Schiffbruch
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schiffbruch ist ein Unglück mit einem Schiff auf dem Wasser, bei dem das Wasserfahrzeug in Seenot geraten ist und aufgegeben werden muss.
Ursachen hierfür sind u.a. Havarie, Kentern, Stranden, Auflaufen auf Felsen oder Riffe, Untiefen schwere Schäden (z.B. Feuer, Leck) oder Verwicklung in Tang (siehe Sargassomeer).
Die Passagiere und die Schiffsbesatzung müssen sich retten und Hilfe holen. Sie gelten als Schiffbrüchige.
Aus den 1970er Jahren sind zahlreiche Fälle belegt, in denen Schiffbrüchige in Rettungsflößen oder -booten Schiffe in 0,5 bis 1,5 Seemeilen Distanz vorbeifahren sahen und es ihnen nicht gelungen ist, sich bemerkbar zu machen und die Schiffsbesatzung zu veranlassen, sie an Bord zu nehmen. So beschreiben z.B. Maurice und Maralyn Bailey, deren Segelyacht Auralyn am 4. März 1973 ca. 300 Seemeilen vor San Cristóbal auf den Galapagos-Inseln sank und die am 30. Juni 1973 von einem koreanischen Fischerboot an Bord genommen wurden, in ihrem Buch insgesamt sieben Begegnungen mit Schiffen, die an ihnen vorbeifuhren. Man muss davon ausgehen, dass zumindest auf einigen dieser Schiffe die seerechtliche Pflicht, gebührend Ausschau zu halten, nicht genügend wahrgenommen wurde. Man kann nur vermuten, dass die Verantwortlichen durch die Verfügbarkeit von Autopilot, Radar oder ähnlichen Einrichtungen sich hierzu verleiten ließen.
Nach internationalem Seerecht (Genfer Abkommen II von 1949) sind alle Schiffe dazu verpflichtet, ihre Fahrt zu unterbrechen, um Schiffbrüchige aufzunehmen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Seenotrettung und medizinische Versorgung auf See
Gezielte Hilfe bietet die Search and Rescue-Organisation sowie die "Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" (DGzRS), die pro Jahr etwa 2.500 Mal alarmiert wird. Nach eigenen Angaben wurden ca. 72.000 Schiffbrüchige seit ihrer Gründung aus Seenot gerettet und verdanken dem Einsatz der Rettungsleute in Nord- und Ostsee ihr Leben. 185 festangestellte und über 800 freiwillige Rettungsmänner in 54 Stationen fahren ihre Einsätze auf 20 Seenotkreuzern und 41 Seenotrettungsbooten. Die Gesellschaft lebt nahezu ausschließlich von Spenden.
Hospitalschiffe sind in der Regel größere Schiffe, deren dedizierte Aufgabe die medizinische und sonstige Versorgung von auf See in Not geratenen Menschen ist. Dies schließt neben Kranken und Verletzten auch Schiffbrüchige mit ein. Eine weitere wichtige Aufgabe von Hospitalschiffen ist der Transport von kranken und verletzten Personen auf dem Seeweg. Die meisten Hospitalschiffe gehören zum militärischen Sanitätsdienst. Ein Hospitalschiff im Dienst einer zivilen Institution ist die spanische Esperanza del Mar. Ihr Haupteinsatzgebiet ist der Atlantik entlang der ostafrikanischen Küste zwischen Marokko bzw. Mauretanien und Ghana. Der Heimathafen ist Las Palmas.
[Bearbeiten] Literatur
- Maurice & Maralyn Bailey: 117 Days Adrift. 1974. Reprint: Sheridan House, Dobbs Ferry, NY, 1993. ISBN 0-924486-31-7
- Dougal & Lynn Robertson: Survive the Savage Sea.
- Bernard Robin: Survivre à la dérive. Édition R. Chaix, Paris, 1977. Deutsch: Navy Survival Handbuch. Pietsch Verlag, Stuttgart, 1992 (4. Aufl.) ISBN 3-87943-942-7
[Bearbeiten] Literarische Schiffbrüchige
- Die berühmteste Geschichte eines Schiffbrüchigen ist der Roman Robinson Crusoe von Daniel Defoe.
- Im Jahre 1812 wurde unter dem Titel Der Schweizerische Robinson oder der schiffbrüchige Schweizer-Prediger und seine Familie. Ein lehrreiches Buch für Kinder und Kinder-Freunde zu Stadt und Land die Geschichte des Schweizer Robinsons veröffentlicht.
- Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel
- Es gibt in der altägyptischen Literatur die Geschichte vom Schiffbrüchigen