Nólsoy
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Nólsoy [ˈnœlsɪ] (dänisch Nolsø, wörtlich wahrscheinlich „Nadelinsel“) ist eine kleine Insel der Färöer im Nordatlantik, gleichzeitig befindet sich dort das gleichnamige Fischerdorf. Nolsøe ist ein hiervon stammender färöischer Familienname. Die Insel beherbergt die weltgrößte Kolonie der Sturmschwalbe (Hydrobates pelagicus).
- Fläche: 10,3 km²
- Einwohner: 268 (alle im Ort Nólsoy, Stand 2002)
- Bevölkerungsdichte: 26,1 Ew./km²
- Höchster Berg: Eggjarklettur, 372 m
- Anzahl der Gipfel: 4
- Kommune: Tórshavnar kommuna
Nólsoy liegt 5 Kilometer vor der Bucht der Hauptstadt Tórshavn. Sie erstreckt sich über 9 Kilometer von Südsüdost nach Nornordwest. An der Südspitze befindet sich der wichtige Leuchtturm Borðan. Wer mit dem Schiff auf die Färöer reist und im Morgengrauen ankommt, wird in der Regel als erstes Nólsoy sehen und erstaunt sein, wie hoch 372 Meter sind, wenn sie direkt aus dem Meer ragen. Dabei ist Nólsoy die flachste Insel der Färöer.
Von Tórshavn aus hat man, wenn man Meeresblick hat, immer auch einen Blick auf Nólsoy. Es verkehrt mehrmals täglich eine Fähre, und Autos gibt es auf der Ein-Ort-Insel fast gar nicht.
Das Dorf Nólsoy liegt auf einem Isthmus, der den Berg im Süden vom flachen Terrain im Norden (Stongin) trennt. Dieser Isthmus kann bei besonders heftigen Oststürmen schon mal von der Brandung überspült werden. Gleichzeitig ist die Insel in solchen Fällen ein wichtiger Wellenbrecher, der nach Ansicht vieler Einheimischer die Hauptstadt Tórshavn in ihrer relativ ungünstigen Bucht überhaupt erst möglich gemacht hat.
Im Dorf erlebt man hautnah den Kontrast zwischen der nahen Inselmetropole und einem malerischen Fischerort. Den Ortseingang am Hafen ziert ein Portal aus Pottwal-Kieferknochen. Charakteristisch sind die kleinen Bootshäuser mit ihren Färöbooten. Die Gemeinde Nólsoy ist relativ vital. Von den kleinen der färöischen Inseln, auf denen es jeweils nur einen Ort gibt, ist es die bevölkerungsreichste. Das liegt an der Nähe zur Hauptstadt und den dortigen Arbeitsplätzen. Dementsprechend pendeln die Bewohner täglich mit dem eigenen Boot oder der Fähre hin und her. Allerdings ist der Zenit von 350 Einwohnern 1970 lange überschritten.
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[Bearbeiten] Tourismus
Nólsoy eignet sich gut zum Wandern auf dem alten Wanderweg über den Gipfel des Eggjarklettur hin zum Leuchtturm. Oft ist der Berg aber von Nebel eingehüllt, was ein Ausharren beim Leuchtturm notwendig macht.
Im Ort gibt es das Café Nólsoy (Kaffistovan í Nólsoy) als einzigem gastronomischen Betrieb, der gleichzeitig auch ein einfaches Hotel ist. Für schmalere Geldbeutel gibt es hier einen Campingplatz.
Eine besondere Attraktion ist die jährliche Ovastevna Anfang/Mitte August, ein Volksfest zu Ehren von Ove Joensen. Der Erlös geht in den Bau der örtlichen Schwimmhalle.
Der hier ansässige dänische Ornithologe Jens Kjeld Jensen stopft nicht nur Vögel aus, sondern organisiert auch Nachtwanderungen zu der berühmten Sturmschwalbenkolonie (siehe Weblinks). Die Sturmschwalbe heißt auf Färöisch drunnhviti und ist der kleinste Seevogel der Welt. Gleichzeitig brüten nirgendwo sonst auf der Erde so viele Sturmschwalben wie auf Nólsoy.
Aber auch viele andere Vertreter der färöischen Vogelwelt trifft man hier an, wie zum Beispiel den Papageitaucher. Von Tórshavn aus ist es der nächste Vogelfelsen und schon alleine deshalb einen Tagesausflug wert. Für die nachtaktiven Sturmschwalben ist allerdings eine Übernachtung erforderlich.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Nólsoyar Páll - Nationalheld
- Steffan Danielsen - Maler
- Ove Joensen - Abenteurer
[Bearbeiten] Literatur
- Nanna Hermansson: Nólsoy : en färöisk bygd i omvandling, Liber Läromedel/Gleerup, Lund 1976 (Etnologiska sällskapet i Lund; Skrifter 6; 131 Seiten mit englischer Zusammenfassung Nólsoy - Changing village life in the Faroes, S. 107-112)
[Bearbeiten] Weblinks
- Jens-Kjeld Jensen, Nólsoy (private Homepage eines Ornithologen auf Nólsoy, englisch, dänisch, färöisch)
- Faroeislands.dk: Nólsoy (auf englisch, info. und Fotos)
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