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Neil Young - Wikipedia

Neil Young

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Neil Young bei einem Konzert von Crosby, Stills, Nash & Young am 8. Juli 2006
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Neil Young bei einem Konzert von Crosby, Stills, Nash & Young am 8. Juli 2006

Neil Young (* 12. November 1945 in Toronto, Ontario) ist ein kanadischer Rockmusiker, der mit seiner Band Crazy Horse, aber auch als Solokünstler und mit vielen anderen Bands und Künstlern auftritt. Zu seinen populärsten Titeln gehören The Needle And The Damage Done, Heart Of Gold, Cinnamon Girl, Sugar Mountain, Like A Hurricane, Hey Hey, My My, und Rockin' In The Free World. Youngs Karriere begann 1966 mit der Band Buffalo Springfield und dauert bis heute an. 1969 war er Teilnehmer beim Woodstock Festival zusammen mit David Crosby, Stephen Stills und Graham Nash (CSNY).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

[Bearbeiten] Bis 1966

Anfang der 60er Jahre spielte Neil Young in verschiedenen lokalen Bands in Winnipeg. Dabei nahm er auch einige Songs auf, z. B. 1962 mit der Gruppe The Squires und 1966 mit den Mynah Birds.

[Bearbeiten] 1966 - 1968: Buffalo Springfield

Nachdem seine Auftritte und Aufnahmen von wenig Erfolg gekrönt waren, zog er nach einem kurzen Aufenthalt als Solokünstler in Toronto 1966 nach Los Angeles, wo er kurze Zeit später gemeinsam mit Stephen Stills die Band Buffalo Springfield gründete.

Buffalo Springfield wurde schnell zu einer der führenden Bands in der aufstrebenden Folk-Szene im Kalifornien der mittleren 60er Jahre. Nach dem dritten Album mit Buffalo Springfield (Last Time Around) verließ Neil Young 1968 die Band aufgrund von stetigen Streitigkeiten zwischen den Bandmitgliedern, um sich einer Solokarriere zuzuwenden.

[Bearbeiten] 1968 - 1981: Solo und mit Crazy Horse

Ende 1968 nahm er sein erstes Solo-Album (Neil Young) auf und tourte mit seinen Songs im Jahre 1969 durch Nordamerika. Kurz darauf erschien Everybody Knows This is Nowhere, das erste Album mit seiner legendären Band Crazy Horse. Außerdem spielte er mit Crosby, Stills und Nash, unter anderem bei deren zweitem gemeinsamen Auftritt vor 250.000 Leuten auf dem Woodstock Festival.

Der Kanadier zeigte im Laufe der Jahre eine große Wandlungsfähigkeit, die von der großen Anzahl seiner Veröffentlichungen dokumentiert wird. Er spielte Folk und Country, im steten Wechsel mit „harter“ Rockmusik. Für seinen wohl einzigartigen Gitarrensound baute sich Young einige Effektgeräte selbst, die er bei Bühnenauftritten in einer großen Box mit Fußschaltern verbirgt. Dem bis heute meistverkauften Album Harvest beispielsweise folgte ein Jahr später das rohe Time Fades Away. Aus Konzertmitschnitten bestehend, zeigt es ein anderes Gesicht Neil Youngs, Country-Melodien werden von langen Gitarrenimprovisationen abgelöst. Die depressive Stimmung, die auch in den nächsten Jahren Youngs Musik dominierte, rührte zu einem großen Teil vom Tod eines Roadies (Bruce Berry) und eines Bandmitgliedes der Crazy Horse (Danny Whitten) her. Das 1975 erschienene, aber bereits 1973 fertiggestellte Album Tonight's The Night verarbeitete diese Erlebnisse und gilt für viele als das Meisterwerk Neil Youngs schlechthin. Ein Jahr zuvor erschien mit On The Beach ein ebenfalls sehr düsteres, depressives Album, welches unter den Fans ebenfalls als Meisterwerk gehandelt wird. 1975 erscheint ebenfalls das Album Zuma welches mit dem Lied Cortez the Killer bekannt wurde.

Comes A Time von 1978 bietet wieder den Harvest-Sound; die siebziger Jahre beendet er mit dem umjubelten Album Rust Never Sleeps, auf dem die A-Seite akustisch und die B-Seite krachend mit Crazy Horse eingespielt wurde. Das Album beginnt leise mit My,My, hey, hey (out of the Blue) und endet mit der Hymne Hey hey, My My (into the Black). Ergänzend gibt es im gleichen Jahr noch das Live-Doppelalbum Live Rust und den gleichnamigen Film, aufgenommen im Cow Palace in San Francisco. Bei diesem Konzertfilm führte Neil Young unter dem Pseudonym Bernard Shakey Regie. Dieses Pseudonym verwendete er auch bei allen anderen Filmen, die er seit 1972 inszenierte.

Danach beginnt für Neil Young eine Phase des Experimentierens und kommerziellen Risikos. Eingeläutet mit dem von vielen Fans als patriotisch beargwöhnten Hawks and Doves, wo in Referenz auf Bob Dylans Bringing it all back home eine Seite akustisch, die andere im Countryrock-Stil eingespielt wurde. 1981 folgte wieder ein Crazy-Horse-Album: Re-ac-tor, das mit futuristischem Design und zum Teil kruden Liedtexten (Got mashed potatoes/ain't got no T-Bone) weniger erfolgreich war.

[Bearbeiten] 1982 - 1987: Jahre der Krise - Die "Geffen-Ära"

1982 wechselte Neil Young zu Geffen Records, für die er bis 1987 fünf diskussionswürdige Alben aufnahm. 1982 erschien die LP Trans, mit der er viele seiner Anhänger irritierte. Neil Young kreierte einen Synthesizer-Sound, der an Devo oder Kraftwerk erinnert. Seine Stimme ließ er durch einen Vocoder verzerren. Angeblich ist dies eines der Lieblingsalben von Neil Young selbst. Young behauptet, dieses Album für seinen autistischen Sohn produziert zu haben, und verneint kommerzielle Aspekte. Es war (s)ein Versuch der Kommunikation. Im Jahr darauf legte er mit Everybody's Rockin' ein mit einer Begleitband namens "The Shocking Pinks" eingespieltes Rockabilly-Album im Stil der 50er Jahre vor, das Kritik wie Fans vor den Kopf stieß. Er blieb seiner Richtungslosigkeit treu. Es folgten das Country-Album Old Ways und 1986 das von vielen als schlechtestes Neil-Young-Album überhaupt bezeichnete sterile Synthesizer-dominierte Album Landing On Water.

Seit 1985 findet das von John Mellencamp, Willie Nelson und Neil Young gegründete Festival "Farm Aid" statt, das regelmäßig mit großem Staraufgebot zugunsten in Not geratener Farmer veranstaltet wird. Sein letztes für Geffen Records eingespieltes Album Life - wieder mit Crazy Horse - erschien 1987 und deutete einen Aufwärtstrend an, enthielt es doch z. B. mit Inca Queeen und When Your Lonely Heart Breaks wieder einige hörenswerte Stücke.

Finanziell wurde für ihn das Jahrzehnt jedoch zum Desaster. Youngs Spielfreude wurde ihm von Geffen als „uncharakteristische Musik“ angekreidet, ein Umstand, der zu einem langwierigen Prozess zwischen Geffen Records und dem Künstler führte, der ihn zu Reprise Records zurückführte.

[Bearbeiten] 1988 - 1997: Der Godfather des Grunge

Das erste Album auf dem neuen alten Label (Reprise), das Swing-Album This Note's For You (1988), führte Neil Young wieder auf seinen erfolgreichen Weg zurück, trotz abermaliger Erweiterung seines Stil-Repertoirs. Mit dem 1989er-Erfolgsalbum Freedom knüpfte er dagegen unmittelbar an Rust Never Sleeps-Zeiten an. Im Zuge der Entstehung einer alternativen Rockszene in den USA war Neil Young vielen Bands, u.a. Sonic Youth, ein Vorbild. Später auch als „Godfather of Grunge“ tituliert, veröffentlichte er mit seiner Hausband Crazy Horse 1990 das geradeaus rockende Ragged Glory, in der die in die Jahre gekommenen Musiker wieder zu alter Form aufliefen. Zudem war das Album mit einigen Nummern aus der Mitte der Siebziger Jahre bestückt (Country Home, White Line). Der Nachfolger war ein nicht minder rocklastiges Live-Album, Weld, das zusätzlich eine CD mit Feedback, Gitarrenkrach und Songfetzen enthält (Arc), Neils Referenz an die experimentale Rockmusik, vergleichbar mit Lou Reeds Metal Machine Music.

Das Jahr 1992 endete mit der Veröffentlichung von Harvest Moon, wo Neil Young wieder der „ruhigen“ Musik frönte. Das Album wurde zu Teil zwei der so genannten Harvest-Trilogie erklärt, die mit Harvest 1972 begann. Musikalisch in eine ähnliche Richtung geht das 1993er Unplugged, mit dem Neil einem Trend folgte, wie Eric Clapton, Bob Dylan und Kurt Cobain Unplugged at MTV aufzutreten. Letzterer war ein großer Verehrer Youngs und hatte ihn vor seinem Selbstmord mit der Textzeile aus Youngs Hey Hey, My My (Into the black)It's better to burn out than to fade away“ zitiert. Neil verarbeitete Kurt Cobains Tod dann in dem Album Sleeps with angels von 1994. Der gleichnamige Titeltrack war Cobain gewidmet. Für das nächste Album tat Young sich mit der Band Pearl Jam zusammen; das Ergebnis war Mirror Ball, ein wuchtiges Rock-Epos mit einem frischen Sound, das ihn zweifelsohne erneut für eine jüngere Generation interessant machte (der Bandname Pearl Jam durfte aus rechtlichen Gründen nicht auf der CD genannt werden).

Im selben Jahr fand auch eine Kooperation mit dem Independent-Filmer Jim Jarmusch statt, für dessen Film Dead Man er den Soundtrack in Form von elektrischen Gitarrenimprovisationen beisteuerte. Das gleichnamige Album folgte Anfang 1996. In den darauffolgenden Jahren erschien ein weiteres Crazy-Horse-Album (Broken Arrow, 1996) und 1997 eine Live-Platte (Year of the Horse), die die Stücke der letzten Jahre, aber auch Klassiker wie When You Dance und Danger Bird abdeckte. Der etwa zeitgleich entstandene Film Year Of The Horse von Jim Jarmusch portraitiert Neil Young and Crazy Horse und zeigt diverse beeindruckende Konzertaufnahmen. Interessanterweise gibt es zwischen Film und gleichnamiger CD keine Schnittstellen.

[Bearbeiten] 1999 - 2006: Spätwerk

1999 kam das bisher letzte CSNY-Album Looking Forward heraus. Einige Stücke, die Neil Young dafür geschrieben hatte, waren ursprünglich für Silver & Gold (2000) gedacht. Ein weiteres Live-Album aus diesem Jahr (Road Rock V. I) enthält eine herausragende 18-minütige Version des Klassikers Cowgirl in the Sand und eine exzellente Version des Dylan-Klassikers All along the Watchtower (mit Gastsängerin Chrissie Hynde). Auch der 11. September 2001 beeinflusste Neil Young: Beim "America: A Tribute To Heroes"-Konzert spielte er solo am Klavier das John Lennon-Stück Imagine, und auf seinem Album Are You Passionate? beschäftigte er sich in dem Stück Let's roll mit der Terror-Bedrohung („Goin′ after Satan/On the wings of a dove“). Viele Kritiker beurteilten die Tatkraft, die Young im Kampf gegen den Terror forderte, als eine peinliche Rückkehr zu seinen patriotischen Ergüssen der Reagan-Ära. 2003 wurde das Album Greendale veröffentlicht, ein Konzeptalbum, welches zuvor auf einer Solo-Tour in Europa und einer Crazy-Horse-Tour in Nordamerika komplett live gespielt wurde. Das im Jahre 2004 erschienene Greatest Hits-Album kam auf Wunsch des Vinyl-Fans Neil Young auch noch in dieser wieder zunehmend populären Form auf den Markt. Kaufte man sich die limitierte CD-Version, bekam man diese mit einer DVD. Auf dieser DVD werden alle Stücke als "Musikfilm" gezeigt, wobei außer bei 3 Aufnahmen nur ein Plattenspieler zu sehen ist (der aus der Zeit des Liedes stammt, beim "neuesten Stück" ist es gar ein CD-Player!), auf dem sich die Single dreht. Bei 3 Stücken ist auch das offizielle Musikvideo zu sehen! Im April 2005 wurde Neil Young wegen eines Hirnaneurysmas behandelt. Das noch kurz vor der Operation aufgenommene Album Prairie Wind kam Ende September 2005 heraus, zusammen mit einer DVD über die Produktion des Albums. Prairie Wind schließt stilistisch und thematisch an Harvest und Harvest Moon an und bildet somit den Abschluss der Harvest-Trilogie. Im Mai 2006 veröffentlichte Neil Young das Album Living With War, das sich im Folk-Rock-Stil kritisch mit der Irak-Politik der US-Regierung auseinandersetzt. Dieses Album ist Neil Young offenbar sehr wichtig, da er es schon vorab kostenlos im Internet veröffentlicht hat. Mit seiner Teilnahme am "America: A Tribute To Heroes"-Konzert setzte er sich schon davor kritisch mit dem Thema auseinander. Auf Living With War distanziert er sich vollkommen von seinem Engagement nach dem 11. September 2001.

Weiterhin angekündigt bleibt für 2006 das von den Fans lange erwartete Archive, Volume 1.

[Bearbeiten] Privates

Neil Young war Anfang der siebziger Jahre mit der Schauspielerin Carrie Snodgress liiert und hat mit ihr einen Sohn (Zeke). 1978 heiratete er Pegi Morton und hat mit ihr einen Sohn (Ben, geb. 1978) und eine Tochter (Amber Jean, geb. 1984).

Seine Frau Pegi und er gründeten 1986 eine Stiftung Bridge School, in der mehrfach behinderte Kinder ausgebildet werden können. Für diese Stiftung findet jährlich ein Konzert statt, auf dem namhafte Künstler wie Bonnie Raitt, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Tom Petty und viele andere auftraten.

Im Juni 2005 starb sein Vater Scott Young (ein Schriftsteller) im Alter von 83 Jahren.

Neil ist indianischer Abstammung und hat einige Projekte zur Verbesserung der Lage der Ureinwohner in Nordamerika unterstützt.

[Bearbeiten] Diskografie (offizielle Alben, weltweit)

  • Life, 1987
  • This Note's For You, 1988
  • American Dream (Crosby, Stills, Nash & Young), 1988
  • Eldorado (Minialbum, 5000 Stück Japan Pressung, nicht weltweit erschienen), 1989
  • Greatest Hits, 1989 (nur in Australien Neuseeland als LP und CD erschienen)
  • Freedom, 1989
  • Ragged Glory, 1990
  • Weld, 1991, live
  • Arc, 1991, live
  • Harvest Moon, 1992
  • Unplugged (live), 1993
  • Lucky Thirteen, 1993
  • Sleeps With Angels, 1994
  • Mirror Ball (mit den Mitgliedern der Band Pearl Jam), 1995
  • Dead Man (Soundtrack), 1996
  • Broken Arrow, 1996
  • Year Of The Horse (live), 1997
  • Looking Forward (Crosby, Stills, Nash & Young), 1999
  • Silver & Gold, 2000
  • Road Rock Vol.1 (live), 2000
  • Are You Passionate?, 2002
  • Greendale, 2003
  • Greatest Hits (Compilation), 2004
  • Prairie Wind, 2005
  • Living With War, 2006

[Bearbeiten] Filme

An folgenden auf Video oder DVD erschienenen Filmen ist Neil Young als Regisseur (unter dem Pseudonym Bernard Shakey), Autor, Darsteller, Produzent bzw. Executive Producer oder Kameramann beteiligt oder er komponierte die Musik. Filme, zu denen Neil Young ausschließlich einzelne Songs beisteuerte, sind nicht aufgeführt. Der hinter der Jahreszahl angegebene Name bezeichnet den Regisseur, sofern nicht Neil Young selbst Regie führte. Gekennzeichnet sind weiterhin Filme, die ausschließlich oder hauptsächlich aus Live-Aufnahmen bestehen sowie Musikvideozusammenstellungen.

  • Journey Through The Past, R/M (1972)
  • Rust Never Sleeps, R/M/L (1979)
  • Where the Buffalo Roam, M (1980, Art Linson)
  • Human Highway, R/D/M (1982)
  • Neil Young live in Berlin, M/L (1983, Michael Lindsay-Hogg)
  • Solo Trans, P/A (1984, Hal Ashby)
  • Made in Heaven, D (1987, Alan Rudolph)
  • 68, D (1988, Steven Kovacs)
  • Freedom, D/M/L (1989, Tim Hutton)
  • Love at Large, D (1990, Alan Rudolph)
  • Weld, R/D/M/L (1991)
  • Unplugged, M/L (1993, Milton Lage + Beth McCarthy)
  • The Complex Sessions, M/V (1994, Jonathan Demme)
  • Dead Man, M (1995, Jim Jarmusch)
  • Year of the Horse, D/EP/M/L (1997, Jim Jarmusch)
  • Silver and Gold, D/E/M/L (2000, L. A. Johnson)
  • Neil Young Friends and Relatives: Red Rocks Live, D/M/L (2000, L. A. Johnson)
  • Live at St. Vicar, D/P/M/L (2003, Ned O'Hanlon)
  • Greendale, R/D/P/A/K/M (2003)
  • Prairie Wind, R/M/L (2005)
  • Heart of Gold, D/P/M/L (2006, Jonathan Demme)

[Bearbeiten] Weblinks

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