Merken
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Merken ist ein Stadtteil der Kreisstadt Düren in Nordrhein-Westfalen. Merken hat 3.323 Einwohner (Stand 2005) und ist damit der viertgrößte von den insgesamt 15 Stadtteilen Dürens.
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[Bearbeiten] Lage
Der Ort Merken grenzt nördlich an die Gemeinde Inden mit dem sterbenden Ortsteil Pier und dem Dürener Stadtteil Echtz im Westen, dem Stadtteil Hoven im Süden und östlich an die Gemeinde Niederzier. Merken liegt auf ca. 108m ü. NN. Der tiefste Punkt Merkens ist auch gleichzeitig der tiefstgelegene Punkt der Stadt Düren mit 105m ü. NN an der Rur an der Grenze zur Gemeinde Niederzier.
[Bearbeiten] Der Name Merken
Merken bedeutet soviel wie Ort oder Gebiet an der Grenze. Eindeutig gehörte der Dingstuhl Merken zum Gebiet der Grafen und späteren Herzöge von Jülich. Bis zum Ende des Ancien–Régimes 1794 grenzte das Gebiet des Dingstuhles im Süden an die Herrschaft Merode. Erst 1336 „entließ der Kaiser das »castrum Royde«, das heißt Burg und Herrschaft Merode, aus der Lehenshoheit des Reiches und unterstellte sie der Lehenshoheit des Grafen und späteren Herzogs von Jülich. 1348 bestätigte Karl IV. diese Verfügung.“[1]
Zu der Zeit als der Name ‚Merken’ entstand, befand sich hier in Merken mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Grenze. Für die Zeit 69 nach Christus dient der Aufenthalt der Soldaten nicht der Grenzsicherung, sondern vermutlich der Vorbereitung zum Einmarsch „in das Stammesgebiet der Bataver.“ [2] „Die militärische Absicherung der Westgrenze der CCAA (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) bzw. der vielleicht noch bestehenden civitas Ubiorum kann man ausschließen, lagerten die Ubier doch incuriosius, also recht gleichgültig oder sorglos. Dieses Verhalten passt nicht zu einer militärischen Grenzsicherung, die Ubier hätten sonst sicherlich einen Angriff erwartet.“ [3] Margo bedeutet im Lateinischen Rand, Einfassung, Grenze. [4]
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
je zum 31. Dezember
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste sichere urkundliche Erwähnung des Ortes Merken stammt aus dem Liber valoris aus der Zeit um 1300 [5]. Dort ist im Kapitel über den Dekanat Jülich an fünfter Stelle „Marken capella“ mit einem geschätzten Steuereinkommen von 5 m[a]rc[e] und einer Zehntzahlung von 6 sol[idi] aufgeführt. Bekannt sind erstens ein Brandurnengräberfeld aus der Hallstattzeit(um 800 vor Christus), das im Spätsommer 1936 in der Merkener Flur „In der Woeste“ beim Bau der Autobahn Köln-Aachen entdeckt [6], und zweitens „viele römische Ziegel“ [7], die im unteren Turmbereich der Merkener Pfarrkirche verbaut sind. Nachgewiesen ist eine bis heute nicht erforschte römische Trümmerstelle im Bereich des Pflanzstreifens zwischen Schlichbach und Luisenstraße. [8] Der Dingstuhl Merken ist urkundlich erstmals 1439 [9] erwähnt. Merken gehört zu diesem Zeitpunkt zum Gebiet des Herzoges von Jülich-Berg. Um 1550 reformiert der Herzog von Jülich-Kleve-Berg das Herrschaftsgebiet. Der Dingstuhl Merken und der Dingstuhl Pier bilden von da ab den Dingstuhl Pier und Merken. Den Dingstuhl Pier und Merken, der bis 1794 zum Oberamt Jülich [10] gehört, lösen die französischen Besatzer im Jahre 1798 auf [11]. Die Franzosen ordnen ihre Eroberungen auf dem linken Rheinufer nach der in ihrem Land üblichen Verwaltungsordnung. Die Gemeinde Merken gehört zur Mairie Merken im Kanton Düren; der Kanton Düren im Arrondissement Aix-la-Chapelle im Roer-Departement. Zur Marie Merken zählen die Gemeinden Merken, Mariaweiler-Hoven und Derichsweiler. Formell seit dem 5. April 1815 ist die Gemeinde Merken Bestandteil der Bürgermeisterei Merken im Kreis Düren, im Königreich Preußen Zur Bürgermeisterei Merken zählen außer Merken die Gemeinden Mariaweiler-Hoven und Derichsweiler. Von 1879 bis zum 1. April 1921 werden die Bürgermeistereien Birkesdorf und Merken in Personalunion geführt [12]. Seit dem 15. August 1927 befindet sich die Verwaltung der Bürgermeisterei Merken in Mariaweiler [13]. Ab 1928 ersetzt der Begriff ‚Amt’ den Begriff ‚Bürgermeisterei’ [14] (das Verwaltungsgebiet ändert sich nicht). Zwischen Juli 1944 und Februar 1949 werden die Bürgermeistereien Echtz und Merken in Personalunion geführt [15]. Seit dem 1. Januar 1972 existiert die Gemeinde Merken nicht mehr. Merken ist ein Stadtbezirk von 15 Stadtteilen der Stadt Düren.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Ratsmitglieder
Die Merkener wählten bei den letzten Kommunalwahlen am 26. September 2004 für den Rat der Stadt Düren:
- Wilfried Prescher (CDU), Postbeamter i. R. - 584 Stimmen
- Helmut Sieger (SPD), kaufm. Angestellter, jetzt Rentner - 471 Stimmen
- Thomas Fues (GRÜNE), Angestellter - 45 Stimmen
- Kristina Faßbender (Bürger f. Düren), Sekretärin - 30 Stimmen
- Uwe Stetskamp (FDP), Sport- und Fitnesskaufmann - 32 Stimmen
- Jörg Baumann (PDS), Schüler - 59 Stimmen
Mitglied des Rates (MdR) der Stadt Düren sind Wilfried Prescher und Helmut Sieger.
[Bearbeiten] Bezirksausschuss Merken
Seit 1999 existiert ein Bezirksausschuss Merken. Den Vorsitz führten
- 1999 – 2000 Walter Vitzer, SPD (* 1936)
- 2000 – 2004 Helmut Sieger, SPD (* 1941)
- 2005 – Wilfried Prescher, CDU (* 1943)
Den Vorsitz im Bezirksausschuss Merken führt Wilfried Prescher (MdR), Stellvertretender Vorsitzender ist Helmut Sieger (MdR).
[Bearbeiten] Ordentliche Mitglieder des Bezirksausschusses
- Josef Bellartz, CDU (* 1948)
- Heinz Blees, SPD (* 1932)
- Helmut Brechmacher, SPD (* 1948)
- Rolf Christophes, CDU (* 1937)
- Theo Dicks, GRÜ (* 1954)
- Sven Oliver Dmytrowski, PDS (* 1985)
- Jörg Esser, CDU (* 1972)
- Ottmar Frinken, SPD (* 1948)
- Arnold Hamacher, CDU (* 1940)
- Reinhold Iven, CDU (* 1946)
- Anneliese Kayser-Neuen, BfD (* 1942)
- Heinrich Kaulen, SPD (* 1947)
- Heinz-Peter Keutmann, SPD (* 1953)
- Max Melcher, SON (*1930)
- Wilfried Prescher, CDU (* 1943)
- Gabriele Robens, FDP (* 1955)
- Karl Schleker, CDU (* 1920)
- Wilfried Schoenen, CDU (* 1944)
- Helmut Sieger, SPD (* 1941)
- Ilse Sieger, SPD (* 1943)
[Bearbeiten] Stellvertretende Mitglieder des Bezirksauschusses
- Katharina Barsuhn, FDP
- Wilhelm Beißel, SPD
- Renate Ehrig
- Metin Erdal, SPD
- Bianca Esser, CDU
- Lothar Böling, PDS
- Ernst Dmytrowski, PDS
- Ralf Freiberger, CDU (* 1969)
- Gabriele Freitag, SPD
- Dieter Hansen, SPD
- Dieter Harf, SPD
- Carmen Heller-Macherey, GRÜ
- Marianne Hemgenberg, SPD
- Ingrid Jünger-Ehlers, SPD
- Johann Kaulen, SPD (* 1949)
- Jakob Kieven, SPD
- Peter Koschorreck, SPD
- Ralf Kurth, SPD
- Heidemarie Meier-Grass, BfD
- Dirk Nieveler, SPD
- Ulf Opländer, SPD
- Gerd Schavier, SPD (* 1966)
- Udo Scherpenstein, BfD
- Hedwig Schleker, CDU (* 1926)
- Verena Schloemer, GRÜ
- Henner Schmidt, SPD
- Georg Schmitz, GRÜ
- Nikolaos Theodoridis, PDS
- Agnes Vey, CDU (* 1940)
- Bruno Voß, GRÜ
- Karin Weisweiler, SPD (* 1941)
- Manfred Weß, CDU (* 1970)
- Karl Werker, SON
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Johann Clöben war ein Arzt im 17. Jahrhundert, der in Merken geboren wurde.
- Matthias Kleinerman
- Adam Gabriel Scheins
- Josef Sommer war Hauptlehrer, Rektor der Volksschule Merken und Heimatforscher.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ DOMSTA, Hans J., Geschichte der Fürsten von Merode im Mittelalter, I. Band, Genealogie der Familie, Seite 32, in: Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes, Band 15, Düren 1981
- ↑ SCHULZ, Thorsten, Der Status der Ubier und civitas Urbiorum nach Gründung der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) im Spiegel der Quellen, in: Jahrbuch 76 des Kölnischen Geschichtsvereins, Köln 2005, S. 23
- ↑ Ebd., S. 22
- ↑ Langenscheidts Wörterbuch, Latein
- ↑ OEDIGER, Friedr. Wilh., Die Erzdiöszese Köln um 1300, Erstes Heft, Der Liber Valoris, Seite 52, in: Publikationen der Gesellschaft für heimische Landeskunde XII, Bonn 1967.
- ↑ WITROCK, Clemens, Chronik der Pfarrgemeinde St. Peter Merken in Merken, Seite 1 (Unveröffentlichtes Manuskript)
- ↑ Bonner Jahrbücher, Ausgabungen, Funde und Befunde 1995, Bonn 1997, Seite 294
- ↑ Freundliche Mitteilung des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege vom 2. Dezember 2002
- ↑ KAEMMERER, Walter, Urkundenbuch der Stadt Düren 748-1500, I. Band, 2. Teil, Urkundentexte von 1400-1500, Seite 378, in: Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes, Band 13, Düren 1974
- ↑ GEUENICH, J., Die früheren Territorien des heutigen Kreises Düren, Seite 750, in: Dürener Geschichtsblätter 34, Düren 1963
- ↑ DOMSTA, Hans, J., Inventar des Archivs des Dingstuhls Pier und Merken, Düren 1980, Seite 4
- ↑ DOMSTA, Hans J., Inventar des Archivs des Amtes Merken, Seite 1, Düren 1978
- ↑ Chronik der Volksschule in Mariaweiler, Seite 41
- ↑ DOMSTA, Hans J., Inventar des Archivs des Amtes Merken, Seite 1, Düren 1978
- ↑ Ebd., Seiten 1 und 2
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
In Merken gibt es zwei Kindergärten, eine Grundschule, ein Jugendheim sowie ein Altenheim, welches nun aber als Wohnhaus genutzt wird.
[Bearbeiten] Bauwerke
In Merken stehen einige interessante Bauwerke. Die mit einem Stern * gekennzeichneten Gebäude stehen unter Denkmalschutz:
- Pfarrkirche St. Peter, erbaut 1966 bis 1968
- St. Anna Kapelle* erbaut 1859
- Juswenge Hauf*, heute: Thelenhof, erbaut 1753, Roermonder Straße 74
- Bauernhaus Wallraff, mit einem Torbogen* von 1598, Peterstraße 4
- Fachwerkhaus Kügeler, Gertrudisstraße 2
- Transformatorenhaus*, Gertrudisstraße 9
- Brauerei Keller, später Gerhards, Klapperstraße 19
- der ehemalige Wasserturm*, heute Wohnhaus, Roermonder Straße/Quirinusstraße
- Bauernhaus Schröder/Berg, Andreasstraße 27
- Fachwerkhaus Husch/Kutsch*, Peterstraße 77
- Verwaltungsgebäude Gebr. Schmitz (heute: CWS Lackfabrik)
- Fachwerkhaus des Gärtners der Firma Gebr. Schmitz, Sebastianusstraße 9
- Fachwerkhaus des Kutschers der Firma Gebr. Schmitz, Sebastianusstraße 1
- Villa Schmitz*, Paulstraße 50
- Villa Emmel* (heute: Elisabeth-Heim), Paulstraße 71
- das Silo der Buirer-Genossenschaft, Peterstraße
[Bearbeiten] Feuerwehr
In Merken gibt es ein Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Düren mit einem Löschgruppenfahrzeug 10/6 und einem Mannschaftstransportfahrzeug.
[Bearbeiten] Verkehr
Am 1. Januar 1901 wurde Merken durch die Dürener Eisenbahn erschlossen. Der Bahnhof am Ortseingang in der Roermonder Straße aus Richtung Düren wird heute anders genutzt. Der Bahnverkehr von Inden bis Düren wurde am 30. Juni 1965 eingestellt.
Heute wird der Personennahverkehr durch die Dürener Kreisbahn mit Omnibussen sichergestellt. Die Linie 216 verkehrt im Stundentakt zwischen Düren und Inden. In Merken befinden sich die Haltepunkte Neffgenhäuser, Markusstraße, Kirche und Wasserturm.
[Bearbeiten] Vereine
Merken hat trotz seiner Größe eine recht hohe Anzahl an Vereinen. Einige davon sind:
- Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Merkener Geschichte e.V.
- Blau-Weiß Merken 1977 e.V. (Schalke Fan-Club)
- Förderverein für Pfarre, Jugendheim und Kindergarten St. Peter, Merken e.V.
- Maigesellschaft Merken (Brauchtumspflege)
- Löstige Kings 1978 e.V. (Karneval, Brauchtumspflege)
- Mandolinenclub T.C. "Wandervogel"
- Rad-Renn-Club Düren-Merken e.V. (Radsport)
- St. Quirinus Schützenbruderschaft Merken e.V. (Schützenverein, Brauchtumspflege)
- Stieve Hot 1985 e.V. (Karneval, Brauchtumspflege)
- Spielverein 1923 Merken e.V. (Sportverein)
- Männergesangverein Merken 1899
- Kirchenchor St. Cäcilia Merken
- Tennisclub Merken
- Turnverein 1886 Merken
- Merkener Schützenfreunde
[Bearbeiten] Weblinks
- Inoffizielle Website des Ortes
- Seite zur katholischen Pfarrgemeinde zu Merken
- Seite mit Daten zur Ortsgeschichte, u. a. einer Zeittafel
Arnoldsweiler | Berzbuir | Birgel | Birkesdorf | Distelrath | Derichsweiler | Echtz | Grüngürtel | Gürzenich | Hoven | Konzendorf | Krauthausen | Kufferath | Lendersdorf | Mariaweiler | Merken | Niederau | Rölsdorf
Koordinaten: 50° 50' 45" N 6° 25' 23" O