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Omega Speedmaster Professional - Wikipedia

Omega Speedmaster Professional

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die aktuelle Speedmaster Professional
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Die aktuelle Speedmaster Professional
Rückseite mit Glasboden, Kaliber 1863
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Rückseite mit Glasboden, Kaliber 1863
Erste OMEGA Speedmaster von 1959 mit Pfeilzeigern und Stahllünette
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Erste OMEGA Speedmaster von 1959 mit Pfeilzeigern und Stahllünette

Omega Speedmaster Professional ist die vielleicht bekannteste Armbanduhr der zur Swatch Group gehörenden Schweizer Firma Omega. Sie ist bekannt dafür, die erste und einzige Armbanduhr auf dem Mond gewesen zu sein. Sie wird auch häufig als die „Monduhr“ oder „Moonwatch“ bezeichnet. Die Omega Speedmaster Professional gilt als die meistgetestete Uhr der Welt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Uhr

Bei der OMEGA Speedmaster Professional handelt es sich um einen mechanischen Armbandchronographen mit Handaufzug. Sie hat ein Hesalitglas, Edelstahlgehäuse und ist bis 50m wasserdicht.

Seit der ersten Speedmaster hat sich die Uhr bis heute nur wenig verändert. Anfangs wurde das Kaliber 321 mit Schaltrad verwendet, später dann das Kaliber 861 mit Kulissensteuerung, welches mit leichten Änderungen heute als Kaliber 1861 eingeschalt wird. Bei Uhren mit Sichtglas im Boden wurde das Kaliber 1863 eingesetzt, das eine verbesserte Finissage hat. Die Zeigerform hat sich im Laufe der Jahre marginal geändert. Auch die Gehäuseform wurde etwas modifiziert (Kronenschutz, Bandanstöße). Es ist bekannt, dass es ein Modell der Speedmaster mit dem Kaliber 320 gibt. Leider gibt es über dieses Modell wenig Informationsmaterial. Modelle aus den 1960er und frühen 1970ern sind heute begehrte Sammlerobjekte, zumal wenn sie sich in originalgetreuem Zustand befinden. Die heutige OMEGA Speedmaster Professional mit Edelstahlarmband hat in Deutschland einen Listenpreis von 2.320 € (Preiserhöhung Januar 2006, zuvor 2.180 €).

[Bearbeiten] Geschichte

Für die geplante Mondlandung suchte die NASA 1962 nach einer weltraumtauglichen Uhr. Um sicher zu gehen, dass es sich um Uhren aus der Serienfertigung handelt, wurden alle getesteten Uhren bei normalen Händlern (Corrigan) von einem Mitarbeiter der NASA anonym in Houston, Texas gekauft.

Am 3. Oktober 1962 ist die Uhr mit dem Astronauten Walter Schirra an Bord von Mercury-Atlas 8 zum ersten Mal im Weltraum.

Am 1. März 1965 entscheidet die NASA nach umfangreichen Tests, dass die Omega Speedmaster Professional als einzige Uhr für das bemannte Raumflugprogramm geeignet ist. Sie gibt ihr das Prädikat „flight-qualified by NASA for all manned space missions“. Die Tests der NASA, die nur diese Uhr bestand, waren u.a. Schwerelosigkeit, starke Magnetfelder, extreme Stöße und Vibrationen sowie Temperaturveränderungen von minus 18 bis plus 93 Grad Celsius. Bereits am 23. März 1965 wurde sie bei der Mission von Gemini 3 benutzt.

Am 21. Juli 1969 ist die Speedmaster die erste Uhr auf dem Mond. Sie ist aber nicht am Handgelenk von Neil Armstrong sondern von Buzz Aldrin. Da beim Abstieg auf den Mond die Uhr des Lunar Modules (also der Mondlandefähre) kaputt ging, ließ Neil Armstrong seine Uhr als Ersatzgerät in der Landefähre zurück. Somit ist die Uhr von Buzz Aldrin die erste Uhr auf dem Mond gewesen. Leider ging diese verloren, als Aldrin diese dem National Air and Space Museum zuschickte. Sie ist bis heute nicht mehr aufgetaucht. Ein ausführliches Gerichtsverfahren mit Untersuchung Beteiligter der Apollo 11 Mission im Juni 2004 kam zu dem Schluss, dass ein angeblicher Besitzer just jener Uhr eine andere Uhr besitzt. Auffällig ist, dass die NASA bis heute nicht bekannt gegeben hat, welche eindeutigen Merkmale (Gravuren) die verschwundene Aldrin-Uhr aufweist. Die beiden Uhren von Neil Armstrong und Michael Collins sind heute im National Air and Space Museum ausgestellt. Bei allen anderen Mondflügen war dieser Uhrentyp ebenfalls dabei. Im April 1970 war die Omega Speedmaster Professional ein wichtiger Faktor bei der erfolgreichen Rettungsmission von Apollo 13. Die Uhr wird zum Navigieren benötigt, nachdem sonst fast alle Systeme an Bord ausgefallen waren. Die NASA verleiht der Uhr daraufhin den sog. „Snoopy Award“.

Auf der Rückseite der Uhren waren kleine eindeutige Nummern eingraviert, damit jede Uhr seinem Astronauten zugeordnet werden konnte. So hatte die Uhr von Buzz Aldrin die Nummer 43.

Bei dem Rendezvous von Apollo und Sojus im Jahre 1975 im Weltraum hat auch der russische Kosmonaut Alexander Leonow die Uhr als erster Kosmonaut getragen.

Im Jahre 1978 suchte die NASA erneut nach einer Uhr, die für das geplante Space Shuttle Programm geeignet ist. Obwohl nun an der öffentlichen Ausschreibung viel mehr Hersteller mit ihren Modellen teilnehmen und die Tests noch härter als früher waren, ist wieder nur die fast unveränderte Omega Speedmaster Professional als einzige Uhr in der Lage, alle Tests erfolgreich zu bestehen.

1989 wird ein Vertrag zwischen der Firma Omega und der russischen Raumfahrtbehörde abgeschlossen, der dafür sorgt, dass die Speedmaster auch bei den Kosmonauten als offizielle Uhr benutzt wird.

Zusätzlich führt die russische Raumfahrtbehörde an Bord der MIR zwischen Juli 1993 und Juli 1994 diverse Tests mit Uhren durch. Auch sie entscheidet sich für die Speedmaster.

[Bearbeiten] Jetzige Situation

Noch heute zählt die Omega Speedmaster Professional zur Standardausrüstung der Astronauten und wird v.a. bei Weltraumspaziergängen benutzt. Bei einem Weltraumspaziergang wird die Uhr über dem Raumanzug mit einem 640 mm langen Armband getragen.

Insgesamt gibt es derzeit vier Uhren, die von der NASA für den Weltraumflug (konkret Start und Aufenthalt innerhalb des Raumschiffs) zertifiziert wurden:

  • Omega Speedmaster Professional
  • Omega Speedmaster Professional X-33
  • Casio G-Shock DW 5600
  • Timex Ironman

Angeblich wurde der zeitweise Nachfolger, die Omega Speedmaster Professional X-33 der gleichen Firma, von den Astronauten am liebsten benutzt. Die X-33 ist eine moderne Hybriduhr mit einem über das Zifferblatt gelegten LCD-Feld für digitale Zusatzfunktionen u.a. im Titangehäuse.

Zusätzlich ist es möglich, dass die Astronauten auch eine private Uhr mitführen dürfen. Diese darf aber nicht innerhalb des Raumanzuges mitgeführt werden, da im Falle eines Notfalls extreme Situationen auftreten können (wie z.B. starke Drücke) die zu einem Zerplatzen der Uhr innerhalb des Raumanzuges führen könnten. Im Vakuum gelten wieder andere Vorschriften, und soweit es recherchierbar ist, scheint dort die Omega Speedmaster Professional weiterhin die einzige zugelassene Uhr zu sein.

[Bearbeiten] Spezifikationen der NASA

  1. Ganggenauigkeit: Die Ganggenauigkeit muss besser als 5 Sekunden in 25 Stunden sein. Gewünscht sind höchstens 2 Sekunden in 24 Stunden.
  2. Druck: Die Uhr muss einem Druck von 50 Meter Wassertiefe bis zu einem Druck von 10 mm Quecksilber standhalten.
  3. Lesbarkeit: Alle wesentlichen Elemente müssen unter unterschiedlichen Lichtbedingungen lesbar sein. Die Uhr muss bei Rot- und Weißlicht ablesbar sein, ebenso wie bei einer Beleuchtungsstärke von unter 5 Lux. Entweder schwarze Nummern und Zeiger auf weißem Hintergrund oder umgekehrt sind befriedigend. Die Uhr darf bei großen Beleuchtungsstärken nicht blenden. Ein Edelstahlgehäuse mit Satinoberfläche wird bevorzugt.
  4. Die Uhr muss eine Start-Stopp Möglichkeit mit folg. zeitlichen Auflösungen besitzen:
    1. Sekunde bis 1 Minute
    2. Minute bis 30 Minuten
    3. Stunde bis 12 Stunden oder größer
  5. Die Uhr muss stoßsicher, wasserdicht und antimagnetisch sein. Zusätzlich muss der Deckel splitterfrei sein.
  6. Die Uhr kann elektrisch, manuell oder selbstaufziehend angetrieben sein - sie muss jedoch auch manuell aufgezogen und zurückgesetzt werden können.
  7. Zuverlässigkeit: Der Hersteller muss garantieren, dass die Uhr unter normalen Bedingungen ein Jahr problemlos funktioniert. Technische Daten und Garantieerklärungen müssen vom Hersteller mitgeliefert werden.

[Bearbeiten] Testbedingungen der NASA

  1. Hohe Temperatur: 48 Stunden bei 71°C und anschließend 30 Minuten bei 93°C. Der Druck sollte dabei 0.35 Atmosphären betragen und die relative Luftfeuchte nicht größer als 15 % sein.
  2. Tiefe Temperatur: 4 Stunden bei -18°C.
  3. Temperatur-Druck-Kammer: Druckmaximum bei 10-6 Atmosphären bei einem Anstieg der Temperatur auf 71°C. Dann innerhalb von 45 Minuten die Temperatur auf -18°C senken und wieder in den nächsten 45 Minuten auf 71°C erhöhen. 15 oder mehr solcher Zyklen sind zu durchlaufen.
  4. Relative Luftfeuchte: 240 Stunden in einem Bereich von 20°C bis 71°C bei einer relativen Luftfeuchte von mindestens 95%. Der Dampf sollte einen PH Wert zwischen 6.5 und 7.5 haben.
  5. Reine Sauerstoffatmosphäre: Die Uhr wird 48 Stunden in einer reinen Sauerstoffatmosphäre bei 0,35 Atmosphären Druck gelagert. Die Temperatur beträgt 71°C. Diverse Zerstörungen an der Uhr (wie z.B. Korrosion, freiwerden toxischer Gase etc.) gelten als Fehlverhalten.
  6. Stöße: Sechs Stöße mit einer Beschleunigung von 40 g in sechs unterschiedlichen Richtungen die jeweils 11 ms dauern.
  7. Beschleunigung: Lineare Beschleunigung von 1 bis 7,25 g in 333 Sekunden entlang einer Achse parallel zur longitudinalen Achse des Raumschiffs.
  8. Dekompression: 90 Minuten in einem Vakuum von 10-6 Atmosphären bei einer Temperatur von 71°C und 30 Minuten bei 93°C.
  9. Großer Druck: Druck von 1.6 Atmosphären für mindestens eine Stunde.
  10. Vibrationen: Drei Zyklen von je 30 Minuten (seitlich, horizontal, vertikal) bei einer Frequenz von 5 bis 2000 Stöße pro Sekunde und wieder zurück zu 5 Stößen innerhalb von 15 Minuten. Die durchschnittliche Beschleunigung pro Stoß muss mindestens 8,8 g betragen.
  11. Lautstärke: 130 dB mit einem Frequenzspektrum von 40 bis 10000 Hz in 30 Minuten.

[Bearbeiten] Weblinks

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