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Dachstein - Wikipedia

Dachstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dachsteingebirge

Lage des Dachsteingebirges innerhalb der Ostalpen
Lage: Oberösterreich, Steiermark
Höchster Gipfel: Hoher Dachstein (2.995 m)
Koordinaten: Koordinaten: 47° 28′ N, 13° 36′ O 47° 28′ N, 13° 36′ O

Das Dachsteingebirge, verkürzt der Dachstein, ist ein stark verkarsteter Hochgebirgsstock der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen. Das Gebirge befindet sich in Österreich. Anteil haben die Bundesländer Salzburg, Oberösterreich und Steiermark. Deswegen wird er auf öfters „Drei-Länder-Berg“ genannt. Das Massiv erreicht im Hohen Dachstein mit 2.995 m seine größte Höhe. Dies ist gleichzeitig der zweithöchste Gipfel der Nördlichen Kalkalpen sowie der höchste Gipfel Oberösterreichs und der Steiermark.

Kenner der Alpen bezeichnen das Dachsteingebirge als großartigsten und schönsten Gebirgsstock der Nördlichen Kalkalpen. Das Gebirge verfügt über die größten Gletscher der Nördlichen Kalkalpen. Die Seenlandschaft im Norden, die Hochflächen und Gletscher in der Mitte sowie die höchsten Steilwände der Nördlichen Kalkalpen im Süden untermauern die herausragende Bedeutung dieser Untergruppe.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Benachbarte Gebirgsgruppen

Der Dachstein von der Ursprung-Alm in den Schladminger Tauern aus gesehen
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Der Dachstein von der Ursprung-Alm in den Schladminger Tauern aus gesehen

Das Dachsteingebirge grenzt an die folgenden anderen Untergruppen der Alpen:

[Bearbeiten] Topografie

Das Dachsteingebirge bietet zwei sehr unterschiedliche Ansichten: Vom Norden, etwa von den Gosauseen aus, beherrschen die weißen Gletscherflächen das Bild, die von den dahinter liegenden Felsgipfeln überragt werden. Vom Süden dagegen fallen vor allem die beinahe senkrecht aufragenden Südwände auf.

Hoher Gjaidstein (2792 m)
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Hoher Gjaidstein (2792 m)
Hoher Dachstein und Umgebung
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Hoher Dachstein und Umgebung

Das gesamte Massiv umfasst etwa 20 x 30 km mit Dutzenden Gipfeln über 2.500 m, deren höchste im Südwesten und Süden liegen:

  • Hoher Dachstein 2.995 m
  • Torstein 2.948 m
  • Mitterspitz 2.925 m
  • Koppenkarstein 2.863 m.
  • Hoher Gjaidstein 2.792 m

Im Massiv befinden sich drei großen Eisflächen. Sie bilden die nördlichsten und östlichsten Gletscher der Alpen.

  • Hallstätter Gletscher
  • Großer Gosaugletscher
  • Schladminger Gletscher

Weiters existieren auch noch kleinere Eisflächen wie der Kleine Gosaugletscher und der Schneelochgletscher. Die Gletscher schrumpfen sehr stark. So hat der Hallstätter Gletscher im Jahr 2003 um 20 m abgenommen. Es wird vermutet, dass in 80 Jahren das Gebiet völlig eisfrei sein wird.

Durch seine exponierte Lage zwischen Hallstätter See, dem Tal der Traun, dem breiten Ennstal und einigen nur niedrigen Pässen hat er großen Einfluss auf das lokale Wetter.

Nach Osten schließt sich die große Karsthochfläche „Auf dem Stein“ an, die weiter östlich in das Kemetgebirge (Stoderzinken, Kammspitze) und den Grimming übergeht. Die Fläche befindet sich im Norden des Dachsteins und erstreckt sich bis zum Krippenstein, sowie von der Bischofsmütze bis hin zum Speikberg. Während das Gebiet im Winter eine Eiswüste ist, ist es im Sommer eine trockene Hochebene. 1954 kam es in diesem Gebiet zur Heilbronner Tragödie.

Dachstein mit Hallstättergletscher
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Dachstein mit Hallstättergletscher

Im Westen geht das Dachsteinmassiv in den schroffen Gosaukamm über, dessen isoliert stehende Bischofsmütze (2.458 m) trotz ihres brüchigen Gesteins zum Klettern sehr beliebt ist. Im Norden des Massivs, im Einzugsgebiet der Traun, liegen die bekannte Riesen-Eishöhle und die Koppenbrüllerhöhle (Tropfstein).

[Bearbeiten] Geologie

Megalodonten sind Leitfossilien des Dachsteinkalkes
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Megalodonten sind Leitfossilien des Dachsteinkalkes

Es herrscht der weit verbreitete Dachsteinkalk vor, der auch in den südlichen Kalkalpen, z. B. den Südtiroler Dolomiten, steile Wände bildet. Der Kalk bildete sich im jüngeren Trias vor rund 220 Millionen Jahren.

Der Dachstein ist ein typisches Karst-Gebiet und so existieren unzählige Höhlen. Am Nordrand befinden sich u. a. einige der größten Höhlen Österreichs wie z. B. die Dachstein-Mammuthöhle und die Hirlatzhöhle.

Der Dachstein ist bekannt für sein großes Fossilienvorkommen. So führt etwa der Linzer Weg direkt über sogenannte „Kuhtritte“ (Muschelreste).

Der massigere Dachstein-Riffkalk baut unter anderem den markanten Gosaukamm auf.

[Bearbeiten] Geschichte

Gosausee mit Dachstein um 1900
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Gosausee mit Dachstein um 1900

1810 gelingt Erzherzog Johann die erste Überquerung des Dachsteingebirges. Den Hauptkamm überquert er dabei über die Feisterscharte im Bereich des heutigen Guttenberghauses. Zwei Jahre später unternimmt Erzherzog Karl einen Versuch, den Gipfel des Hohen Dachsteins zu erreichen, muss aber am Hallstätter Gletscher umkehren.

1819 wird der Torstein, der westlichste Gipfel in der Dachsteinsüdwand, erstmals von Jakob Buchsteiner bestiegen; 1834 folgt der Hauptgipfel, der Hohe Dachstein, durch Karl Thurwieser und Peter Gappmayr.

Friedrich Simony widmete im 19. Jahrhundert viele Jahre der Erforschung des Gebietes. Im Jahr 1847 führte er die erste Winterbesteigung durch. Simony legte auch zahlreiche Wege und Hütten an, um den Dachstein für andere zugänglich zu machen. Am 14. August 1872 ist sein älterer Sohn Oskar Simony der Erste, der am Mitterspitz steht, das ist der dritte große Gipfel im Dachstein-Hauptkamm. Schließlich folgt der jüngere Sohn, Arthur Simony, als Erstbesteiger des Koppenkarsteins am 20. August 1873.

Am 17. Juli 1910 gelingt es Georg Lahner und anderen tiefer in die Dachstein-Rieseneishöhle vorzustoßen. 1910 Beginn der Erforschung der Dachstein-Mammuthöhle, ab 1980 vermehrte Erforschung der Südwandhöhle

[Bearbeiten] Heilbronner Tragödie

Am Gründonnerstag 1954 starten zehn Schüler und drei Lehrer aus Heilbronn bei gutem Wetter zu einer Tageswanderung rund um den Krippenstein. Noch in Obertraun werden sie vor dem wechselhaften Wetter gewarnt. Die Schulklasse erreicht schon komplett durchnässt die Schönbergalm, wo sie ein weiteres Mal gewarnt wird. Während des Aufstiegs kommen ihnen zwei Arbeiter entgegen, die sie vor dem Unwetter warnen. Innerhalb kürzester Zeit fällt ein Meter Schnee und der dichte Nebel im baumlosen Karstgelände macht jede Orientierung unmöglich. Die Gruppe versucht sich zu retten, baut ein „Iglu“, das sie dann aber wieder verlässt.

Es beginnt die größte Hilfsaktion in der österreichischen Geschichte der alpinen Bergrettung. Erst nach 43 Tagen können die letzten beiden Vermissten gefunden werden. Alle Mitglieder der Gruppe sind erfroren.

Das Heilbronner-Kreuz im Dachsteinmassiv ist eine Gedenkstätte, die an dieses Unglück erinnert. Auf dem Heilbronner Hauptfriedhof erinnert ebenfalls ein Dachstein-Gedenkstein an die Tragödie.

Der obersteirische Schriftsteller Peter Gruber versuchte in seinem Roman Tod am Stein (2006) eine literarische Annäherung an die Vorfälle, nachdem er sich für das Heilbronner Stadtarchiv jahrelang mit den Fakten auseinandergesetzt hatte.

[Bearbeiten] Besteigung

Dachsteinsüdwand (links: Torstein, mitte: Mitterspitz, rechts: Hoher Dachstein, ganz rechts an der Schattengrenze: Dachsteinwarte)
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Dachsteinsüdwand (links: Torstein, mitte: Mitterspitz, rechts: Hoher Dachstein, ganz rechts an der Schattengrenze: Dachsteinwarte)
Der Dachstein vom Kleinen Gjaidstein aus gesehen
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Der Dachstein vom Kleinen Gjaidstein aus gesehen
Der Dachstein vom der Dachstein-Mountainbike Route aus gesehen
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Der Dachstein vom der Dachstein-Mountainbike Route aus gesehen
Die Dachsteinseilbahn
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Die Dachsteinseilbahn

Da der Hohe Dachstein als Hauptgipfel der höchste Gipfel Oberösterreichs und der Steiermark ist, wird dieser von vielen Bergsteigern, im Winter als auch im Sommer, besucht. An Tagen mit guten Wetterverhältnissen sind oft über 100 Bergsteiger unterwegs und lange Staus an Schlüsselstellen sind möglich. Aber auch andere Gipfel und Verbindungswege sind beliebte Ziele für hochalpine Wanderungen:

  • Hoher Gjaidstein (2.794 m): kann von der Bergstation der Dachsteinsüdwandbahn aus unschwer erreicht werden
  • Hoher Krippenstein (2.108 m): Endpunkt der Obertrauner Dachsteinseilbahn
  • Zinken (1.854 m): im Nordosten vorgelagerter Gipfel, der nur in einer anstrengenden Tagestour von Bad Aussee aus erreichbar ist.
  • Kufstein (2.049 m): östlichster Gipfel mit hervorragender Aussicht auf die umliegende Bergwelt.
  • Scheichenspitze (2.667 m): südlichster Gipfel
  • Rötelstein (Rettenstein, 2.247 m): im Südwesten etwas vorgelagert, mit interessanten Blicken in die Dachsteinsüdwand.

Viel begangen ist auch die Längsüberquerung des Dachsteinmassivs von der Hofpürgelhütte im Gosaukamm bis zum Stoderzinken. Diese Bergtour kann entweder in der „Gletschervariante“ (mit Überquerung von Gosaugletscher, Hallstätter Gletscher und Schladminger Gletscher) oder in der „gletscherfreien Variante“ (die im ersten Teil am Fuß der Südwandabstürze entlangführt) ausgeführt werden.

Daneben gibt es zahlreiche Kletterrouten im gesamten Gebiet. Die bekanntesten und interessantesten sind dabei im Bereich der beinahe senkrecht abstürzenden Südwände:

  • Steinerweg (Hoher Dachstein, klassische Route, IV+)
  • Pichlweg (Hoher Dachstein, klassische Route, IV)
  • Koppenkarstein-Südwand (klassische Route, IV)
  • „Merci Cerri“ (Koppenkarstein, Sportkletterroute)
  • „Der Johann“ (Dachsteinwarte, Klettersteig)
  • „Ramsauer Klettersteig“ (Scheichenspitze, Klettersteig)

Als Besonderheit kann der Dachstein mit einem Fußgängertunnel aufwarten, der die Bergstation der Dachsteinsüdwandbahn mit dem Einstieg zum Ramsauer Klettersteig und mit der Skitourenabfahrt durch das Edelgries verbindet.

[Bearbeiten] Tourismus

[Bearbeiten] Bergbahnen

Das Gebiet ist touristisch durch zwei Seilbahnanlagen erschlossen:

  • Dachsteinseilbahn in Obertraun: Diese aus insgesamt vier Seilbahnen bestehende Anlage führt die Ausflügler zu den Eishöhlen und auf den Krippenstein. Im Winter stehen hier auch einige Skiabfahrten zur Verfügung. Neuerdings hat sich der Krippenstein als ein wichtiges Zentrum des Freeridens in Österreich etabliert.
  • Dachsteinsüdwandbahn in Ramsau am Dachstein: Die Seilbahn überwindet ohne eine einzige Stütze 1.000 m und endet am Hunerkogel (2.687 m), einem der niedrigsten Gipfelpunkte des Südwandverlaufs. Mit ihr erreicht man auch das kleine Sommerskigebiet und das Trainingszentrum für den Skilanglauf am Schladminger Gletscher.

[Bearbeiten] Fern-/ Weitwanderwege

Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg mit fünf Teilwegen durch die ganzen Alpen, verläuft auch durch das Dachsteingebirge.

Der Violette Weg der Via Alpina verläuft mit zwei Etappen durch das Dachsteingebirge wie folgt:

  • Etappe A33 verläuft von Gosau zur Theodor-Körner-Hütte über die Gablonzer Hütte
  • Etappe A34 verläuft von der Theodor-Körner-Hütte nach Lungötz über die Hofpürglhütte


Weitere Attraktionen für den Fremdenverkehr sind:

  • Dachstein-Rieseneishöhle, Dachstein-Mammuthöhle und Koppenbrüllerhöhle: alle drei Höhlensysteme sind von Obertraun aus erreichbar.
  • Viele Wanderwege vor allem auf den bewaldeten Kuppen, die im Süden vorgelagert sind: Bachlalm, Brandriedl etc.
  • Silberkarklamm: kleine, steile Klamm im Südosten
  • Alpinmuseum: Kleine alpinhistorische Sammlung in den Kellerräumen der Austriahütte am Brandriedl.

Im Winter gibt es sowohl an der Süd- als auch an der Nordseite kleine Skigebiete. Bei Skibergsteigern ist die Überquerung des Massivs von Süden (Ramsau) nach Norden (Obertraun oder Hallstatt) sehr beliebt.

Bekannte Talorte sind Hallstatt, Obertraun, Gosau, Schladming, Ramsau am Dachstein und Filzmoos.

[Bearbeiten] Berghütten

Nördlich des Hauptgrates (von Westen nach Osten):

  • Adamekhütte (2.196 m)
  • Dachsteinwartehütte (2.741 m)
  • Simonyhütte (2.205 m)
  • Wiesberghaus (1.872 m)
  • Lodge am Krippenstein (2.060 m)- ehemaliges Schutzhaus Krippenstein

Südlich des Hauptgrates (von Westen nach Osten):

  • Dachsteinsüdwandhütte (1.871 m)
  • Austriahütte (1.638 m)
  • Guttenberghaus (2.147 m)
  • Silberkarhütte (1.223 m)

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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