Odenwaldbahn (Baden)
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Odenwaldbahn (zur Unterscheidung auch Badische Odenwaldbahn genannt) war die Bezeichnung für eine badische Eisenbahnstrecke. Sie führte von Heidelberg über Neckargemünd, Meckesheim, Waibstadt, Mosbach, Osterburken und Lauda ins bayerische Würzburg.
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[Bearbeiten] Geschichte
Am Bau der badischen Odenwaldbahn besaß vor allem Bayern Interesse, um seine damalige Rheinprovinz, die Pfalz, an das Schienennetz des übrigen Staatsgebiet anzuschließen. Die Magistrale sollte von der Pfälzischen Ludwigsbahn ausgehend über Mannheim, Heidelberg und den nordöstlichen Teil Baden, der umgangssprachlich auch als Badisch Sibirien bezeichnet wurde, bis nach Würzburg verlaufen.
Der Abschnitt Heidelberg – Mosbach wurde 1862 eröffnet, der Abschnitt Mosbach – Würzburg 1866. Die Odenwaldbahn war die erste Eisenbahnstrecke, die den Norden Badens erschloss. Zwischen Neckargemünd und Mosbach führte die Strecke durch die Täler von Elsenz und Schwarzbach. Eine Trasse durch das Neckartal, die kürzer und einfacher gewesen wäre, hätte durch hessisches Territorium bei Neckarsteinach und Hirschhorn geführt und wurde deshalb vermieden. Kurz nach der Fertigstellung wurde die Odenwaldbahn durch zwei Stränge mit dem württembergischen Eisenbahnnetz verbunden, und zwar Meckesheim – Sinsheim – Jagstfeld und Jagstfeld – Osterburken.
Nach der Reichsgründung 1871 wurde auch die Neckartalbahn in Angriff genommen, durch die der westliche Abschnitt der Odenwaldbahn an Bedeutung verlor und in Folge dessen die Odenwaldbahn als betriebliche Einheit fortan nicht mehr bestand. Als 1945 die Eisenbahnbrücke zwischen Obrigheim und Neckarelz zerstört worden war, wurde diese nicht mehr aufgebaut. 1971 wurde auch der Streckenabschnitt zwischen Aglasterhausen und Obrigheim stillgelegt. Die Schienen wurden daraufhin bis Aglasterhausen zurückgebaut.
Da auch der Abschnitt Meckesheim-Aglasterhausen stilllegungsbedroht war und dies gleichzeitig auch das Aus für die sich im Besitz der SWEG befindliche Krebsbachtalbahn nach Hüffenhardt, die in Neckarbischofsheim von diesem Abschnitt abzweigt, bedeutet hätte, übernahm die SWEG im Jahr 1980 den Abschnitt Meckesheim-Aglasterhausen.
Seit Ende 2003 sind die Streckenabschnitte Heidelberg-Neckargemünd und Neckarelz-Osterburken in das Netz der S-Bahn Rhein-Neckar integriert. Der Abschnitt Neckargemünd-Aglasterhausen soll 2009 folgen.
[Bearbeiten] Heutige Streckenbezeichnungen
- Elsenztalbahn – für den Abschnitt zwischen Heidelberg und Meckesheim
- Schwarzbachtalbahn – für den Abschnitt zwischen Meckesheim und Mosbach
- Neckartalbahn – für den Abschnitt zwischen Mosbach und Osterburken
- Frankenbahn – für den Abschnitt zwischen Osterburken und Würzburg
[Bearbeiten] Siehe auch
- Den Namen „Odenwaldbahn“ erhielt auch eine hessische Eisenbahnstrecke zwischen Hanau bzw. Darmstadt und Eberbach, siehe dazu den Artikel Odenwaldbahn.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main, Bd. 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-8825-5766-4
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-8825-5768-0