung landesweiter Zahlenlotto-Spielangebote in der Deutschen Demokratischen Republik ab Januar 1954 und rechtlich durch Verordnung vom 4. März 1954. Zuständig war in der DDR der VEB Zahlenlotto mit Sitz in Leipzig unter Aufsicht des Ministeriums für Finanzen. Rund 60 % der eingezahlten Spieleinsätze sollten zur Gewinnausschüttung kommen und 10 % waren als Lotteriesteuer abzuführen gewesen. Die erste gemeinsame Ziehung von Lottozahlen in der Bundesrepublik Deutschland erfolgte öffentlich am Sonntag, dem 9. Oktober 1955 im Hamburger Hotel „Mau“ mit „6 aus 49“. Zwei Waisenmädchen zogen abwechselnd die sechs Zahlen in der Reihenfolge 13-41-3-23-12-16. Erst einige Monate später wurde der erste Millionengewinn an den Bauarbeiter Willi Strauch aus Aachen vergeben. Die anderen Bundesländer folgten sukzessive: Bremen ab dem 13. Mai 1956, Niedersachsen ab dem 10. Juni 1956, Hessen ab dem 2. September 1956, Rheinland-Pfalz ab dem 2. Dezember 1956, Saarland ab dem 6. Januar 1957, Baden-Württemberg ab dem 13. April 1958, Berlin ab dem 4. Oktober 1959. In der DDR bzw. in den neuen Bundesländern wurden zwischen 1954 und 1992 die Spielarten Sportfesttoto 6 aus 49, Lotto-Toto 5 aus 45, Zahlenlotto 5 aus 90 (bis 1985) und Tele-Lotto 5 aus 35 (ab 1972) angeboten. Ab 1992 übernahmen die neuen Bundesländer die Angebote des Deutschen Lottoblocks.
Eine Zusatzzahl verlieh erst am 17. Juni 1956 dem Spiel zusätzliche Attraktivität. Am 4. September 1965 wurde die Ziehung der Lottozahlen erstmals live im Fernsehen übertragen. Lotto am Mittwoch folgte am 28. April 1982 zunächst mit der Spielformel „7 aus 38“, ab dem 19. April 1986 dann mit der Formel „6 aus 49“. Damit sich auch bei den durch die Wiedervereinigung höheren Mitspielerzahlen öfter ein gut gefüllter Jackpot durch das Nichtbesetzen der höchsten Gewinnklasse ergibt, konnten sich die Lottospieler am 7. Dezember 1991 über die Superzahl freuen. Diese Zahl ist die letzte Ziffer der Losnummer vom Tippschein. Auch die Klassenlotterien Spiel 77 und Super 6 mit ihren garantierten Gewinnen können durch die Losnummer mitgespielt werden.
Nachdem Lottospiele fast 50 Jahre lang ausschließlich von staatlichen Gesellschaften betrieben worden waren, erteilte die letzte DDR-Regierung 1990 mehrere Lotterielizenzen. Die Gültigkeit für einzelne Bundesländer oder das gesamte Bundesgebiet ist derzeit Gegenstand mehrere Gerichtsverfahren. 1994 beantragte die von mehreren gemeinnützigen Organisationen getragene Stiftung Umwelt und Entwicklung in allen Bundesländern Lizenzen für eigene Lotterien, die jedoch zunächst abgelehnt wurden. Nach mehreren Verwaltungsgerichtsprozessen wurde 2003 in Nordrhein-Westfalen die Lotterie „Unsere Welt“ unter strengen Auflagen genehmigt, die aber nach 15 Monaten wieder eingestellt wurde.
Bezüglich der Namensgebung hat der Bundesgerichtshof durch Beschluss vom 19. Januar 2006 [1 ZB 11/04] entschieden, dass Lotto ein Sammelbegriff für Zahlenglücksspiele ist und deshalb nicht als Wortmarke geschützt werden kann.
[Bearbeiten] Lottosysteme
Es existieren länderspezifisch verschiedene Systeme:
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Österreich 6 aus 45 Niederlande 6 aus 45 Deutschland 6 aus 49 Schweiz 6 aus 45 Italien 6 aus 90 Litauen 6 aus 30 Belgien 6 aus 42 Spanien 6 aus 49 Schweden 7 aus 35 Bulgarien 6 aus 49, 6 aus 42 und 5 aus 35
[Bearbeiten] 6 aus 49 in Deutschland
In Deutschland betreibt der Deutsche Lotto- und Totoblock als Zusammenschluss der Landes-Lotteriegesellschaften das Lottospiel. Man kann zusätzlich am Spiel Super 6 und Spiel 77 teilnehmen. Zu den 6 Zahlen werden zudem noch eine Zusatzzahl und eine Superzahl gezogen. Die Zusatzzahl wird aus den restlichen 43 Kugeln als siebte, nach den ersten 6 Zahlen, gezogen. Sie erhöht bei den niedrigeren Gewinnklassen den Gewinn um eine Stufe.
Demgegenüber ergibt sich die Superzahl (nur) für den Jackpot aus den Zahlen 0 bis 9 aus der letzten Ziffer, der auf der Spielquittung bereits eingedruckten „Spiel 77“- beziehungsweise „Super 6“-Nummer. Das ist sozusagen ein weiteres Los - allerdings mit der Auswirkung, dass diese Chance um das Zehnfache niedriger wird.
Gewinnklassen:
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Gewinnklasse Erforderlich Verteilung der Gewinnsumme Klasse 1 6 richtige + Superzahl 10 % Klasse 2 6 richtige 8 % Klasse 3 5 richtige + Zusatzzahl 5 % Klasse 4 5 richtige 13 % Klasse 5 4 richtige + Zusatzzahl 2 % Klasse 6 4 richtige 10 % Klasse 7 3 richtige + Zusatzzahl 8 % Klasse 8 3 richtige 44 %
Zudem ist ein Jackpot möglich. Dieser kann grundsätzlich in jeder der 8 Gewinnklassen entstehen, wenn kein Gewinn ermittelt wurde; allerdings kommt das in Klasse 3 sehr selten und in den Klassen 4-8 praktisch nie vor. Die Gewinnsumme wird dann der gleichen Gewinnklasse bei der nächsten Ziehung hinzugefügt. Unter dem Jackpot versteht man die Summe des Übertrags aus der vorigen Ausspielung und der normalen, erwarteten Gewinnsumme, in der Regel vereinfachend auch nur den aus der Klasse 1. Eine exakte Bestimmung der Höhe des Jackpot ist wegen des Totalisatorprinzips erst möglich, wenn die Quoten feststehen.
Dazu sind einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Übersteigt ein Einzelgewinn in einer niedrigeren Gewinnklasse den einer höheren Gewinnklasse, so werden die Gewinnsummen zusammengelegt und die Gewinne gleichmäßig auf die beiden Gewinnklassen verteilt.
Sonderregel: Wird in der Gewinnklasse 2 kein Gewinn ermittelt, jedoch in der Gewinnklasse 1 mindestens ein Gewinn, so wird die Summe aus der Gewinnklasse 2 der Gewinnklasse 1 zugeschlagen.
Wird auch nach 14 aufeinanderfolgenden Ziehungen in einer Gewinnklasse kein Gewinn ermittelt, so wird die Gewinnsumme auf die nächstniedrigere Gewinnklasse übertragen.
Festgelegt sind diese Regelungen übrigens in jedem Bundesland in den Teilnahmebedingungen für Lotto.
(Lotto ist in Deutschland Sache der Bundesländer. Gewerbliche Anbieter spielen oft im Sinne der Tippgemeinschaften bei den Lottogesellschaften, nehmen dafür jedoch zusätzliche Gebühren.)
[Bearbeiten] 6 aus 45 in Österreich
In Österreich wird jeden Mittwoch und Sonntag gezogen. Die erste Ziehung erfolgte am 7. September 1986.
Beim Lotto in Österreich werden auch 50 % der eingezahlten Summe wieder ausgeschüttet. Diese verteilen sich wie folgt:
Es gibt folgende Gewinnränge:
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Gewinnrang Erforderlich Verteilung der Gewinnsumme Rang 1 6 richtige 42 % Rang 2 5 richtige + Zusatzzahl 8 % Rang 3 5 richtige 9 % Rang 4 4 richtige 16 % Rang 5 3 richtige 25 %
Wird in einem Rang kein Gewinn ermittelt, so wird die Gewinnsumme dem gleichen Rang in der nächsten Runde zugeschlagen (Jackpot).
Geregelt ist dies in den Lotto-Spielbedingungen.
[Bearbeiten] Zahlenlotto 1-90 in Österreich
Das Zahlenlotto 1-90 wurde 1752 unter Maria Theresia eingeführt und ist somit das älteste konzessionierte Glücksspiel in Österreich. Ziehungen werden wöchentlich am Dienstag, Donnerstag und Samstag durchgeführt. Beim Zahlenlotto kann zwischen einer und fünf Zahlen ausgewählt werden, wodurch unterschiedliche Spielarten und somit auch unterschiedliche Gewinnhöhen erzielt werden. Wenn man die richtigen Zahlen errät, so gewinnt man eine fixe Summe; unabhängig von anderen Spielteilnehmern.
[Bearbeiten] Euro Millionen in Europa
Im Gegensatz zu den traditionellen, landesspezifischen Lotterien war Euro Millionen von Anfang an als Mehrländer-Lotto ausgelegt. Am 13. Februar 2004 fand die erste Ziehung statt, für die man in Spanien, Frankreich und Großbritannien Tipps abgeben konnte. Im Laufe des Jahres 2004 kamen dann noch Österreich, Belgien, Irland, Luxemburg, Portugal und die Schweiz hinzu.
Die Spielformel lautet „5 aus 50 plus 2 aus 9“ und ein Tipp kostet 2 Euro. Die Einsätze aus allen Ländern gelangen in einen gemeinsamen Pool, und es gibt jeden Freitag eine einzige Ziehung für alle beteiligten Länder. Durch verschiedene Faktoren (die niedrige Gewinnwahrscheinlichkeit für „7 Richtige“, die große Anzahl Mitspieler, den relativ hohen Einsatz sowie die Art der Aufteilung auf die Gewinnklassen) entstehen schnell sehr hohe Jackpots: Garantiert werden als Mindest-Jackpot 10 Millionen Euro (der jedoch in der Regel schon von Anfang an auf 15 Millionen aufgestockt wird); am 30. Juli 2005 gewann die Irin Dolores McNamara die Rekordsumme von gut 115,4 Millionen Euro. Am 3. Februar 2006 teilten sich 3 Gewinner den Rekord-Jackpot von 183 Millionen Euro, nach dem der 1. Rang 11 Wochen lang nicht besetzt war. Zwei Franzosen und ein Portugiese erhielten je 61.191.026 Euro. Um den Jackpot nicht noch weiter ansteigen zu lassen, trat am 10. Februar 2006 eine neue Regel in Kraft, die den Jackpot in der 12. Spielwoche auf den nächsten besetzten Rang aufteilt.
Alles in allem ist das Konzept von Euro Millionen vergleichbar mit dem deutschen „6 aus 49 plus Superzahl“ sowie insbesondere den US-amerikanischen Mehr-Staaten-Lotterien Powerball und Mega Millions: Der Trend geht offenbar zu immer niedrigeren Gewinnchancen auf immer höhere Jackpots, und gleichzeitig zu vergleichsweise niedrigen Gewinnen in den weiteren Kategorien. Weiterhin die niedrigste Gewinnchance auf den Hauptpreis besteht jedoch beim italienischen Super Enalotto mit seinem 6-aus-90-Prinzip (siehe unten).
[Bearbeiten] Systemspiele
Bei einem Lottosystemspiel können mehr als die üblichen 6 Zahlen angekreuzt werden und damit viele Kombinationen "systematisch" auf einmal in Auftrag gegeben werden, z.B. alle Möglichkeiten mit 7 bestimmten Zahlen 6er-Kombinationen zu bilden. Die Zahl der möglichen Kombinationen bei einem Systemtipp kann mit der mathematischen Funktion n über k bestimmt werden, so werden bei einem Systemtipp "3 aus 5", der alle 3er-Kombinationen aus 5 Zahlen abdeckt (5 über 3), also zehn verschiedene Dreierkombinationen getippt. Die erhöhte Gewinnchance geht mit höherem Einsatz einher, die Gewinnquote zu erhöhen ist damit nicht möglich.
Alle denkbaren Lottoreihen des deutschen Lottos 6 aus 49 mit Superzahl auf einmal zu spielen (14 Mio. Tippmöglichkeiten x 10 Superzahlen) würde einen Einsatz von etwa 120 Mio. € erfordern. Zwar ließen sich auf diesem Weg neben einem Jackpot auch die meisten Ausschüttungen der anderen Gewinnklassen einnehmen, dennoch bliebe die Gewinnsumme nur im zweistelligen Millionenbereich. Dass beim Lottospiel auf lange Sicht die Gewinnbilanz immer deutlich negativ ausfällt, resultiert aus der geringen Gewinnausschüttungsquote. Während beim normalen Lotto die Verluste etwa 50% des Einsatzes betragen, sind es beim Roulette nur etwa 3 %.
Zur Verdeutlichung, bei einem Starkapital von 1.000 EUR blieben, im statistischen Mittel, nach zehnmaligen Wiedereinsatz des verbliebenen Kapitals dem Roulettespieler am Ende 760 EUR, dem Lottospieler noch 98 Cent.
[Bearbeiten] Anzahl der Tipp-Kombinationen
Mit Hilfe der Kombinatorik lässt sich die Anzahl der möglichen Zahlenkombinationen beim Lotto errechnen. Bei dem Spiel 6 aus 49 (Kombination ohne Zurücklegen) kann man aus 49 Objekten 6 ohne Zurücklegen und ohne Beachtung der Reihenfolge auswählen. Dabei gibt es in der Summe genau 13.983.816 Möglichkeiten. Im deutschen System mit „Superzahl“ wächst diese Zahl noch einmal auf das zehnfache, also 139.838.160.
Für 6 aus 45 gibt es 8.145.060 Möglichkeiten.
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Möglichkeiten |
5 aus 35 | 324.632 |
6 aus 30 | 593.775 |
6 aus 42 | 5.245.786 |
7 aus 35 | 6.724.520 |
6 aus 45 | 8.145.060 |
6 aus 49 | 13.983.816 |
5 aus 90 | 43.949.268 |
5 aus 50 plus 2 aus 9 (Euro Millionen) | 76.275.360 |
5 aus 53 plus 1 aus 43 (Powerball) | 123.396.455 |
5 aus 52 plus 1 aus 52 (Mega Millions) | 135.145.920 |
6 aus 49 plus 1 aus 10 (Deutschland) | 139.838.160 |
6 aus 90 (Italien) | 622.614.630 |
Der Spieleinsatz beträgt je Tipp und Ziehung 0,75 Euro. Zusätzlich wird für jeden Spielschein oder Quicktipp eine Bearbeitungsgebühr erhoben. Die Bearbeitungsgebühr beträgt beim Normalschein je nach Zahl der gewünschten Ziehungsbeteiligungen zwischen 25 und 100 Cent (pro Tipp u. Ziehung höchstens 25 Cent).
[Bearbeiten] Gewinnwahrscheinlichkeit
Die Treffer-Wahrscheinlichkeit beim Lotto lässt sich über die Hypergeometrische Verteilung ermitteln:
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H 49,6,6
H 45,6,6
n Anzahl (n) Wahrscheinlichkeit (P) in % n Anzahl (n) Wahrscheinlichkeit (P) in % 0 6.096.454 43,596 0 3.262.623 40,056 1 5.775.588 41,302 1 3.454.542 42,413 2 1.851.150 13,238 2 1.233.765 15,147 3 246.820 1,7650 3 182.780 2,2441 4 13.545 0,096862 4 11.115 0,13646 5 258 0,0018450 5 234 0,0028729 6 1 0,0000071511 6 1 0,000012277 ∑ 13.983.816 100 ∑ 8.145.060 100 Erwartungswert 0,735 Erwartungswert 0,800 Streuung 0,578 Streuung 0,615
Wer die Zahlen aufsummiert, ersieht aus der Tabelle, dass die Chance für eine „Niete“ (0, 1 oder 2 richtige von 6 Zahlen) beim österreichischen Lotto bei 97,6 % liegt, beim deutschen Lotto bei 98,1 %. Der Erwartungswert entspricht der durchschnittlichen Anzahl richtig geratener Zahlen.
Wer z. B. bei 6 aus 49 denselben Tipp hundertmal mitspielt, kann mit etwa 73 richtig geratenen Zahlen insgesamt rechnen. (600 wären maximal möglich, bei hundertmal 6 richtigen.)
Beim österreichischen Lotto erhält man häufiger 1 Richtigen als 0 Richtige, wie obige Tabelle zeigt (6 aus 45, H 45,6,6). Dies gilt auch für das Litauische Lotto (6 aus 30), bei dem sogar 2 Richtige noch häufiger auftreten als 0 Richtige.
Die Gewinnmöglichkeiten „mit Zusatzzahl“ beim Lotto in Deutschland stellen jeweils Sonderfälle bei 5, 4 bzw. 3 Richtigen dar: aus den 43 verbliebenen Zahlen wird eine Zusatzzahl gezogen.
Dabei ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:
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Ergebnis Anzahl Wahrscheinlichkeit Ausschüttung Erwartungswert
Ausschüttung0 Richtige ohne Zusatzzahl 5.245.786 37,513% 0 Richtige mit Zusatzzahl 850.668 6,0832% 1 Richtige ohne Zusatzzahl 5.104.008 36,500% 1 Richtige mit Zusatzzahl 671.580 4,8026% 2 Richtige ohne Zusatzzahl 1.678.950 12,006% 2 Richtige mit Zusatzzahl 172.200 1,2314% 3 Richtige ohne Zusatzzahl 229.600 1,6419% 22% 10,05 € 3 Richtige mit Zusatzzahl 17.220 0,12314% 4% 24,36 € 4 Richtige ohne Zusatzzahl 12.915 0,092357% 5% 40,60 € 4 Richtige mit Zusatzzahl 630 0,0045052% 1% 166,47 € 5 Richtige ohne Zusatzzahl 252 0,0018021% 6,5% 2.705,20 € 5 Richtige mit Zusatzzahl 6 0,000042907% 2,5% 43.699,43 € 6 Richtige ohne Superzahl 0,9 0,0000064360% 4% 466.127,20 € 6 Richtige mit Superzahl 0,1 0,00000071511% 5% 5.243.931,00 € gesamt 13.983.816 100,00% 50% 0,375 €
Erläuterung: Von den 246.820 Fällen mit 3 Richtigen stimmt auch die Zusatzzahl in 3/43 aller Fälle, in 40/43 aller Fälle nicht.
Die mathematische Wahrscheinlichkeit steht häufig im Widerspruch zur subjektiv wahrgenommenen Chance, siehe Einschätzen von Wahrscheinlichkeiten.
[Bearbeiten] Rekordgewinne
[Bearbeiten] Deutschland
Der erste Millionär im deutschen Lotto 6 aus 49 wurde am 2. September 1956 gekürt. Er gewann exakt 1.043.364,50 DM. Das entspräche nach dem amtlichen Umrechnungskurs 533.463,80 Euro, der damalige Wert lag aber inflationsbedingt um ein Mehrfaches darüber.
[Bearbeiten] Höchste Gewinne
- Die mit 37.688.291,80 € höchste Gewinnsumme (Jackpot, d.h. für 6 Richtige + Superzahl) gewann am 7. Oktober 2006 ein 41-jähriger Krankenpfleger aus Nordrhein-Westfalen, der damit gleichzeitig den höchsten Einzelgewinn erzielte.[1]
- Die bisher zweitgrößte Gewinnsumme in Höhe von 26,7 Mio Euro teilten sich zwei Tipper aus Nordrhein-Westfalen nach der Ziehung vom 15. Dezember 2004.
- Der zweithöchste Einzelgewinn betrug 23,9 Mio Euro und wurde am 25. Mai 2005 nach Baden-Württemberg ausgespielt.
- Der höchste Gewinn für 6 Richtige ohne Superzahl wurde von einem Gewinner am 4. Dezember 1999 erreicht. Er betrug 4,1 Mio Euro.
[Bearbeiten] Niedrigste Gewinne
- Der niedrigste Gewinn in der Gewinnklasse 1 (6 Richtige) wurde am 25. April 1984 von 69 Gewinnern erlangt. Er betrug 16.907,00 DM (8.644,41 Euro).
- Die höchste Anzahl der Gewinner für 6 Richtige waren am 23. Januar 1988 222 Gewinner mit einem Gewinn von 84.803,90 DM (umgerechnet 43.359,55 Euro) - alle hatten die beiden „Drillinge“ 24, 25, 26 und 30, 31, 32 getippt[2].
- 6 Zahlen in der Anordnung eines U kreuzten am 4. Oktober 1997 124 Mitspieler an. Sie gewannen mit den Zahlen 9, 13, 23, 27, 38 und 40 je 53.982 DM.
- Die Gewinnzahlen des holländischen Lottos von der Vorwoche übernahmen am 18. Juni 1977 205 Spielteilnehmer. Für die 6 richtigen Zahlen gab es 30.737,80 DM.
- Am 10. April 1999 wurden die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6 und 26 gezogen. In der Folge gewannen 38.008 Spieler mit 5 richtigen Zahlen jeweils 194,24 Euro.
[Bearbeiten] Österreich
Beim österreichischen Lotto wurde am 19. Februar 2003 der bisher größte Einzelgewinn in Höhe von 7.164.511,40 Euro gewonnen.
[Bearbeiten] Europa und USA
- In Italien wurde im Mai 2005 um einen Jackpot von 72 Mio. Euro gespielt.
- In Irland erzielte im selben Monat eine Einzelgewinnerin 115 Mio. Euro.
- Der weltweit historisch höchste Jackpot wurde mit 363 Mio. US$ im Mai 2000 in den USA ausgespielt.
[Bearbeiten] Verwendung der Einnahmen
In Deutschland betragen die Spieleinsätze momentan (2006) rund fünf Milliarden Euro pro Jahr. Sie werden wie folgt verwendet:[3]
- Die Hälfte der Einnahmen werden an alle Gewinner ausgezahlt (Totalisatorprinzip). Es ist dieser Betrag, auf den die Spieler spekulieren.
- 23 % werden vom Fiskus als Konzessionsabgabe zweckgebunden vereinnahmt, d. h. dieser Betrag muss vom Staat wieder für gesetzlich festgelegte Zwecke ausgegeben werden, wie z. B. Sportförderung, Kunstankäufe, Umwelt oder Jugendprojekte.
- 16,7 % gehen als Lotteriesteuer in den allgemeinen Länderetat.
- 7,5 % werden an die Annahmenstellen (Pächter) als Provision bezahlt.
- Für die Verwaltung und als Einnahme für die Lottogesellschaften werden 2,8 % einbehalten.
Werden also z. B. für 10.000 Euro Lottoscheine angekreuzt, bleiben in der Annahmestelle 750 Euro, beim Finanzminister 1.670 Euro (allein aus der Lotteriesteuer haben die Landesfinanzminister seit 1955 bis 2005 rund 20,5 Milliarden Euro eingenommen). 5.000 Euro davon werden auf die verschiedenen Gewinnklassen (siehe oben) verteilt. Die prozentuale Verteilung erfolgt je nach Gewinnklasse unterschiedlich. Innerhalb der einzelnen Gewinnklassen jedoch erfolgt die Verteilung der Gewinnsumme gleichmäßig auf die Anzahl der Gewinne.
[Bearbeiten] Beeinflussung der Gewinnchance
[Bearbeiten] Statistik
Statistiken, die zeigen, seit wievielen Ziehungen eine Zahl nicht gezogen wurde, sollen suggerieren, die Gewinnchance ließe sich durch eine bestimmte Zahlenauswahl beeinflussen. Da der Zufall aber kein Gedächtnis hat, ist dies nicht möglich.
Beispielsweise wurde bis zum deutschen Rekordjackpot die Zahl 49 im Samstagslotto insgesamt 371 mal gezogen und damit 1,4 mal häufiger als die Zahl 13, die nur 262 mal gezogen wurde. Wer in den vergangenen Jahrzehnten die 13 mied und die 49 favorisierte, hätte tatsächlich zumindest einen kleineren Verlust verbucht als üblich. Es wäre jedoch ein Denkfehler, künftig die 13 zu meiden, da sie bislang seltener gezogen wurde, oder sie zu favorisieren, da sie vermeintlichen Nachholbedarf hätte, denn jede Ziehung ist statistisch betrachtet unabhängig von den vorhergenden.
Statistische Analysen wie die Ziehungshäufigkeit sind zwar rückwirkend möglich, dennoch lassen sich daraus niemals Handlungsempfehlungen für die Zukunft ableiten.
[Bearbeiten] Psychologie
Zwar ist die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns nicht beeinflussbar, dies trifft aber nicht auf die Höhe des Gewinns zu. Denn zwar werden die Zahlen zufällig gezogen, nicht aber zufällig angekreuzt. Durch antizyklisches Tippverhalten kann deshalb im Gewinnfall die Gewinnsumme optimiert werden, die Gewinnchance selbst bleibt davon allerdings unberührt.
Strategien um die Gewinnsumme zu erhöhen:
- Meiden der Geburtstagszahlen 1-12 und 1-31 sowie der 19
- Meiden von grafischen Zahlenmustern
- Meiden ganzer Reihen direkt nebeneinander liegender Zahlen
- Zahlen am Rand
- Zahlenpaare
- 16, 40, 41
Zwar sind alle Zahlen gleich wahrscheinlich, da viele Menschen aus Bequemlichkeit auf bestimmte Zahlen, z.B. den eigenen Geburtstag setzen, fällt bei deren Ziehung die Gewinnsumme oft deutlich niedriger aus, z.B. umgerechnet 8.000 EUR für 6 Richtige im Jahr 1984, oder weniger als 200 EUR für 5 Richtige bei der 1999 gezogenen Zahlenreihe 2, 3, 4, 5, 6.
Das Meiden häufig getippter Zahlen und das Bevorzugen selten getippter Zahlen ist die einzige Möglichkeit, beim Lottospiel den Erwartungswert des Gewinns positiv beeinflussen zu können.
[Bearbeiten] Dies und Das
- Die erste im deutschen Lotto gezogene Zahl war die Dreizehn (am 9. Oktober 1955)
- Die 44 wurde im ersten Lottojahr 1955 fünf mal hintereinander gezogen (Ziehungen 4 bis 8)
- Ab dem 2. Februar 1974 fand die Ziehung nicht mehr Sonntags, sondern Samstags statt.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Deutscher Lotto- und Totoblock
- Klassenlotterie
- Lotto (Gesellschaftsspiel)
- Lotterieaufstand in Albanien
- Lotteriefonds in der Schweiz
- Lotteriemonopol
- Schlesische Lotterie auch Kartenlotterie, ein Karten-Glücksspiel
- Tombola
- Weihnachtslotterie in Spanien
[Bearbeiten] Literatur
- Johann Heinrich Bender: Die Lotterie. Eine juristische Abhandlung. Mohr, Heidelberg 1832 (Digitalisat)
- Stefan Korte: Das staatliche Glücksspielwesen. Privatisierung staatlicher Monopole am Beispiel des Lotterie-, Sportwett- und Spielbanksektors. Heymann, Köln u. a. 2004, ISBN 3-452-25795-9 (zugl. Dissertation, Universität Hamburg 2004)
- Christoph Lau, Ludwig Kramer: Die Relativitätstheorie des Glücks. Über das Leben von Lottomillionären. Herbolzheim 2005, ISBN 3825506053.
- Gerhard Strejcek: Lotto und andere Glücksspiele. Rechtlich, ökonomisch, historisch und im Lichte der Weltliteratur betrachtet. Österreichische Lotterien-Gesellschaft, Wien / Linde, Wien 2003, ISBN 3-7073-0392-6
- Peter J. Tettinger, Jörg Ennuschat: Grundstrukturen des deutschen Lotterierechts. Vahlen, München 1999, ISBN 3-8006-2503-2
- Corinna Visser: Ihr Einsatz - Private Vermittler dürfen künftig Lottoscheine an Tankstellen und in Supermärkten anbieten. Was ändert sich für die Lottospieler? Tagesspiegel, Berlin, vom 29.08.2006
- Manfred Zollinger: Geschichte des Glücksspiels. Vom 17. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg. Böhlau, Wien u. a. 1997, ISBN 3-205-98518-4
[Bearbeiten] Weblinks
Wikinews: aktuelle Lottozahlen – Nachrichten |
Wiktionary: Lotto – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- 6 aus 49 - Lottozahlen aktuell und historisch, Gewinnqote und Statistik
- World Lottery Association, weltweiter Dachverband
- Artikel „Lotterie“ in Zedlers Universallexikon, Bd. 18, von 1738
- Artikel „Lotterie“ in Krünitz’ Oeconomischer Encyclopädie, Bd. 81, von 1801
- Eintrag über Österreichische Lotterien GesmbH. im Österreich-Lexikon von aeiou
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.lotto.de/content/d/presse/artikel/188.html
- ↑ https://www.lotto-bayern.de/is_controller.php?action=rekorde&navid=2003
- ↑ Quelle: dpa laut Frankfurter Rundschau vom 7.10.2006, S. 2