Oschatz
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Leipzig |
Kreis: | Torgau-Oschatz |
Geografische Lage: | Koordinaten: 51° 18' 01" N, 13° 6' 26" O 51° 18' 01" N, 13° 6' 26" O |
Höhe: | ca. 120 m ü. NN |
Fläche: | 55,31 km² |
Einwohner: | 16.292 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 295 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 04758 |
Vorwahl: | 03435 |
Kfz-Kennzeichen: | TO (auslaufend: OZ) |
Gemeindeschlüssel: | 14 389 240 |
Stadtgebietsgliederung: | 11 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Neumarkt 1 04758 Oschatz |
Website: | www.stadt-oschatz.de |
E-Mail-Adresse: | post@oschatz.org |
Politik | |
Bürgermeister: | Andreas Kretschmar |
Oschatz ist eine sächsische Stadt, nennt sich "die Stadt im Herzen von Sachsen" und liegt etwa 55 km östlich von Leipzig an der Bahnlinie zwischen Leipzig und Dresden. (Der "Academixer" Jürgen Hart hat einmal die Frage, wo das reinste Sächsisch gesprochen wird, mit "Oschatz" beantwortet, "weil sich hier die Einflüsse von Leipzig und Dresden mischen"). 2006 fand hier die 4. Sächsische Landesgartenschau statt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Durch Oschatz fließt die Döllnitz, ein Flüsschen, das etwa 15 km weiter östlich in Riesa in die Elbe mündet. Waldreiche Umgebung (Wermsdorfer Forst mit Collm, Dahlener Heide)
[Bearbeiten] Stadtgliederung
- Oschatz
- Kleinforst
- Altoschatz
- Fliegerhorst
- Leuben
- Limbach
- Lonnewitz
- Mannschatz
- Merkwitz
- Schmorkau (nicht zu verwechseln mit Schmorkau im Landkreis Kamenz)
- Striesa
- Thalheim
- Zöschau
- Zschöllau
[Bearbeiten] Geschichte
Besiedelt seit der Jungsteinzeit. Von der einstigen sorbischen und frühdeutschen Burgwardanlage in Altoschatz ging der Ortsname Oscec (= Ozzec = Verhau) aus.
- 1200: Ersterwähnung.
- 1238: Erwähnung in einer Urkunde des Markgrafen Heinrich III. von Meißen
- 1246: Älteste Urkunde im Stadtarchiv.
- 1344: Ersterwähnung der Bürgerwehr Die Geharnischten durch Städtebund Oschatz, Torgau und Grimma
- 1365: Ersterwähnung eines Schulmeisters
- 1377: Ersterwähnung als 'Vestung'
- 1382: Abschrift der Pergamenthandschrift Sachsenspiegel (seit 1550 im Besitz der Stadt)
- 1394: Ersterwähnung Marktrecht
- 1429: Plünderung durch die Hussiten
- 1478: Stadt erwirbt eigene Gerichtsbarkeit
- 1539: Die Stadt wird protestantisch (Briefe von Luther, Melanchthon und Justus Jonas dem Älteren im Ratsarchiv)
- 1566: Die Pest fordert bei 3000 Einwohnern 900 Tote.
- 1616: Erster Stadtbrand; 440 Häuser und Scheunen vernichtet.
- 1769: Einführung der Schulpflicht bei Strafe
- 1795: Magister Carl Gottlieb Hering als Organist und Konrektor an der städtischen Schule (Kinderlieder: "Hopp, hopp, hopp, Pferdchen, lauf Galopp" (1807), "Morgen Kinder wird's was geben" (1809))
- 1838: Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz (Leipzig-Dresdner Eisenbahn).
- 1842: Zweiter Stadtbrand; 375 Gebäude zerstört.
- 1857: Stadt wird Garnisonsstadt für das 1. Ulanenregiment in der 1. Königlich Sächsischen Division
- 1885: Bau der Schmalspurbahnstrecke nach Mügeln.
[Bearbeiten] Oschatz ?
"Oschatz, Oschitz, Ossatz, Lat. Oschatium, Ositium, eine Stadt und Amt im Marggrafthum und Krayse Meissen, zwischen Meissen und Wurtzen, an der Dölnitz oder Döltzsch, so bey Strehlen in die Elbe kommt. Der Name ist Slavisch, und soll so viel, als Ost= oder Morgen=Licht bedeuten. So wird auch in einigen alten monumentis gefunden, als ob es etwan 1048 von dem Kayser Heinrichen III unter dem Namen Ostzech, nebst Leißnig und Strehla dem Stifft Zeitz einverleibet worden, und im Pago Dalemenca gelegen sey; wie denn nicht weit von Oschatz das alte Städtlein Dalen oder Dahlen liegt, dessen Name eine Reliquie des gedachten Pagi zu seyn scheinet. Der Landgraff Friedrich mit dem Bisse von Thüringen und Marggraff zu Meissen, hat dieses Oschatz in besonderen Ehren gehalten, und gleichsam seinen Schatz zu nennen pflegen; wie er denn ein Franciscanerkloster allda gestifftet, ein Archidiaconat des Stifts Meissen, nebst 6 Canonicis dahin verleget, und auf einem Schlosse vor der Stadt (davon noch Merckmahle übrig, öffters sein Vergnügen gehabt haben soll. Herzog George von Sachsen hat vorgehabt, ein Collegiat=Stifft hieher zu legen, hat auch zu Erbauung der Kirchen, Rathhauses und anderer Gebäude viel beygetragen. Sonst sollen die Hußiten übel daselbst gehauset haben. Im Jahre 1616 ist die Stadt fast gar abgebrannt, und ob sie sich zwar wieder in etwas erholet, ward sie doch 1632 von den Kayserlichen, und 1637 von den Schwedischen ausgeplündert, und das letzte mal zugleich abgebrannt. Die Stadt ist Schrifftsäßig, und hat der Rath die Gerichte daselbst Pachtweise."
- aus Zedlers Universal=Lexikon von 1722
Der Sage nach suchte der Kaiser nach einem Namen für die Stadt an der Döllnitz und fragte seine Frau: "Wie soll ich diese Stadt nur nennen?". Darauf soll seine Frau geantwortet haben: "Oh Schatz...".
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Wander- und Radwege führen durch den Oschatzer Stadtwald, am Wüsten Schloss Osterland (1211/1212) vorbei zum Collmberg (312 m) und Wermsdorfer Wald. Auch eine Fahrt in die nahegelegene (8 km) Dahlener Heide ist erholsam.
- Die Döllnitzbahn ist eine Schmalspurbahn und verkehrt auf der Strecke Oschatz-Mügeln-Kemmlitz/Glossen (im Volkswitz: "Wilder Robert" oder: "Mügeln - Mutzschen - Mailand - Rom"). Sie betreibt noch regulären Personenverkehr, wird z. B. für die Schülerbeförderung eingesetzt. Die Spurweite beträgt 750 mm, Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, Gesamtlänge der Strecke etwa 17 km, schöne Fahrt durch wechselnde Landschaft.
- Das Rathaus mit prächtigem Renaissancegiebel, 1842 nach dem großen Stadtbrand unter Leitung des berühmten Dresdener Baumeisters Gottfried Semper wieder aufgebaut.
- St.-Aegidien-Kirche mit zwei 75 m hohen Türmen, nach dem Stadtbrand 1842 von Carl Alexander Heideloff nach neuen Plänen wiederaufgebaut (1846-1849); die Türmerwohnung war bis 1970 von der Familie Quietzsch bewohnt und kann besichtigt werden.
- Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist die mittelalterliche Klosterkirche, das einzige erhalten gebliebene Bauwerk des ehemaligen Franziskanerklosters. Gegenüber befindet sich die Elisabeth-Kapelle mit ihrer interessanten Freskenmalerei.
- Reste der alten Stadtmauer mit Wehrgang und zwei Wachtürmen, die Amtsfronfeste und Ratsfronfeste sind Zeugen des mittelalterlichen Oschatz.
- Marktbrunnen von 1589, Stadtmauerreste mit zwei Türmen von 1377 und 1488
- Stadtmuseum mit Folterkammer aus dem Jahre 1574 sowie einer erhaltenen Kopie des Sachsenspiegel.
- Waagenmuseum
- Schloss Osterland (Wüstes Schloss) zwischen Oschatz und Lampersdorf
- Sächsische Landesgartenschau in Oschatz vom 22. April bis 8. Oktober 2006, die im Gartenschaugebiet im Stadtpark stattfindet. Eine Besonderheit ist eine 8,60 m lange und 2,50 m breite Brücke aus Textilbeton.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
- Autobahnanbindung an A14 (Ausfahrten Mutzschen, Leisnig, Döbeln-Nord)
- Bundesstraße 6 führt durch die Stadt
- Bundesstraße 169 führt wenige km an der Stadt vorbei und dient der regionalen Anbindung an die A14 sowie die Städte Döbeln (Richtung Chemnitz) und Riesa (Richtung Cottbus)
- Fernbahnanbindung an Leipzig und Dresden
- Döllnitzbahn (Schmalspurbahn) über Mügeln nach Kemmlitz/Glossen
- Flugplatz Oschatz] (Auf dem Gelände des Fliegerhorstes befand sich 1944 die Luftkriegsschule 3. Von hier wurden bei Kriegsende letzte Einsätze gegen die auf Leipzig vorrückenden amerikanischen Truppen geflogen).
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Betonwerk Oschatz, mittelständischer Fertigteilproduzent
- DHL, Logistikzentrum der Post-Tochter in Oschatz
- Elektrobau Oschatz, führender Hersteller von Zündeinrichtungen für Leuchtstofflampen
- Frankenstolz, Zweigwerk eines mittelständischen Betten- und Matratzenproduzenten
- P-D Glasseiden GmbH Oschatz, Hersteller von Endlos-Glasfasern für die Kunststoffverstärkung
- Pharma-Ei (Mannschatz), Zulieferant für die Produktion von Impfseren
[Bearbeiten] Partnerstädte
- Vénissieux (Frankreich)
- Třebíč (Tschechien)
- Blomberg (Nordrhein-Westfalen)
- Filderstadt (Baden-Württemberg)
- Starogard Gdański (Polen)
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Carl Gottlieb Hering (1766-1853), vertonte in Oschatz bekannte Kinderlieder
- Constantin Hering (1800-1880), gilt als Begründer der Homöopathie in Amerika
- Carl Ernst David Wahliß (1837-1900), österreichischer Geschäftsmann und Porzellanwarenfabrikant
- Jens Sembdner (* 20. Januar 1967), Sänger der deutschen Popgruppe "Die Prinzen", als Kind Sänger im Dresdner Kreuzchor
- Jürgen Rische (* 30. Oktober 1970), Fußballspieler (Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger)
- Joey Grit Winkler (* 4. Juni 1975), Moderatorin und Schauspielerin
- Lukas Koch (* 30. Dezember 1980), Fernsehmoderator
- Tom Geißler (* 12. September 1983), Fußballspieler in der ersten Fußballbundesliga
- Babett Peter (* 12. Mai 1988), Fußballspielerin (DFB-Pokalsieger mit 1. FFC Turbine Potsdam)
[Bearbeiten] Weblinks
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