St. Sulpice
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Saint-Sulpice ist eine katholische Kirche im Pariser Stadtteil Saint-Germain-des-Prés (im 6. Arrondissement). Sie ist dem heiligen Sulpicius II. von Bourges geweiht.
Die Kirche hat eine Länge von 118 m und eine Breite von 57 m. Unter den Kirchenschiffen befinden sich diverse Krypten, deren Grundflächen zusammen fast genauso groß sind wie die Grundfläche der Kirche selbst.
Die erste Südkapelle ist mit zwei Fresken von Eugène Delacroix aus den Jahren 1858-1861 geschmückt, die den Kampf Jakobs mit dem Engel und die Geschichte Heliodorns zeigen. St. Sulpice wurde nicht nur von einigen der grössten Familien Frankreichs, (darunter die Familien Condé, Conti und Luynes) zur Grabstätte auserkoren, sondern auch von dem Architekten François Blondel, dem Maler Jean Jouvenet und von Armande Béjart, der Witwe von Molière. Im Jahr 1841 heiratete hier Heinrich Heine die Schuhverkäuferin Eugenie Crescentia Mirat, die er seit 1834 kannte.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der romanische Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert wurde im 17. Jahrhundert abgerissen. Der Bau der heutigen Kirche begann im Jahre 1649, wurde aber aufgrund politischer und finanzieller Schwierigkeiten erst im 18. Jahrhundert abgeschlossen. Die Fassade im Stil des Klassizismus wurde nach einem Entwurf vom Giovanni Servandoni aus dem Jahr 1732 errichtet.
[Bearbeiten] Die Orgeln
Die Kirche beherbergt eine Orgel von François-Henri Cliquot von 1781, die von Aristide Cavaillé-Coll 1862 zu einer der größten Orgeln Europas mit 100 Registern umgebaut wurde. Zwei weitere Pedalregister (Principal 16' und 8') wurden 1934 ergänzt, so dass die Orgel heute über 102 Register verfügt. Zwischen 1988 und 1991 wurde das denkmalgeschützte Instrument („Monument Historique“) durch den Orgelbauer Jean Renaud aus Nantes einer umfassenden Restaurierung und Generalreinigung unterzogen. Mit Louis Lefébure-Wély (1863-1870), Charles-Marie Widor (1870-1933), Marcel Dupré (1933-1971) und Jean-Jacques Grunenwald (1973-1982) waren einige der bedeutendsten französischen Organisten und Komponisten in St. Sulpice tätig. Seit 1985 ist Daniel Roth Titularorganist in St. Sulpice. Die Chororgel mit 22 Registern wurde 1844 von Daublin-Callinet gebaut und 1857 von Aristide Cavaillé-Coll repariert und vergrößert. In St. Sulpice finden regelmäßig sonntägliche Orgelkonzerte statt („Auditions du Dimanche“, in der Regel von 11:30 bis 12:05 Uhr).
Weblink: http://www.stsulpice.com
[Bearbeiten] Der Gnomon
1727 wurde auf Auftrag des Priesters Languet de Gercy durch den englischen Uhrmacher Henry Sully ein Gnomon in der Kirche errichtet, der die exakte Bestimmung der Wintersonnenwende und daraus folgend des Ostersonntags ermöglichte. In den Boden des Gebäudes wurde eine Meridianlinie aus Messing eingelassen, die zu einem etwa 11 Meter hohen Obelisken aus weissem Marmor führt. Zur Wintersonnenwende (am 21. Dezember) fällt ein Lichtstrahl auf die Messingschiene des Obelisken. Zum Äquinoktium (Frühlings- und Herbstanfang) fällt der Lichtstrahl auf eine in den Boden eingelassene Kupferplatte in der Nähe des Altars.
Entgegen der Beschreibung im Bestseller Sakrileg von Dan Brown ist diese Meridianlinie jedoch nicht mit dem Pariser Nullmeridian identisch. Die von dem Romanschriftsteller erwähnte Rosenlinie ist eine pure Erfindung.
[Bearbeiten] Literatur
- Julia Droste-Hennings, Thorsten Droste: Paris. Eine Stadt und ihr Mythos. DuMont-Reiseverlag, Köln 2003 ISBN 3-7701-6090-8, S. 241-242
- Heinfried Wischermann, "Architekturführer Paris", Gerd Hatje Verlag Ostfildern 1997, ISBN 3-7757-0606-2, S. 48
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: St. Sulpice – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Schöne Fotos von Saint-Sulpice
- Kolorierte Tonlithographie von Philippe Benoist, ca. 1850
- Photographien von Eugène Atget, 1898
- Information zu den Orgeln (engl. und frz.)
- Luftbilder aus frz. Kunst- und Architekturenzyklopädie
- Webseite über St. Sulpice bei archINFORM (Baudatum umstritten)
Koordinaten: 48° 51′ 4" n. Br., 2° 20′ 5" ö. L.