Rotehornpark
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Der Rotehornpark ist der größte Stadtpark der Stadt Magdeburg.
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[Bearbeiten] Lage
Er befindet sich auf einer Elbinsel und ist im Stile eines englischen Landschaftsparks mit gut ausgebautem Wegenetz für Radfahrer, Fußgänger und Inline-Skater gestaltet. Er erstreckt sich über insgesamt 200 Hektar.
Neben der Stadthalle von Johannes Göderitz befinden sich ein Pferdetor und ein Aussichtsturm von Albin Müller, alle 1927 erbaut. Wasserläufe (Elbseitenkanäle) und der Adolf-Mittag-See lockern die weiträumigen Grünflächen, Wiesen und Wäldchen auf. Auch eine alte Festungsanlage mit einer Ausflugsgaststätte befindet sich im Park.
[Bearbeiten] Geschichte
Noch bis in das 18. Jahrhundert hinein floss die Elbe im Magdeburger Stadtgebiet in drei Armen. Den Hauptstrom bildete dabei die Mittelelbe die durch zwei Inseln hindurchfloss. Den Rest dieses Elbarms stellt die sogenannte Taube Elbe dar. Die Wasserführung verlagerte sich mit der Zeit auf die beiden äußeren Arme, so dass die Insel zusammenwuchs, auf der sich heute der Rotehornpark befindet. Der östliche Elbarm verlandete nach Errichtung des Cracauer Wehres ab 1819.
Die Vegetation der Insel war durch die häufigen Überschwemmungen bei Hochwasser geprägt. In weiten Bereichen bestanden Wiesen und Weiden. In einigen kleineren Gebieten war eine waldartige Elbauenvegitation entstanden. An vielen Stellen befanden sich über längere Zeit Wasserlachen. Eine Bebauung war mit dem Zollhafen und der Zitadelle Magdeburg nur im Nordwesten der Insel entstanden.
Obwohl in Magdeburg bereits sehr früh städtische Parkanlagen wie der Vogelgesang-Park Magdeburg, der Nordpark und der Klosterbergegarten entstanden, blieb die große Rotehorninsel hiervon zunächst unberührt. Im Jahr 1871 beschloss der Magistrat der Stadt die Entwürfe des städtischen Gartendirektors Paul Niemeyer umzusetzen. Niemeyer hatte einen Stadtpark von 25 Hektar größe auf der Elbinsel geplant. Zwischen 1871 und 1874 entstanden dann südlich der späteren Sternbrücke Magdeburg und westlich des heutigen Heinrich-Heine-Weges Promenadenwege und Gehölzpflanzungen. Johann Gottlieb Schoch, der als Nachfolger Niemeyers das Amt des Gartendirektors bekleidete, führte dann den Ausbau des Parks weiter. Er dehnte die Parkanlage in den östlichen Bereich der Insel aus und schuf eine weitläufige und großzügige Parklandschaft unter Betonung des Auen-Charakters des Gebiets.
In den Jahren zwischen 1906 und 1908 wurde in der Mitte der Insel die Taube Elbe verbreitert und so der Adolf-Mittag-See, benannt nach dem das Vorhaben finanzierenden Unternehmer Adolf Mittag, geschaffen. Ebenfalls mit finanziellen Mitteln Mittags erfolgte der Bau eines Tempels auf der Marieninsel in der Tauben Elbe, die Anlage zweier Holzbrücken und die Errichtung der Bootsinsel auf der sich noch heute ein Bootsverleih befindet.
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand dann der Heinrich-Heine-Weg mit seiner charakteristische vierreihigen Bepflanzung mit Linden. Das ehemals zur Festung Magdeburg gehörende Fort XII wurde zu einem Naturtheater umgestaltet.
Im Jahre 1924 erfolgte durch den Bau einer Straßenbahnwendeschleife und die Eröffnung der Sternbrücke ein direkter Anschluss des Parks an die Magdeburger Innenstadt. Von 1922 bis 1927 schuf die Stadt auf Höhe der Sternbrücke eine umfangreiches Ausstellungsgelände. Zentrale noch heute erhalten gebliebene Gebäude sind die Stadthalle Magdeburg und ein Aussichtsturm. Auf dem Gelände fand die Deutsche Theaterausstellung 1927 statt.
Während des Zweiten Weltkrieges erlitt der Park und seine Anlagen erhebliche Beschädigungen. Insbesondere das Ausstellungsgelände war stark zerstört. Die Brücken über die Elbe waren von der sich nach Osten zurückziehenden deutschen Wehrmacht gesprengt worden. Über mehrere Tage verlief entlang der Stromelbe die Front, was zu weiteren Zerstörungen führte. Im Park selbst bestanden viele Bombentrichter.
Nach Kriegsende begann über längere Zeit der Wiederaufbau des Gebiets. Es entstand eine Pioniereisenbahn, sowie drei Freilichtbühnen. Ab 1966 war auch die stark beschädigte Stadthalle wieder nutzbar. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand auch wieder ein Ausstellungsgelände. Bedeutendster Neubau war hierbei die Hyparschale. 1999 wurde das das Funkhaus des MDR eingeweiht.
[Bearbeiten] Literatur
- Denkmalpflegeplan der Landeshauptstadt Magdeburg, 2001
[Bearbeiten] Weblinks
- phtml?La=1&object=tx|37.522.1 Information der Stadt Magdeburg zum Stadtpark Rotehorn
- Sage zur Namensgebung
Koordinaten: 52,1175° N; 11,6431° O