Schloss Landsberg
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Das Schloss Landsberg ist ein Anwesen bei Ratingen, das als mittelalterlicher Wehrbau errichtet wurde und heute als Kongresszentrum dient.
Das Schloss wurde Ende der 13. Jahrhunderts vom Grafen Adolf V. von Berg erbaut, um die Ruhrbrücke zwischen Ratingen und Kettwig zu sichern. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, wurde es danach wieder aufgebaut und diente noch bis 1713 als Sitz der Ritter von Landsberg. Danach ging es an den Freiherrn von Bevern, der die Anlage um Park und Orangerie erweiterte. Seine Witwe verkaufte das Schloss 1825 an den Freiherrn von Carnap.
1835 kam Schloss Landsberg wieder durch Verkauf in den Besitz der Ritter von Landsberg, die das Anwesen als Sommerwohnsitz nutzten, bis sie 1903 die mittlerweile baufällig gewordene Anlage an den Industriellen August Thyssen verkauften. Dieser ließ in den folgenden Jahren das Schloss vom Architekten Otto Lüer und dem Gartenplaner Julius Trip völlig neu gestalten. Außerdem stattete Thyssen das Schloss mit einer Vielzahl von Kunstobjekten aus. Nach seinem Tod wurde das Schloss Bestandteil einer Stiftung.
Die Wirren des 2. Weltkrieges überstand Schloss Landsberg weitestgehend unbeschädigt. Am 26.Juni 1945 wurde es durch britische Truppen besetzt und es diente bis zum Ende der Besatzung im März 1947 der Unterbringung von Ingenieur-Stäben. Ab dem 1.Juni 1947 betrieb die Stadt Mülheim auf dem Schloss ein Kindererholungsheim, in den ersten Monaten mit der Unterstützung der britischen Stiftung "Save the Child". Da das Schloss nur behelfsmäßig für die Nutzung als Kinderheim hergerichtet war, entschloss sich die Stadt Mülheim das Kindererholgungsheim, u.a. wegen den unzureichender hygienischer Bedingungen, im Februar 1952 zu schließen. In den fast 5 Jahren der Nutzung als Heim hatten 3.600 Kinder Betreuung auf dem Schloss gefunden. Einen Monat später wurde eine Vereinbarung zwischen der Stiftung Schloss Landsberg und dem Kinderheim Raphaelhaus der August-Thyssen-Stiftung in Mülheim getroffen. Das Schloss wurde gründlich renoviert und zu einem Heim für 50 Kinder hergerichtet. Der Betrieb begann am 15. Mai 1952. In den folgenden Jahren geriet die Stiftung Schloss Landsberg in finanzielle Nöte, da die Instandhaltungskosten deutlich die Einnahmen überstiegen. So musste das Kinderheim Ende März 1966 geschlossen werden. Ab dem 1. Mai 1967 wurde das Schloss dem Gesamtverband der Evangelischen Kirchgemeinden in Essen zur Nutzung überlassen, welcher in der Folgezeit das Schloss als Freizeitheim und als Begegnungsstätte nutzte. Da auch die Kirchen mit laufender Dauer der Nutzung in finanzielle Nöte kamen, wurde der Nutzungsvertrag zum 31. Dezember 1984 gekündigt.
Seit 1989 ist die Thyssen AG Mieterin des Schlosses, welche das Schloss in den Jahren 1989-1992 gründlich renovieren ließ. Aktuelle ist das alte Schloß privater Wohnbesitz, während die neuen Gebäude als Hotel dienen.
[Bearbeiten] Literatur
- Baumann, Carl-Friedrich: Schloss Landsberg und Thyssen; 3.durchgesehene Auflage 2003; Hrsg.: ThyssenKrupp AG und August Thyssen-Stiftung Schloß Landsberg
[Bearbeiten] Weblinks
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Koordinaten: 51° 21' 30" N 6° 55' 14.84" O