MOS (Kameratechnik)
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MOS ist die Abkürzung für "Motion Only Shot" und bezeichnet eine Technik für Hochgeschwindigkeitskameras, die nur Bilder, aber keinen Ton aufnehmen. Es handelt sich dabei um Filmkameras mit konventioneller Belichtung von Filmmaterial, nicht um Videotechnik.
MOS-Kameras werden für Zeitlupen-Aufnahmen verwandt. Sie sind im so genannten 4perf-Modus in der Lage, bis zu 150 Bilder in der Sekunde aufzuzeichnen. Derzeit wird daran gearbeitet, im 3perf-Modus weit über 200 Bilder in der Sekunde zu aufzunehmen. Im üblichen 4perf-Modus wird der Film pro Bild um 4 Perforationen (4perf) am Bildrand transportiert. Beim 3perf-Modus werden hierzu entsprechend nur 3 Perforationen verwandt.
Notwendig wird die Verkleinerung des aufgenommenen Bildes aufgrund der Länge des zu transportierenden Filmes. Bei 150 Bildern pro Sekunde werden im 4perf-Modus und einer Framehöhe von 19mm 2,9 Meter Film belichtet. Bei 200 Bildern entspräche dies schon 3,8 Metern Film. Hierbei stößt die Mechanik an ihre Grenzen, weswegen die Bildhöhe zu Lasten der Qualität um ein Viertel gestaucht wird. Dadurch wird es möglich, auf den in einer Sekunde transportierten 2,9 Metern Film, 200 Bilder zu belichten.
Nebeneffekt der Stauchung des Bildes ist eine Änderung des Seitenverhältnisses. Der übliche 35mm-Frame hat eine Größe von 24mm (Tonfilm 21) auf 19 Millimeter (1,37:1). Mit der Stauchung stehen diesen 24mm Breite nun 14,25mm Höhe gegenüber (1,85:1).
Der führende Anbieter dieser Filmtechnik im 16mm und 35mm Filmsegment ist die Münchner Firma Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co. KG, kurz Arri, mit der 435 bzw. der 16SR3. Jüngst wurde die Serie um die 235 erweitert.
[Bearbeiten] Verwandte Themen
- Bei der Hochgeschwindigkeitsfotografie geht es nicht um die schnelle Abfolge der Aufnahmen, sondern um die kurze Belichtungszeit und den richtigen Zeitpunkt, um eine Bewegung "einzufrieren".