Michail Alexandrowitsch Scholochow
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Michail Alexandrowitsch Scholochow (russisch Михаил Александрович Шолохов; * 11. Mai/24. Mai 1905 auf dem Gehöft Kruschilin, Station Wjoschenskaja, heute Oblast Rostow; † 21. Februar 1984 in Wjoschenskaja) war ein sowjetrussischer Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Nach der Oktoberrevolution kämpfte Scholochow im Russischen Bürgerkrieg gegen die Weißgardisten. 1928 begann er mit der Arbeit an dem Buch, das ihn berühmt machen sollte, dem „Stillen Don“, das er 1940 abschloss. 1932 trat er in die KPdSU ein und wurde 1936 Abgeordneter im Obersten Sowjet. Sein Werk illustriert das Leben der Donkosaken. Bekannt wurde er ebenso durch sein Werk „Neuland unterm Pflug“. 1941 erhielt er den Stalinpreis, 1955 den Lenin-Orden und 1960 den Leninpreis, im Jahr 1965 erhielt er für sein Hauptwerk „Der stille Don“ den Nobelpreis für Literatur.
[Bearbeiten] Kritik
Ebenso wie Wassili Aschajew steht auch Scholochow unter dem Verdacht des Plagiarismus. Seine beiden Werke „Der stille Don“ sowie „Erzählungen vom Don“ basieren nach Auffassung mancher Experten auf unveröffentlichen Schriften des kosakischen Militärschriftstellers Fjodor Krjukow. Neben anderen wurde dieser Verdacht auch von dem zweiten bekannten sowjetischen Nobelpreisträger für Literatur Alexander Solschenizyn geäußert. Das Manuskript von Krjukow ist allerdings verschwunden, was eine vollständige Untersuchung verhindert. Zudem wurden Teile von Scholochows Manuskript 2005 von Felix Kusnezow als Faksimile publiziert.[1] Schon früher haben Forscher wie German Ermolajew[2] und Geir Kjetsaa[3] mit wissenschaftlichen Methoden gezeigt, dass die Annahme eines Plagiats eher unwahrscheinlich ist. Nach Willi Beitz wurde die „Legende vom angeblichen 'Plagiat' Scholochows“ von Solschenizyn initiiert.[4] Demgegenüber nimmt Felix Ingold in einem Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 23. August 2006 an, dass Scholochow keines seiner Hauptwerke selbstständig verfasst hat, sondern vielmehr diverse Ghostwriter die Werke im Auftrag des sowjetischen Geheimdienstes produzierten.[5]
[Bearbeiten] Werke
- Erzählungen vom Don (Донские рассказы, 1926), ISBN 3-15-008432-6 (dt.)
- Der stille Don (Тихий Дон, 1928-1940) ISBN 3423117273 oder ISBN 3423127287 (dt.), ISBN 5853661159 (russ.)
- Neuland unterm Pflug (Поднятая целина, Auch: Ernte am Don, 1933-1960) ISBN 389144074X (dt.)
- Sie kämpften für ihre Heimat (Они сражались за Родину, 1969)
[Bearbeiten] Literatur
- Karl Birkmann: Ich schlage langsam ein Kreuz ... Russland zwischen Bunin u. Solschenizyn. München: Markus. 1974. ISBN 3-920135-22-9
- Günter Jäckel u. Ursula Roisch: Struktur und Symbol. Schriftsteller von Weltruf in der Analyse. Halle an der Saale: Mitteldeutscher Verlag. 1973.
- Michail Scholochow. Werk und Dichtung. Materialien des. Internationalen Symposiums 'Scholochow und wir', Leipzig 18.-19. März 1965, red. von Erhard Hexelschneider. Leipzig: Universität. 1966.
- Sie kämpften für die Heimat. Michail Scholochow als Schriftsteller, Parteiliterat u. „Enfant terrible“. Eine Dokumentation, hrsg. v. Robert Hotz u. Michail A. Solochov. Bern u.a.: Lang. (= Ost-Kontexte; 2) ISBN 3-261-00335-9
- Werk und Wirkung M. Scholochows im welthistorischen Prozeß. Materialien eines internationalen Symposiums, Leipzig, 10.-13. Dez. 1975, hrsg. v. Willi Beitz. Leipzig: Universität. 1977.
- A. B. Murphy, V. P. Butt, H. Ermolaev, Sholokhov's Tikhii Don: a commentary in 2 volumes, Birmingham: Department of Russian Language and Literature, University of Birmingham, 1997 (Birmingham Slavonic monographs 27)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Feliks Kusnezow: „Tichij Don“: Sud’ba i pravda velikogo romana. Moskau 2005
- ↑ Herman Ermolaev: Mikhail Sholokhov and His Art. Princeton: Princeton University Press, 1982.
- ↑ Geir Kjetsaa et al.: The authorship of „The Quiet Don“. Oslo: Solum, 1984 (Slavica Norvegica 1).
- ↑ Willi Beitz: Michail Scholochow - eine terra incognita? in: Utopie kreativ H. 188, Juni 2006, S. 542-552. http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/188/188Beitz.pdf
- ↑ Felix Philipp Ingold: Geklonter Nobelpreisträger. Ein epochaler Betrug - neue Debatten um Michail Scholochow. in: Neue Zürcher Zeitung, 23.8.2006. http://www.nzz.ch/2006/08/23/fe/articleEDSGV.html
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Michail Alexandrowitsch Scholochow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1965 für Michail Alexandrowitsch Scholochow (englisch)
- Die bibliographische Datenbank RussGUS enthält weit über hundert Literaturnachweise (Suchen unter: Solochov* OR Scholochow*)
- Nobelpreis für Michail Aleksandrowitsch Scholochow
- Karla Hielscher: Die Nähe zur Macht. Heute vor 100 Jahren wurde der russische Schriftsteller Scholochow geboren
Personendaten | |
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NAME | Scholochow, Michail Alexandrowitsch |
KURZBESCHREIBUNG | Sowjetrussischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1905 |
GEBURTSORT | Kruschilin am Don |
STERBEDATUM | 21. Februar 1984 |
STERBEORT | Weschtschenskaja |