Paul Moldenhauer
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Paul Moldenhauer (* 2. Dezember 1876 in Köln; † 1. Februar 1947 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein deutscher Jurist, Hochschullehrer und Politiker (DVP). Von 1929 bis 1930 amtierte er als Reichswirtschafts- bzw. als Reichsfinanzminister.
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Moldenhauer wurde als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren. Nach dem Abitur an einem Gymnasium in Köln studierte er von 1896 bis 1899 Rechts- und Staatswissenschaften sowie Versicherungswissenschaften in Bonn und Göttingen. Er promovierte 1899 zum Dr. jur., erhielt im gleichen Jahr das Diplom für Versicherungssachverständige und hatte anschließend bis 1902 eine praktische Tätigkeit bei Versicherungsgesellschaften in Aachen und Köln inne. Seit 1901 Privatdozent, lehrte Moldenhauer seit 1903 als außerordentlicher Professor und seit 1907 als ordentlicher Professor für Versicherungswissenschaft an der Städtischen Handelshochschule Köln. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil.
Nach dem Kriegsende erhielt Moldenhauer 1919 einen Lehrstuhl für Versicherungswissenschaft an der Universität Köln und in den 1920er-Jahren unternahm er Studienreisen ins Ausland. Von 1931 bis 1943 lehrte er als Honorarprofessor für Versicherungswissenschaft an der Technischen Hochschule Berlin und an der Universität Berlin.
Moldenhauer, der während der Zeit der Weimarer Republik dem Aufsichtsrat der I.G. Farbenindustrie AG angehört hatte, verwaltete nach dem Zweiten Weltkrieg als Finanzberater die Pensionskassen des ehemaligen Unternehmens.
[Bearbeiten] Partei
Moldenhauer war Mitglied der nationalliberalen DVP.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Moldenhauer war von 1919 bis 1921 Mitglied der Verfassungsgebenden Landesversammlung von Preußen. Von Juni 1920 bis Juli 1932 gehörte er als Abgeordneter dem Reichstag an.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Moldenhauer wurde am 11. November 1929 als Reichswirtschaftsminister in die von Reichskanzler Hermann Müller geführte Reichsregierung berufen. Im Zuge einer Kabinettsumbildung wurde er am 23. Dezember 1930 zum Reichsminister der Finanzen ernannt, während das Wirtschaftsministerium an die SPD überging. Er gehörte auch der von Reichskanzler Heinrich Brüning geführten Folgeregierung an. Nachdem jedoch seine Politik innerhalb der DVP-Reichstagsfraktion auf Ablehnung stieß, trat Moldenhauer am 20. Juni 1930 zurück und schied daraufhin aus der Reichsregierung aus.
1933 war Moldenhauer deutsches Delegationsmitglied bei der Genfer Abrüstungskonferenz.
[Bearbeiten] Werke
- Das Versicherungswesen, 2 Bände, 1905 ff.
Eugen Schiffer | Bernhard Dernburg | Matthias Erzberger | Joseph Wirth | Andreas Hermes | Rudolf Hilferding | Hans Luther | Otto von Schlieben | Hans Luther | Peter Reinhold | Heinrich Köhler | Rudolf Hilferding | Paul Moldenhauer | Heinrich Brüning | Hermann Dietrich | Graf Schwerin von Krosigk
Hermann Müller (Reichskanzler, SPD) | Gustav Stresemann (DVP) | Julius Curtius (DVP) | Carl Severing (SPD) | Erich Koch-Weser (DDP) | Theodor von Guérard (Zentrum) | Rudolf Hilferding (SPD) | Paul Moldenhauer (DVP) | Robert Schmidt (SPD) | Hermann Dietrich (DDP) | Rudolf Wissell (SPD) | Wilhelm Groener (parteilos) | Georg Schätzel (BVP) | Adam Stegerwald (Zentrum) | Joseph Wirth (Zentrum)
Heinrich Brüning (Reichskanzler, Zentrum) | Hermann Dietrich (DDP) | Julius Curtius (DVP) | Joseph Wirth (Zentrum) | Johann Viktor Bredt (Wirtschaftspartei) | Kurt Joel (parteilos) | Paul Moldenhauer (DVP) | Ernst Trendelenburg (DDP) | Martin Schiele (DNVP → CNBL) | Adam Stegerwald (Zentrum) | Wilhelm Groener (parteilos) | Theodor von Guérard (Zentrum) | Georg Schätzel (BVP) | Gottfried Treviranus (KVP)
Personendaten | |
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NAME | Moldenhauer, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Hochschullehrer und Politiker (Deutsche Volkspartei), Reichsminister |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1876 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 1. Februar 1947 |
STERBEORT | Bad Homburg vor der Höhe |