Riesenmammutbaum
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Riesenmammutbaum | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sequoiadendron giganteum | ||||||||||||
(Lindl.) Buchh. 1939 |
Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), gelegentlich auch Berg-Mammutbaum oder Wellingtonie genannt, ist ein immergrüner Nadelbaum aus der Unterfamilie der Mammutbäume (Sequoioideae) in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Es ist die einzige Art in der monotypischen Gattung Sequoiadendron.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Die Heimat des Mammutbaumes liegt an den Westhängen der Sierra Nevada in Kalifornien in Höhen von 1350 bis 2500 m NN. Dort kommt er in isolierten Talschluchten, sogenannten „Groves“, vor. Insgesamt gibt es 72 dieser Groves, die zwischen 1 und 1600 ha groß sind. Das Gesamtareal des Vorkommens ist ein 420 km langer Streifen, der höchstens 24 km breit ist.
Trotz des humiden Klimas mit schneereichen Wintern ist es für das Gedeihen des Mammutbaumes wichtig, in den trockenen Sommermonaten ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben. Das ist mit den zahlreichen und nie versiegenden Quellen und Bächen in den Groves ausreichend gewährleistet. Auf staunassen Böden siedelt er aber nicht.
Jenseits seiner bisherigen Heimat ist der Mammutbaum inzwischen durch Pflanzung weltweit verbreitet. So findet man auch überall in Deutschland Mammutbäume.
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Riesenmammutbaum ist ein immergrüner Baum, der über 80 m hoch werden und einen Stammdurchmesser von über 12 m an der Basis erreichen kann. Im Allgemeinen betragen die Stammdurchmeser in Brusthöhe (1,3 m) 3 bis 6 m. Er bildet eine hohe, schmal kegelförmige Krone aus. Bei alten Bäumen können die Stämme bis auf 50 m astfrei sein. Die Kronen der berühmten größten Exemplare wirken nur aufgrund erlittener Sturm- und Blitzschäden arg „zerrupft“. Die ältesten Exemplare sind über 2.560, vielleicht auch bis 3.900 Jahre alt. Der Wuchs junger Bäume ist in der Höhe nur mäßig rasch, dafür nimmt der Stammumfang außergewöhnlich schnell zu. In bevorzugten Lagen in England erreichten einige Exemplare nach 100 Jahren eine Höhe von 45 m.
Die faserig-schwammige Rinde ist bei älteren Bäumen sehr dick (etwa 30 bis 60 cm), weich und harzfrei. Sie ist orangebraun bis dunkel rotbraun und tief längsrissig. Eine spezielle Funktion der Borke ist der Schutz vor Waldbränden, wie sie im über 2000 jährigen Lebenszyklus öfters vorkommen.
Die Belaubung besteht aus schmalen, spitzen Schuppenblättern. Sie sind an jungen Trieben blaugrün, an älteren dunkelgrün. Die Nadeln sind spiralförmig am Zweig angeordnet und werden nach etwa 3 bis 4 Jahren mit dem Zweig abgeworfen.
Der Riesenmammutbaum ist einhäusig. Die männlichen Blüten befinden sich am Ende kurzer Triebe. Die Zapfen stehen einzeln, manchmal auch zu zweit, an langem Stiel und werden vom Wind bestäubt. Die Samen sind nach zwei Jahren ausgereift. Die Zapfen setzen ihr Wachstum aber längere Zeit fort und bleiben dabei grün. Sie sind stumpf eiförmig und bis 8 cm lang. Die Samen werden entweder durch normales austrocknen der reifen Zapfen oder durch starke Hitzeeinwirkung, wie sie bei einem Waldbrand entsteht, frei. Dabei können auch die noch grünen, im Wachstum befindlichen Zapfen, ihre Samenfracht massenhaft entlassen. Das ist vorteilhaft, weil nach Waldbränden besonders gute Keim- und Wachstumsbedingungen herrschen: Der für die Keimung wichtige Mineralboden ist freigelegt und die Lichtbedingungen sind sehr günstig, weil das Unterholz verbrannt ist.
Riesenmammutbäume werden praktisch nie lebend vom Sturm geworfen, sterben aber manchmal durch eine Wurzelpilzkrankheit ab.
[Bearbeiten] Herkunft
Fossilienfunde weisen darauf hin, dass erste Vertreter dieser Art bereits vor 15 Millionen Jahren im Westen der heutigen USA heimisch waren.
Riesenmammutbäume gelten als die dem Volumen nach größten Bäume der Erdgeschichte. Sie erreichen aktuell Stammhöhen von 60 bis 80 m bei einem Durchmesser von bis zu 8,8 m. Die ursprünglich gewaltigen Bestände im Westen der USA sind bis auf 10 % abgerodet. Unter den abgehozten Bäumen gab es Exemplare, die viel größer waren als die heute lebenden. Der sogenannte „Vater des Waldes“ war sogar 135 m hoch und hatte einen Stammdurchmesser von 12 m. Demnach war er deutlich höher als die derzeit höchsten Bäume, Exemplare des Küstenmammutbaums (Sequoia sempervirens) in küstennahen Wäldern von Kalifornien und Süd-Oregon mit knapp über 110 m Höhe.
Entdeckt wurde diese Art im Jahre 1852 von A.T. Dowd. 1853 schickten der Botaniker William Lobb und der Schotte J. Matthew größere Samenmengen nach Europa. Benannt wurde die Gattung Sequoiadendron (wie auch die anderen beiden Gattungen von Mammutbäumen) nach dem Indianer Sequoyah, der eine Lautsilbenschrift entwickelt hatte.
[Bearbeiten] Größte Vertreter
Der größte Riesenmammutbaum, der General Sherman, steht im Sequoia-Nationalpark, ist 84 m hoch und besitzt ein Volumen von etwa 1480 m³. Damit zählt er zu den größten Lebewesen der Welt.
Dem Volumen nach sind die 10 größten Vertreter der Art S. giganteum:
Name | Standort | Höhe in m |
Umfang in m |
Volumen in m3 |
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General Sherman | Giant Forest | 83,79 | 31,27 | 1486,9 |
Washington | Giant Forest | (77,63)30,78* | 30,82 | 1355,0 |
General Grant | Grant Grove | 81,72 | 32,77 | 1319,8 |
President | Giant Forest | 73,43 | 28,35 | 1278,4 |
Lincoln | Giant Forest | 77,97 | 29,96 | 1259,3 |
Stagg | Alder Creek | 74,07 | 33,22 | 1205,0 |
Boole | Converse Basin | 81,93 | 34,44 | 1202,7 |
Genesis | Mountain Home | 77,11 | 26,00 | 1186,4 |
Franklin | Giant Forest | 68,21 | 28,90 | 1168,9 |
King Arthur | Garfield | 82,39 | 31,76 | 1151,2 |
- Im Juli 2003 wurde der im Sequoia National Park (Kalifornien) stehende, bis dahin als weltweit zweitgrösster Baum geltende „Washington Tree“ durch einen Blitzeinschlag stark beschädigt. Im folgenden Winter wüteten mehrere heftige Stürme, die die Zerstörung dieses Mammutbaumes stark voran getrieben haben. Der ehemals 78 m hohe „Washington Tree“ weist daher heute nur noch eine Höhe von etwa 35 m auf. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser über 2000 Jahre alte Mammutbaum durch einen der nächsten Stürme vollständig zerstört wird.
- Quelle: US National Park Service -- [1]
Dagegen sieht einer der ältesten deutschen Mammutbäume, der als etwa 15jährige Jungpflanze umgezogen ist und 1865 an der jetzigen Stelle im Altensteiner Park bei Bad Liebenstein gepflanzt wurde, recht bescheiden aus.
[Bearbeiten] Zuchtformen
- 'Aureum': Diese seltene Form ist 1856 in Cork entstanden. Sie wächst langsamer als der Typ und wird kaum 20 m hoch. Die Triebspitzen sind stumpf gelb.
- 'Pendulum': Diese Form ist offenbar seit 1863 bekannt und wurde von Nantes (Frankreich) aus in Europa eingeführt. Sie wächst sehr schmal säulenförmig, wobei der Haupttrieb häufig ein Stück übergebogen ist und dann wieder aufsteigend weiterwächst. Sie wird bis 28 m hoch und ist ebenso selten zu sehen.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Riesenmammutbaum – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- RabenMammutGinkgo-Page: Sequoiadendron giganteum, Tips zur Aufzucht, Standorte in Deutschland
- Informationen zur Aufzucht
- Projekt Mammutbaum
- Sequoiadendron giganteum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Version vom 11. Mai 2006