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Rainbow (Band) - Wikipedia

Rainbow (Band)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rainbow
Gründung: 1975
Auflösung: 1997
Genre: Hard Rock
Gründungsmitglieder
Gesang: Ronnie James Dio (bis 1978)
Bass: Craig Gruber (1975)
Gitarre: Ritchie Blackmore
Schlagzeug: Gary Driscoll (1975)
Keyboard: Mickey Lee Soule (1975)
Weitere ehemalige Mitglieder
Keyboard: Tony Carey (1975 - 1978)
Bass: Jimmy Bain (1975 - 1977)
Schlagzeug: Cozy Powell (1975 - 1980)
Bass: Mark Clarke (1977)
Bass: Bob Daisley (1977 - 1978)
Keyboard: David Stone (1977 - 1978)
Gesang: Graham Bonnet (1978 - 1980)
Bass: Roger Glover (1980 - 1983)
Keyboard: Don Airey (1980 - 1981)
Gesang: Joe Lynn Turner (1980 - 1983)
Schlagzeug: Bobby Rondinelli (1980 - 1982)
Keyboard: Dave Rosenthal (1982 - 1983)
Schlagzeug: Chuck Bürgi (1982 - 1983)
Letzte Besetzung
Gitarre: Ritchie Blackmore
Bass: Greg Smith (seit 1994)
Gesang: Doogie White (seit 1994)
Schlagzeug: John O'Reilly (seit 1994)
Keyboard: Paul Morris (seit 1994)

Die britische Band Rainbow (engl.: Regenbogen) wurde 1975 von Gitarrist Ritchie Blackmore gegründet, der nach seinem Ausstieg bei Deep Purple ein Soloprojekt starten wollte. Er übernahm dafür die New Yorker Band Elf, die aus Sänger Ronnie James Dio und 4 anderen Mitgliedern bestand. Blackmore nannte die nun entstandene Band zuerst Ritchie Blackmore’s Rainbow, später Blackmore’s Rainbow und ab 1977 nur noch Rainbow.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bandgeschichte

[Bearbeiten] Der Anfang

Anfang des Jahres 1975 schlug Ritchie Blackmore seiner Band Deep Purple vor, den Song „Black Sheep Of The Family“ (Im Original von Quatermass, 1970) zu covern. Da dies von seinen Bandkollegen abgelehnt wurde, beschloss er, den Song als Soloprojekt aufzunehmen. Für die Aufnahme rekrutierte er die New Yorker Band Elf um Sänger Ronnie James Dio, welche bereits mehrfach als Vorgruppe für Deep Purple aufgetreten war. Als B-Seite für diese Single schrieben Dio und Blackmore den Song „Sixteenth Century Greensleeves“ (nach der bekannten Vorlage), welcher ihnen nach eigener Aussage noch besser gefiel, und es entstand die Idee, ein ganzes Album in dieser Besetzung aufzunehmen. Im April 1975 schließlich entluden sich die Spannungen zwischen Blackmore und seinen Kollegen von Deep Purple dahingehend, dass Blackmore die Band verließ. Darüber hinaus war er mit der Entwicklung von Purple nach dem Einstieg von Glenn Hughes und David Coverdale ohnehin unzufrieden. So hatte Blackmore nun die Gelegenheit, seinen Plan von einem ganzen Soloaobum zu verwirklichen. Unter dem Titel „Ritchie Blackmore’s Rainbow“ wurde im August 1975 das erste Rainbow-Album veröffentlicht.

[Bearbeiten] Die Dio-Ära

Aus dem Soloprojekt "Ritchie Blackmore’s Rainbow" entstand schließlich die Band Rainbow, wobei Blackmore noch vor Veröffentlichung des Debüts mit Ausnahme von Ronnie James Dio alle Bandmitglieder auswechselte. Diese Praktik behielt er während der gesamten Existenz von Rainbow bei, so dass kaum eine Besetzung länger als ein Album und eine Tour existierte. Die zweite Besetzung von Rainbow bestand neben Dio und Blackmore aus Cozy Powell (Drums), Jimmy Bain (Bass) sowie Tony Carey (Keyboards) und wird von vielen Fans als das klassische Line-Up betrachtet. Diese Besetzung nahm im Februar/März 1976 das zweite Album „Rising“ auf, welches, wie zuvor schon das erste Album, im Münchner Musicland-Studio eingespielt wurde. An den Aufnahmen nahm auch das Philharmonische Orchester von München teil. Die Songs dieses Albums setzten Maßstäbe im Genre: „Stargazer“, „Tarot Woman“ und „A Light In The Black“ fielen durch die Gesangsleistungen von Dio, außergewöhnliche Songlängen von 6 - 8 Minuten, Orchestrierungen und durch konzertierende Soloeinlagen von Keyboard und Gitarre auf.

Nach der Veröffentlichung des zweiten Albums ging die Band 1976/1977 auf ihre erste Tournee, auf welcher das LivealbumOn Stage“ mitgeschnitten wurde, welches 1977 veröffentlicht wurde. 1977 wurde auch das dritte Album „Long Live Rock’n’Roll“ aufgenommen, welches 1978 veröffentlicht wurde. Durch die gewachsene Popularität der Band konnten sich von diesem Album auch erstmals Singles auf höheren Positionen in den Charts platzieren (siehe Diskographie). Dennoch kam es auch hier wieder zu bandinternen Spannungen. Blackmore betrachtete Rainbow als sein eigenes Projekt. Dio kam jedoch nicht mit Blackmores Temperament und Egozentrismus aus und verließ daher 1978 die Band. Ebenso stieg auch Bassist Jimmy Bain aus der Band aus. Bain unterstützte einige Jahre später Dio auf dessen erstem Soloalbum.

[Bearbeiten] Der Übergang

Zunächst stieg 1979 Sänger Graham Bonnet in die Band ein. Bonnet war ein entfernter Cousin der Bee Gees und war bereits einige Jahre zuvor im Duo Marbles mit dem Hit „Only One Woman“ erfolgreich. Mit ihm kam auch Roger Glover in die Band, der zuvor schon mit Blackmore bei Deep Purple gespielt hatte. Glover übernahm zusätzlich die Rolle des Produzenten. Mit von der Partie war in diesem Line-Up auch der Keyboarder Don Airey, der zuvor schon bei Colosseum II von sich reden gemacht hatte und nach seiner Rainbow-Zeit noch quer durch die Creme der Hardrock-Welt reisen sollte (Michael Schenker Group, Ozzy Osbourne, und später auch Deep Purple).

In dieser Besetzung wurde 1979 das Album „Down To Earth“ veröffentlicht, das - anders als seine Vorgänger - mit „Since You've Been Gone“ (geschrieben vom Ex Argent-Gitarristen Russ Ballard) und „All Night Long“ auch zwei Hit-Singles enthielt. Im Grunde markierte „Down To Earth“ den Übergang von den "alten" zu den "neuen" Rainbow: der Stil erinnerte nicht mehr an eine Melange zwischen Led Zeppelin und Deep Purple, sondern wurde mehr und mehr zu einem Mainstream-Produkt.

[Bearbeiten] Die Achtziger

Während der Aufnahmen des kommenden Album wurde Graham Bonnet durch den Amerikaner Joe Lynn Turner ersetzt. Blackmore hoffte, mit einem Amerikanischen Sänger auch auf dem Amerikanischen Markt Erfolg zu haben. Mit ihm wurden - wieder mit ansonsten wechselnden Besetzungen - die drei Alben „Difficult To Cure“ (1981), „Straight Between The Eyes“ (1982) und „Bent Out Of Shape“ (1983) eingespielt. Die Musik dieser Alben konzentrierten sich nun auf radiotauglichen Bombast-Rock. Aus dieser Zeit stammt mit „I Surrender“ (von „Difficult To Cure“) auch der erfolgreichste Song der Band, welcher in Großbritannien Platz 3 in den Single-Charts erreichte. Eine weitere Besonderheit dieser Phase stellt jedoch auch das Titelsong von „Difficult To Cure“ dar, welches eine instrumentale Bearbeitung des Schlusssatzes „Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie darstellt.

Obwohl die Band nun in den USA etwas höhere Chartplatzierungen erreichte, blieb der erhoffte große Durchbruch in Amerika aus. Blackmore war wieder einmal mit der Gesamtsituation unzufrieden und versuchte erfolglos Ian Paice (erster und einziger Purple-Drummer) und Ian Gillan zu einem Einstieg zu bewegen. Nach dem letzten Konzert der Bent-Out-Of-Shape-Tour im März 1984 in Tokio löste Blackmore die Band vorerst auf und reformierte zusammen mit Roger Glover die erfolgreiche Mark II-Besetzung von Deep Purple.

[Bearbeiten] Das Erbe Rainbows

Nach seinem Ausstieg bei Rainbow ging Ronnie James Dio zunächst für zwei Alben zu Black Sabbath, wo er Ozzy Osbourne über weite Strecken übertrumpfen konnte. Nach Spannungen mit Gitarrist Tony Iommi stieg Dio auch bei Black Sabbath aus und startete mit der maßgeblich von Rainbow beeinflussten Band Dio eine erfolgreiche Solokarierre, deren Laufbahn er nur für einen kurzen Wiedereinstieg bei Black Sabbath 1992 unterbrach.

Graham Bonnet sang nach seinem Ausstieg bei verschiedenen Bands, u.a. bei der Michael Schenker Group. 1984 gründete er die Band Alcatrazz, in der nacheinander u.a. der erklärte Rainbow-Verehrer Yngwie Malmsteen sowie Steve Vai spielten.

Ende der 80er kam es unter den Mitgliedern von Deep Purple erneut zu Spannungen, mit dem Effekt, dass Sänger Ian Gillan 1989 die Band verließ. Auf Anregung von Blackmore wurde Joe Lynn Turner Sänger für Deep Purple. Zusammen mit Bassist Roger Glover bestand Deep Purple damit mehrheitlich aus der letzten Rainbow-Besetzung. Somit klang auch das 1990er Album „Slaves And Masters“ sehr nach der Turner-Phase von Rainbow. Da dieses Album jedoch untypisch für Deep Purple war und die Fans enttäuschte, wurde Blackmore überstimmt und Gillan zurückgeholt. Turner nahm danach Alben mit verschiedenen Bands und Projekten, hauptsächlich aber solo oder mit der Band Brazen Abbot auf.

Nachdem die erneuten Spannungen in der Band Blackmore 1993 zwangen, Deep Purple zu verlassen fügte er 1994 eine komplett neue Band namens Rainbow zusammen. 1995 wurde das Album „Stranger In Us All“ veröffentlicht, dem eine Welttournee folgte. Nach dem letzten Rainbow-Konzert, das 1997 in Esbjerg (Dänemark) stattfand, gründete Blackmore zusammen mit seiner Lebensgefährtin Candice Night das Projekt Blackmore’s Night, welches sich auf Musik der Renaissance konzentriert.

Die Bedeutung von Rainbow für die Entwicklung des Heavy Metal und vieler seiner Spielarten, insbesondere des Power Metal, ist heute unbestritten. Insbesondere das „Rising“-Album übt noch bis heute eine wichtigen Einfluss auf Hardrock- und Metal-Musiker aus. So wird unter anderem die Band Children Of Bodom, welche ebenfalls häufig Gitarre und Keyboard miteinander "streiten" lässt, häufig mit Rainbow verglichen. Darüber hinaus benannte Yngwie Malmsteen seine erste Band nach diesem Album „Rising“. Seine heutige Band agiert allerdings unter dem Namen „Yngwie Malmsteen's Rising Force“. Darüber hinaus ist Malmsteen dafür bekannt, ehemalige Rainbow-Mitglieder zu "sammeln". So waren unter anderem Cozy Powell, Joe Lynn Turner und Doogie White Mitglieder von Malmsteens Band.

[Bearbeiten] Musikalischer Stil

Zu Beginn orientierte sich der Stil der Band noch sehr am Hard Rock von Deep Purple. Mit dem zweiten Album änderte sich dies jedoch. Hauptsächlich verantwortlich dafür war der Einstieg von Schlagzeuger Cozy Powell und Keyboarder Tony Carey. Das Doublebass-Spiel von Powell erhöhte das Tempo der Songs merklich, sodass für damalige Verhältnisse sehr schnelle Songs wie „A Light In The Black“ oder „Kill The King“ möglich waren. Tony Carey dagegen stellte einen kompetenten Keyboarder dar, dessen Spielweise das Keyboard zu einem vollwertigen Instrument machte. Das Keyboard wurde nun auch für Soloeinlagen und nicht bloß für atmosphärisch-flächige Begleitung verwendet. Ebenfalls herausragend war dabei die konzertierende Spielweise beider Soloinstrumente, was stellenweise den Eindruck eines musikalischen Duells zwischen Blackmore und Carey erweckte. Zudem setzte Carey damals moderne Synthesizer ein, um den Keyboardsound der Band von der damals im Hard Rock häufig benutzten Hammond-Orgel (vgl. Deep Purple oder Uriah Heep) abzuheben. Alles in allem setzten Rainbow in der Dio-Ära viele musikalische Mittel ein, die erst später im Bereich des Speed/Power Metal wieder aufgegriffen wurden.

Notation des Riffs zu Man on the Silver Mountain ( Hörbeispiel)
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Notation des Riffs zu Man on the Silver Mountain (Bild:Audiobutton.png Hörbeispiel)


Rainbow waren allerdings nicht nur auf eine Vorform des Heavy Metal beschränkt, sondern boten auch eine Plattform für Blackmores Verehrung mittelalterlicher Musik. So stellte der Song „Sixteenth Century Greensleeves“ vom Debütalbum eine Adaption des bekannten Volksliedes Greensleeves aus dem 16. Jahrhundert dar. Auffällig war auch die Verwendung orchestraler Instrumente. Auf dem Album „Rising“ wurden für einige Songs die von Rainer Pietsch dirigierten Münchner Philharmoniker engagiert, auf „Long Live Rock’n’Roll“ erfüllte das Bayerische Streicherensemble unter Ferenc Kiss den selben Zweck. Diese klassischen Ensembles unterlegten zum einen "härtere" Songs wie „Stargazer“ Akkorden aus dem ganzen Orchester, zum anderen sorgten sie für eine Folk-ähnliche Atmosphäre in Balladen wie „Rainbow Eyes“.

Dios Texte stellen ebenfalls eine Besonderheit dar. Ganz entgegen dem damaligen Trend verfasste er Texte, die von mystischen Sagen und mittelalterlichen Märchen handelten. Dios Thematik lässt sich mit dem englischen Begriff „Sword and Sorcery“ zusammenfassen. Mit Dios Abgang änderte sich daher insgesamt der Stil der Band.

Nach Dios Abgang, vor allem aber mit dem Einstieg von Joe Lynn Turner wurden die folgenden Alben - sowohl von den Texten als auch in der Instrumentierung - nach und nach poppiger, da die Band, welche bisher ihre größten Erfolge in Europa gefeiert hatte, auch den amerikanischen Markt erobern wollte. Rainbows Hardrock wurde nach und nach immer konventioneller, auch die textlichen Themen passten sich dem damaligen Standard (Liebe, Politik, Rockstar-Leben, Statussymbole etc.) an.

[Bearbeiten] Diskografie

In Klammern stehen die Jahreszahlen und die Chartplazierungen.

[Bearbeiten] Studioalben

  • Ritchie Blackmore’s Rainbow (1975, #11 UK, #30 US)
  • Rising (1976, #11 UK, #40 US)
  • Long Live Rock'n'Roll (1978, #7 UK, #89 US)
  • Down To Earth (1979, #6 UK, #66 US)
  • Difficult To Cure (1981, #3 UK, #50 US)
  • Straight Between The Eyes (1982, #5 UK, #30 US)
  • Bent Out Of Shape (1983, #11 UK, #34 US)
  • Stranger In Us All (1995)

[Bearbeiten] Livealben und Compilations

  • On Stage (1977, #7 UK, #65 US)
  • The Best Of Rainbow (1981, #14 UK)
  • Finyl Vinyl (1986, #31 UK, #87 US)
  • Live in Germany 1976 (1990)
  • Catch The Rainbow: The Anthology (2003)
  • Live - Kölner Sporthalle 25. September 1976 (2006)
  • Live in Munich '77 (2006)

[Bearbeiten] Singles

  • Man On The Silver Mountain/Snake Charmer (1975)
  • Starstruck/Run With The Wolf (1976)
  • Kill The King/Man On The Silver Mountain/Mistreated (1977, #44 UK)
  • Long Live Rock'n'Roll/Sensitive To Light (1978, #33 UK)
  • L.A. Connection/Lady Of The Lake (1978, #40 UK)
  • Since You Been Gone/Bad Girl (1979, #6 UK, #57 US)
  • All Night Long/Weiss Heim (1980, #5 UK)
  • I Surrender/Maybe Next Time (1981, #3 UK)
  • Can't Happen Here/Jealous Lover (1981, #20 UK)
  • Stone Cold/Rock Fever (1982, #34 UK, #40 US)
  • Street Of Dreams/Is Anybody There (1983, #52 UK, #60 US)
  • Can't Let You Go/All Night Long (live) (1983, #43 UK)

[Bearbeiten] Weblinks

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