Mercedes-Benz W136
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Der Mercedes-Benz Typ 170 wurde 1931 auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt. Ein kompaktes, leichtes, formal gelungenes und gut ausgestattetes Auto, das in die wirtschaftlich schwierigen Zeiten passte.
[Bearbeiten] Technische Details
Das Fahrwerk machte den 170 zur Sensation. Das markante Merkmal waren die Schwingachsen, mit den vier erstmals einzeln aufgehängten Rädern. Vorne achslos an zwei querliegenden Blattfedern, hinten an je einer Halbpendelachse, deren Hüllrohre sich über je zwei Schraubenfedern auf der Radseite gegen den U-Profil-Niederrahmen abstützen und am Differential zapfengelagert waren. Diese Konstruktion vereinte hohe Stabilität mit einem Minimum an ungefederten Massen.
Den 170 trieb ein Sechszylinder mit einem Hubraum von 1692 cm³ und einer Leistung von 32 PS bei 3200 Umdrehungen an. Er hatte ein Dreigang-Schaltgetriebe mit zusätzlichem Schnellgang, war bis zu 90 Kilometer pro Stunde schnell, brauchte 11 Liter Benzin auf 100 Kilometer und war für damalige Verhältnisse recht gut ausgestattet. Öldruck-Vierradbremse, Zentralschmierung, thermostatgeregelte Kühlung und ein Zünd-Lenkschloss als Diebstahlsicherung gehörten schon zur Serienausstattung. Sein Fahrgestell wog 750 Kilogramm, das fertige Fahrzeug je nach Aufbau zwischen 1050 und 1200 Kilogramm, Gesamtgewicht um 1455 Kilogramm.
Basis für die verschiedenen Variationen waren ein verwindungssteifer Niederrahmen in „X“-Form aus dünnwandigen Ovalrohren, mit drei ausladenden Quertraversen zwischen den Achsen.
Der 170 hatte serienmäßig einen zunächst freistehenden Koffer am Heck, montiert mit einem Abstand von rund zwei Zentimetern zur Karosserie. Der schmale Raum zwischen Karosserie und Koffer war allerdings schwer sauber zu halten. Daher wurde der Koffer ab 1934 ohne Zwischenraum angebaut. 1935 wurde er in die Karosserie eingefügt. Der „Raum für die Koffer“ war zum heutzutage selbstverständlichen Bestandteil des Aufbaus, dem „Kofferraum“ geworden.
[Bearbeiten] Karosserie-Varianten
Der Kunde konnte unter einigen Karosserie-Varianten wählen. Das Programm bestand aus den beiden zwei- und viertürigen „Innenlenkern“ sowie aus einer viertürigen Cabrio-Limousine.
Die beiden Viertürer wurden auch als Kraftdroschke mit Trennscheibe und Kofferbrücke am Heck geliefert. Dazu gab es zwei- und viertürige offene Tourenwagen, das zweisitzige Cabriolet A und das zweitürige, viersitzige Cabriolet B. Das Gepäck wurde bei diesen Modellen von innen im Kofferraum verstaut.
Beim zweisitzigen Roadster verbarg sich unter einer großen Klappe hinter den Sitzen noch eine dünn gepolsterte Zweiersitzbank - der so genannte „Schwiegermuttersitz“ - oder eben Platz für Gepäck. Das Reserverad lag bei allen Modellen in einer Mulde auf dem Heck.
Ferner waren im Angebot: Lieferwagen mit Ladepritsche oder Kastenaufbau, Kranken- und Streifenwagen sowie Kübelsitzwagen für die Bergwacht, Polizei und Wehrmacht. Ein Nebenzweig der 170er Entwicklung waren die Allrad-Typen 170 VG (Gelände) und 170 VL (Vierradlenkung). Die Evolution dieser Typen nannte sich „G 5“, gebaut zwischen 1938 und 1941 als „Kolonial- und Jagdwagen“, vornehmlich für den Export gedacht.
[Bearbeiten] Nachfolger des Mercedes-Benz 170
Der Mercedes-Benz Typ 170 V löste 1936 nach fünfeinhalb Jahren den Typ 170 ab. Bei gleichem Hubraum war das neue Modell leistungsstärker, technisch und stilistisch moderner - und billiger als sein Vorgänger.
Das „V“ (wie „Vorn“) in der Typenbezeichnung diente nicht zur Unterscheidung vom Vorgängermodell, sondern vom gleichzeitig vorgestellten 170 H, bei dem der praktisch identische Motor im Heck eingebaut war. Der 170 H (wie „Heck“) fungierte als leistungsstärkerer, verbesserter Nachfolger des zwei Jahre zuvor präsentierten Typs 130, des ersten Mercedes-Benz Heckmotorwagens.
Der 170 V hatte 38 PS bei 3400 Umdrehungen sowie eine Verdichtung von 6:1. Der seitengesteuerte 1,7-Liter-Vierzylinder hatte einen Benzinverbrauch von unter 10 Liter und ein Drehmoment von 10,2 mkg bei bereits 1800 Umdrehungen. Die Spitzengeschwindigkeit betrug 108 km/h. Der Motor, elastisch an zwei Punkten aufgehängt, verlieh dem Wagen eine bis dato für einen Vierzylinder unbekannte Laufruhe. Das schrägverzahnte Viergang-Getriebe war anfangs in den beiden oberen Gängen synchronisiert, ab 1940 waren alle Gänge synchronisiert.
[Bearbeiten] Sondertypen: Geländesportwagen und Holzvergaser
Für die in den dreißiger Jahre beliebte Bewährung neuer Modelle bei harten „Querfeldein“-Zuverlässigkeitsfahrten oder -Rennen – heute wären es Rallyes – wurden spezielle Geländesportwagen gebaut. Zweisitzige Roadster, mit tiefer gelegter, sehr leichter Karosserie aus Magnesium und Kotflügeln aus Aluminium; Gewichtsersparnis bis zu 260 Kilogramm. 1936/37 hießen sie 170 VR, noch auf Basis des serienmäßigen Roadsters, lediglich ausgestattet mit größeren Rädern, stärkeren Federn und anderer Übersetzung. 1938/39 folgten die stärkeren 170 VS oder SV, Hubraum 1912 cm³, mit 50 oder 60 PS bei 3600 Umdrehungen, je nachdem, ob es sich um ein oder zwei Vergaser handelte. Spitze 110/112 km/h. Der letzte und stärkste dieser Reihe, der 200 V, Hubraum 2007 cm³, leistete 53 oder 64 PS und lief bis zu 120 km/h. Der Verbrauch lag bei 13 Liter.
Einen ganz anderen Zweck erfüllte der mit Holzgas-Generator versehene 170 VG. Gebaut zwischen 1939 und 1942, war er unabhängig vom Benzin, das während des Krieges für den zivilen Betrieb kaum zu haben war. Sein Motor leistete 22 PS bei 3200 Umdrehungen, die Höchstgeschwindigkeit betrug 80 km/h. Das Reserverad wurde aufs Dach geschnallt. Der Verbrauch: 15 Kilogramm Generatorholz auf 100 Kilometer, Reserve 30 Kilogramm. Die von Daimler-Benz entwickelte Gas-Generatoranlage mit „Querstromvergasung und Mischventil“ gab es auch zum nachträglichen Einbau. Sie funktionierte mit jeder Art von Kohle, Torf, Koks, Anthrazit und Holzkohle. Kostenpunkt: 1000 Reichsmark.
Bis zur Einstellung der Pkw-Produktion 1942 wurden über 90 000 Fahrzeuge gebaut. Der Mercedes-Stern saß zunächst unmittelbar auf dem Kühler, die Kühlerverschraubung befand sich unter der Motorhaube. 1937 bekam der Wagen einen etwas anders geformten Kühler, die Einfüllöffnung war wieder von außen zugänglich und der Stern erhielt seinen angestammten Platz auf der Kühlerverschraubung.
Ab Mai 1946 wurden erst die Kasten- und kleinen Pritschenwagen wieder gebaut, ab Juli 1947 die 170 V Limousine, im Mai 1949 folgte eine Dieselvariante, der 170 D.
Im Mai 1950 erhielten 170 V und 170 D durch Vergrößerung des Hubraums eine Leistungssteigerung. Die Fahrsicherheit wurde durch Einbau von Teleskop-Stoßdämpfern, Verbreiterung der Hinterachs-Spurweite und Verwendung stärkerer Bremsen optimiert. Auch der Komfort wurde verbessert: Sitze und Innenbreite des Fahrgastraums wurden vergrößert, der Kofferraum war nun bequem von außen zugänglich und vor Zugluft schützten Lüftungsblenden an den Vorderfenstern. Zur Unterscheidung von den ursprünglichen Modellen werden die verbesserten Varianten intern 170 Va und 170 Da genannt.
Erneut überarbeitet wurden beide Modelle im Mai 1952: Die Typen 170 Vb und 170 Db erhielten eine nochmals verbreiterte Hinterachs-Spurweite, breitere, nun einteilig ausgeführte Stoßstangen, eine vergrößerte Frontscheibe mit innen verkleidetem Scheibenwischer-Antrieb und waagerecht statt bisher schräg angeordnete Lüftungsschlitze in der Motorhaube. Produziert wurden beide Modelle bis August 1953; als Nachfolger fungierten die Typen 170 S-V und 170 S-D.
Insgesamt fast 140 000 Mercedes-Benz 170 V wurden von 1936 bis zum Serienauslauf 1953 gebaut. Dazu kamen noch knapp 34 000 Exemplare des 170 D, des ersten Diesel-Pkw der Nachkriegszeit. Firmeninterne Bezeichnung für den ab 1936 produzierten Mercedes-Benz Typ 170V mit Vierzylindermotor, der der meistgebaute Mercedes-Benz- PKW der Vorkriegszeit wurde. Er wurde gemeinsam mit den Typen 260D und 170H 1936 auf der Automobilausstellung in Berlin vorgestellt und löste den Sechszylinder- Typ 170 (Baureihe W15/ seit 1931) ab. Die Produktion erfolgte von 1936 bis 1943 mit mehr als 70.000 Exemplaren in verschiedenen Karosserievarianten. Standard war der 1,7l-Motor mit 38 PS bei 3800 min-1. Der 170V wurde der Ausgangspunkt für die Nachkriegsproduktion bei Mercedes-Benz, die im Jahr 1946 wieder aufgenommen wurde.
[Bearbeiten] 170V Limousine/ Cabrio
Produktion: | 1936-1942, 71.973 Stück |
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Motor: | Viertakt-Otto-Motor, vorn längs stehend, Hubraum 1697cm³ |
Fahrgestell: | X-förmiger Oval-Rohrrahmen |
Getriebe: | Viergang- Schaltgetriebe |
Radstand: | 2.845 mm |
Spurweite vorn/ hinten: | 1.320 mm/ 1.310 mm |
Länge/ Breite/ Höhe: | 4.270 mm/ 1.570 mm/ 1.560 mm |
Wendekreis: | 11 m |
Leergewicht: | 1.100- 1.160 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 108 km/h |
Verbrauch: | 11 l/100km |
Preise: | Fahrgestell: 2.850,- RM (Reichsmark) Limousine 2-türig: 3.750,- RM Limousine 4-türig: 3.850,- RM Cabrio- Limousine (4-türig): 3.980,- RM Tourenwagen (2 Türen, bis 1937): 4.500,- RM Tourenwagen (4 Türen, ab 1938): 4.600,- RM Cabrio B 4.750,- RM Roadster 2+2 Sitze 5.500,- RM Cabrio A (ab Ende 1935) 5.980,- RM Polizei- Kübelsitzer 4.350,- RM |
[Bearbeiten] 170V Lieferwagen
Produktion: | 1937-1942, 989 Stück |
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Motor: | Viertakt-Otto-Motor, vorn längs stehend, Hubraum 1697cm³ |
Fahrgestell: | X-förmiger Oval-Rohrrahmen |
Getriebe: | Viergang- Schaltgetriebe |
Radstand: | 2.845 mm |
Spurweite vorn/ hinten: | 1.320 mm/ 1310 mm |
Länge/ Breite/ Höhe: | 4.190 mm/ 1.580 mm/ 1.635 mm |
Leergewicht: | 1.130 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 108 km/h |
Preis: | 3.900 RM (Reichsmark) |
[Bearbeiten] 170VG (Baureihe W136G- Holzgasgenerator)
Produktion: | 1939-1943 |
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Motorleistung: | 22PS bei 3200 min-1 |
Verbrauch: | 15 kg Generatorholz/ 100km |
Länge/ Breite/ Höhe: | 4.550 mm/ 1.570 mm/ 1.770 mm |
Leergewicht: | 1.240 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h |
Preis: | Generatoranlage zum nachträglichen Einbau: 1.000 RM (Reichsmark) |
[Bearbeiten] 170VS (Baureihe W136S- zweisitzige Geländesportwagen)
Produktion: | 1938-1939, insgesamt 30 Stück (mit Typ 200V) |
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Motor: | Hubraum: 2200cm³ Leistung: 50PS (170VS) bzw. 60PS (200V) |
Getriebe: | Vier- oder Fünfgang- Schaltgetriebe |
Radstand: | 2.845 mm |
Spurweite vorn/ hinten: | 1.320 mm/ 1.310 mm |
Länge/ Breite/ Höhe: | 3.980mm/ 1.570mm/ 1.562mm |
Leergewicht: | 1.000 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 50PS-Version (60PS): 110 km/h (112km/h) |
Verbrauch: | 50PS-Version (60PS): 11l/ 100km (12l/ 100km) |
[Bearbeiten] 170VK (Baureihe W136K- Kübelsitzwagen, Militärausführung)
Produktion: | 1938-1942, 19.075 Stück |
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Motor: | Viertakt- Otto- Motor, vorn längs stehend, Hubraum 1697cm³ |
Fahrgestell:: | X-förmiger Oval-Rohrrahmen |
Getriebe: | Viergang- Schaltgetriebe |
Radstand: | 2.845 mm |
Spurweite vorn/ hinten: | 1.320 mm/ 1.370 mm |
Länge/ Breite/ Höhe: | 4.100 mm/ 1.690 mm/ 1.830 mm |
Leergewicht: | 1.235 kg |
Zuladung: | 425 kg |
[Bearbeiten] Weblinks
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