Südwandhöhle
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Die Südwandhöhle ist eine am Fuße der Dachstein-Südwand in Österreich gelegene seit 1886 bekannte Höhle. Sie wurde bereits 1910 von Hermann Bock höhlenkundlich untersucht und auf etwa 400 m Länge bis zum Dom vermessen. Obwohl bereits Bock eine mögliche Fortsetzung im Deckenbereich des Domes vermutete, gelang der Durchbruch erst 1980, als Mitglieder der ÖAV Forschergruppe Schladming zwei Wandstufen überwanden und in neue Höhlenteile vordrangen. Daraufhin fand in den 80er und 90er-Jahren eine rasche Erkundung der Höhle auf mehrere Kilometer Länge statt. Leider wurden diese Teile vorerst nur grob vermessen und kaum höhlenkundlich dokumentiert. Zwischen 1998 und 2001 wurde im Rahmen einer Diplomarbeit durch Studenten der TU Dresden eine etwa 800 m lange Theodolitvermessung in Verbindung mit Profilaufnahmen durchgeführt.
Im Jahre 2001 begannen Mitglieder des Vereines für Höhlenkunde in Obersteier (Bad Mitterdorf) eine systematische Erforschung und Vermessung der Höhle. Die Arbeiten haben das Ziel eine umfassende wissenschaftliche Dokumentation zu gewährleisten. Proben und Messauswertungen werden hauptsächlich vom Naturhistorischen Museum Wien ausgewertet.
Bisher war es möglich in 13, vorwiegend mehrtägigen Touren über 8,1 km Höhlengänge bei einer Niveaudifferenz von 472 m zu vermessen (Forschungsstand 10/2006). Neun der Touren dienten fast ausschließlich der Aufnahme von bereits bekannten Höhlenteilen. Bei einer Tour im April 2006 gelang nach schwierigen Aufstiegen der Durchbruch in großräumiges Neuland. Die neuen Höhlenteile erstrecken sich sowohl unter dem Hallstätter-, wie auch unter dem Gosaugletscher.
Die sehr großen Raumbildungen, sowie Anlage und Charakter des Objektes lassen auf einen genetischen Zusammenhang mit den Höhlen der Dachstein Nordseite schließen.