Niobe (Schiff)
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Niobe war der Name mehrerer Schiffe in den Marinen verschiedener Länder.
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[Bearbeiten] Königreich Preußen
[Bearbeiten] Segelfregatte Niobe (1849-1890)
siehe Hauptartikel SMS Niobe (1853)
[Bearbeiten] Deutsches Reich
[Bearbeiten] Kleiner Kreuzer SMS Niobe (1899-1925)
siehe Hauptartikel Kleiner Kreuzer SMS Niobe (1899-1925)
[Bearbeiten] Segelschulschiff Niobe (1922-1932)
Das Segelschulschiff Niobe war ein Schulschiff der Reichsmarine. Der im Jahre 1913 auf der dänischen Werft Frederikshavn's Værf og Flydedok (Frederikshavner Werft und Schwimmdock) unter der Baunummer 143 vom Stapel gelaufene Viermastgaffelschoner trug ursprünglich den Namen Morten Jensen und stand zunächst im Dienst der Rederiet (Reederei) F. L. Knakkegaard in Nykøbing. 1916 kam das Schiff nach Norwegen und wurde in Tyholm umbenannt.
Im selben Jahr (Erster Weltkrieg) wurde der Schoner mit Grubenholz nach England an Bord von einem deutschen Unterseeboot aufgebracht und prisengerichtlich eingezogen. Spätere Namen waren Aldebaran, Niobe (!) und Schwalbe. Nach einer Zwischenstation als Charterschiff einer Filmgesellschaft wurde es 1922 von der deutschen Reichsmarine übernommen, auf den Namen Niobe getauft, zu einer dreimastigen Jackass-Bark umgebaut und als Segelschulschiff eingesetzt. Am 26. Juli 1932 kenterte die Niobe im Fehmarnbelt (Pos.: 54° 35,7´ N; 11° 11,2’ O) in einer nicht vorhersehbaren Gewitterböe und sank in wenigen Minuten. 69 Menschen kamen dabei zu Tode, 40 wurden gerettet. Am 21. August 1932 wurde das Schiff gehoben, nach Kiel geschleppt und eingehend untersucht. Die Toten wurden in Kiel beigesetzt. Am 18. September 1933 erfolgte dann die endgültige Versenkung des Wracks durch einen Torpedo des Torpedobootes Jaguar nordöstlich der Stolpe-Bank im Beisein des Großteils der Flotte.
An der Nordküste (Gammendorfer Strand) der Insel Fehmarn befindet sich das Niobe-Denkmal, das auf den Untergang der Niobe hinweist. Jährlich erfolgt am Untergangstag eine Kranzniederlegung.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Konstruktion: Stahlrumpf als Dreiinselschiff; 1922 Umbau zum Schulschiff
- Rigg: Viermastgaffelschoner; nach Umbau Dreimast-Jackass-Bark
- Stapellauf: 31. Januar 1913
- Fertigstellung des Umbaus: 19. Dezember 1923
- Bauwerft: Frederikshavn Værf og Flydedok, Frederikshavn, Jütland, Dänemark
- Reederei: F. L. Knakkegaard, Nykøbing Mors
- weitere Reedereien: Niobe: Deutsche Reichsmarine
- Heimathafen: Nykøbing Mors (Jütland), Dänemark; NIOBE: Kiel
- Verdrängung: 675 ts
- Länge ü. a.: 53,76 m / nach Umbau 57,8 m
- Länge Galion-Heck (Rumpflänge): 46 m
- Breite: 9,15 m
- Höhe des Großmastes: 34,8 m
- Tiefgang: 3,36 m / 5 m
- Vermessung: 373 BRT (Bruttoregistertonnen)
- Segelfläche: ~900 m² (11: 4 Gaffel-, 4 Gaffeltopp-, 3 Vorsegel); NIOBE: ~960 m² (15: 7 Rah-, 2 Gaffel-, 1 Gaffeltopp-, 5 Stagsegel)
- Höhe Masttop-Kiel: 30 m; NIOBE: 34,8 m
- Hilfsmaschine: 1 Bolinder Diesel 160 PS ; NIOBE: 240 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 7 kn (ohne Segel)
- Besatzung: ~10 Mann; Niobe: 35 Stamm, 65 - 80 Kadetten
[Bearbeiten] Flakschiff Niobe (1940-1944)
ehemaliges niederländisches Küstenpanzerschiff Gelderland
Nach der Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen 1940 übernahm die deutsche Kriegsmarine 1940 die am 28. September 1898 vom Stapel gelassene Gelderland, die in der niederländischen Marine zunächst als Kreuzer und zuletzt als Schulschiff gedient hatte, und baute das Schiff von ab 1942 bis 1944 auf verschiedenen Werften zum Flakschiff um. Am 1. März 1944 wurde das Schiff unter dem Namen Niobe wieder in Dienst gestellt. Nur vier Monate später, am 16. Juli 1944, wurde die Niobe im Finnischen Meerbusen vor Kotka von 142 Maschinen verschiedener Typen (La-3, Pe-2, A-20 & Il-2) der sowjetischen Luftwaffe angegriffen und versenkt. Auf Veranlassung der niederländischen Regierung, die nach dem Krieg wieder Eigentümer des Wracks war, wurde die Niobe 1947 gehoben und vor Ort verschrottet.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Länge / Breite / Tiefgang: 94,76 m / 14,76 m / 5,4 m
- Einsatzverdrängung: 4.100 ts
- Antriebsanlage: zwei Dreifach-Expansionsmaschinen und 12 Yarrow-Kessel mit insgesamt 10.500 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 19,5 kn (1914) / 16 kn (1944)
- Bewaffnung:
- acht 10,5 cm Flak L/45 C/32
- vier 40 mm Flak L/60
- vier 20 mm Vierlinge C/38
- zwei Flak-Kommandogeräte 36
- Feuerleitung durch Funkmeßgeräte vom Typ Würzburg
[Bearbeiten] Großbritannien
[Bearbeiten] Sloop HMS Niobe (1866-1874)
Die 1866 gebaute Holzrumpf-Sloop HMS Niobe gehörte zur Amazon-Klasse der Royal Navy (Großbritannien) und war im Bereich Nordamerika und Westindische Inseln eingesetzt. Am 21. Mai 1874 strandete die Niobe vor Miquelon Island und wurde von der Besatzung aufgegeben.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Stapellauf: 31. Mai 1866 auf der Marine-Werft Deptford Dockyards
- In Dienst: 11. Februar 1867
- Wasserverdrängung: 1.570 tons
- Länge: 57 m
- Breite: 10,97 m
- Tiefgang: 4,69 m
- Antrieb: 1 liegende Einfachexpansions-Dampfmaschine mit 1833 PSi (auf Propeller) und Segel
- Geschwindigkeit: 12,32 kn
- Bewaffnung: 2 x 17,8 cm-Geschütze, 2 x 64-Pfünder
- Besatzung: 150 Mann
[Bearbeiten] Geschützter Kreuzer HMS Niobe (1897-1910)
Hauptartikel: HMS Niobe (1897)
[Bearbeiten] Italien
[Bearbeiten] Öltanker Niobe
ex Sylt (Deutsches Reich)
Der 1916 gebaute Öltanker Niobe war ein Versorgungsschiff der italienischen Marine.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Wasserverdrängung: 3160 Tonnen
- Geschwindigkeit: 11 Knoten / ca. 20 km/h
- Bewaffnung: 3 Geschütze Kaliber 7,6 cm
[Bearbeiten] Kanada
[Bearbeiten] Geschützter Kreuzer Niobe (1910-1922)
Hauptartikel: HMS Niobe (1897)
[Bearbeiten] Literatur
- Karl H. Peter: Der Untergang der Niobe. Koehler, Herford 1976, ISBN 3-7822-0122-1. (über den Untergang des Segelschulschiffs Niobe)
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.janmaat.de/niobe.htm
- http://www.tetti.de/FEHMARN2001/NIOBE/
- http://www.reisecenter-fehmarn.de/fehmarn_panoramabilder_panorama-fehmarn-bild-39.html Panoramabild vom Niobe Denkmal auf Fehmarn