Manfred Salzgeber
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Manfred Salzgeber (* 1943 in Lodz, † 12. August 1994 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Filmemacher. Er war Leiter der Sektion Panorama der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Mitbegründer des Internationalen Forums des Jungen Films und Gründer mehrerer Firmen im Filmgewerbe, darunter des Filmverleihs edition manfred salzgeber.
[Bearbeiten] Leben
Salzgeber gehörte zu den Identifikations- und Gründungsfiguren der deutschen Schwulenbewegung des 20. Jahrhunderts. Er war zusammen mit Wieland Speck ein Streiter für die schwul-lesbische Filmkunst. Den Begriff hat er maßgeblich mitgeprägt.
Von Rosa von Praunheim entdeckt, spielte er 1970 in dessen Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt mit, der zum Auslöser einer neuen politischen Schwulenbewegung wurde. Zeitlebens engagierte sich Salzgeber besonders für den schwulen und lesbischen Film.
1969 war Salzgeber an der Gründung des Internationalen Forums des Jungen Films beteiligt, das seinerzeit als Gegenfestival zur Berlinale gedacht war, bereits 1971 aber in sie integriert wurde. 1973 machte Salzgeber aus dem Bali-Kino in Berlin-Zehlendorf das erste Programmkino Deutschlands. Im Deutschen Herbst Mitte der 1970er Jahre, als viele Intellektuelle ins Visier der Terrorismus-Rasterfahndungen gerieten, wechselte Salzgeber nach Amsterdam.
1979 wurde er von Berlinale-Direktor Moritz de Hadeln zur Rückkehr bewegt. Er übertrug ihm die Aufgabe, die Info-Schau des Festivals zu einer eigenständigen Programmsektion auszubauen. 1986 wurde die Info-Schau in Panorama umbenannt. Bis heute sind Salzgebers thematischen Weichenstellungen im Panorama-Programm lebendig.
Salzgeber schuf mit seinem Assistenten Wieland Speck den Teddy Award, mit dem seit 1987 in der Sektion Panorama schwul-lesbische Filme ausgezeichnet werden. Der Preis ist damit der älteste und weiterhin einzige seiner Art. Er feierte auf der Berlinale 2006 sein zwanzigjähriges Jubiläum. Das Festival widmete dem Teddy Award eine Hommage.
1985 gründete Salzgeber den Filmverleih edition manfred salzgeber, mit dem er sich einem breiten Spektrum von Filmen widmete, das von größeren Verleihfirmen vernachlässigt wurde. Sein Schwerpunkt lag auf der Aids-Thematik. Salzgeber wurde zum Entdecker von Filmen und Filmemachern des schwul-lesbischen Genres, die inzwischen zu Klassikern des geworden sind. Der Filmverleih hat sein Büro unter dem leicht veränderten Namen Salzgeber & Co. Medien GmbH nach wie vor in Berlin.
Salzgeber starb am 12. August 1994 an den Folgen von Aids.
[Bearbeiten] Ehrungen
1999 würdigte die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst Leben und Werk Salzgebers mit einer umfangreichen Ausstellung und Filmreihe in ihrer Reihe Unterbrochene Karrieren. Sie wurden 2000 erneut auf der Berlinale gezeigt. Aus diesem Anlass wurde auch der Manfred Salzgeber Preis ins Leben gerufen, der nun jährlich an einen innovativen Filmbeitrag auf der Berlinale verliehen wird.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Salzgeber, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Filmemacher |
GEBURTSDATUM | 1943 |
GEBURTSORT | Lodz |
STERBEDATUM | 12. August 1994 |
STERBEORT | Berlin |