Stadtbus Neumarkt
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Der Stadtbus Neumarkt bedient in Neumarkt in der Oberpfalz den öffentlichen Personennahverkehr im Auftrag der stadtwerke neumarkt (swn). Für das gesamte Netz des stadtbus neumarkt gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN). Fahrkarten des Regensburger Verkehrsverbundes (RVV) werden anerkannt, aber nicht verkauft.
Bereits in den 1960ern wurde probeweise ein erstes Bussystem eingerichtet, wegen einer zu niedrigen Nachfrage jedoch bald wieder eingestellt. Erst 1990 wurden solche Planungen wieder aufgenommen. Der Stadtbusverkehr wurde am 1. September 1993 mit 5 Bussen der MAN Nutzfahrzeuge AG eingeführt, die auf 10 Linien im Stundentakt verkehrten.
Jährlich nutzen etwa 810.000 Menschen die Stadtbusse. Die am stärksten frequentierten Linien sind die Linien 563 Bahnhof - Altenhof und 565 Bahnhof - Wolfstein, das geringste Fahrgastaufkommen ist auf der Linie 567 Bahnhof - Lähr und den Rufbuslinien 574 und 575 nach Ischhofen und Pelchenhofen zu verzeichnen.
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[Bearbeiten] Liniennetz
Das Netz umfasst derzeit 13 Linien mit über 140 Haltestellen. Es hat eine Länge von 143 Kilometern und deckt das gesamte Stadtgebiet sowie den Hauptort der Gemeinde Berngau ab. Zwei Rufbuslinien übernehmen dabei die Versorgung der abgelegenen und nur dünn besiedelten Stadtteile im Norden und Osten. Ein Anschluss der Gemeinden Pilsach und Sengenthal ist geplant. Das Netz ist sternförmig um den Bahnhof angelegt.
Die Nummerierung der Linien orientiert sich dabei am Nummernsystem des VGN, diese Nummern werden konsequent verwendet, es tauchen keine systemeigenen Nummern auf. Die folgende Tabelle gewährt einen Überblick über das Liniennetz:
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Die Sonderlinie 571 verkehrt zwischen Bahnhof und Volksfestplatz, jedoch nur zu Großveranstaltungen auf dem Festplatz, vor allem zum Jura-Volksfest. 1998 verband sie das Landergartenschaugelände mit den Großparkplätzen in der Nürnberger Straße, am Klinikum und am Festplatz.
Weitere Regionalbuslinien der Omnibusverkehr Franken GmbH und der Regionalbus Ostbayern GmbH bedienen ausgewählte Haltestellen im Stadtgebiet.
Seit 1993 wurden im Zuge von Netzoptimierungen mehrere Linienwege geändert und neue Haltestellen geschaffen. Bis 1995 verkehrte die Linie 568 in Stoßzeiten weiter bis zur Haltestelle Münchener Ring und erschloss damit auch das Gewerbegebiet Stauf-Süd. Dieser Linienabschnitt wurde wegen zu geringer Fahrgastzahlen ebenso eingestellt wie die Verlängerung der Linie 566 in den Stadtteil St. Helena im Fahrplan 1997. Eine geplante und in Fahrplänen bereits verzeichnete Erweiterung der Linie 573 in der Koppenmühle zur Dr.-Otto-Schedl-Straße wurde nie realisiert und 2003 wieder gestrichen.
Nachteilhaft ist vor allem in manchen Bereichen die Linienführung: Am Ende einer Linie durchlaufen die Strecken meist eine Schleife mit mehreren Haltestellen, um so das Einzugsgebiet zu vergrößern. Dadurch entstehen je nach Richtung unterschiedliche Fahrzeiten zwischen zwei Bezugspunkten. Für die Strecke Bahnhof - Landesgartenschau beispielsweise benötigt der Bus 563 8 Minuten, für die Strecke Landesgartenschau - Bahnhof jedoch 13 bis 15 Minuten.
Haltestellen, die sehr dich beieinander liegen, werden oft unterschiedlich bezeichnet, was die Orientierung im Netz erschwert. Beispiele wären die Haltestellen Woffenbach-Zentrum und Woffenbach-Kirche oder auch Föhrenweg und Ginsterweg. Dabei liegen die Haltestellen jeweils weniger als 50 Meter von einander entfernt an verschiedenen Seiten einer Kreuzung.
[Bearbeiten] Fahrplan
Auf allen Linien (außer den Rufbuslinien) wird ein 60-Minuten-Takt gewährleistet, der auf den meisten Linien zu einem 30-Minuten-Takt ergänzt wird. Durch Überlagerung der Linienführung in einigen Bereichen entsteht so zum Teil auch ein 20-Minuten-Takt. Die Busse verkehren Montags bis Freitags von 6 Uhr bis 19 Uhr, an Samstagen von 8 Uhr bis 14 Uhr. Eine Ausdehnung des Betriebs auf die Abendstunden wurde 2004 getestet, brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg.
Der Taktverkehr ist vor allem im Berufsverkehr so abgestimmt, dass am Bahnhof ein Übergang zu den Regionalzügen Richtung Nürnberg möglich ist. Die Eröffnung der S-Bahn Nürnberg - Neumarkt im Jahr 2009 wird eine grundlegende Umstrukturierung des Fahrplans erfordern.
Zentrale Umsteigeknoten sind die Haltestellen Bahnhof (mit Übergang zur Deutschen Bahn und zu allen Regionalbuslinien), Oberer Markt bzw. Theo-Betz-Platz und Rathaus. 1997 wurde am Bahnhof ein überdachter Busbahnhof mit 14 Haltestellen errichtet, der über ein elektronisches Fahrgastinformationssystem verfügt.
Zum Frühlingsfest, zum Altstadtfest und zum Jura-Volksfest wird der Betrieb auf den meisten Linien bis 1 Uhr verlängert. Die Linien verkehren dann ab ca. 19 Uhr auf anderen Routen und steuern direkt den Festplatz bzw. die Altstadt an. Zum Jura-Volksfest werden weitere Linien eingeführt, die die Gemeinden des Landkreises Neumarkt bedienen. Seit 2005 wird für diese zusätzlichen Fahrten der Tarif des VGN nicht mehr anerkannt, es gelten nur eigene Fahrausweise der Stadtwerke Neumarkt.
[Bearbeiten] Fahrzeuge und Infrastruktur
Die Stadtwerke Neumarkt setzen zur Zeit 12 Niederflurbusse der Marken MAN und Mercedes-Benz ein. Seit Juli 2006 wird die Flotte schrittweise komplett auf Busse mit Erdgasantrieb umgestellt. Es kommen nur behindertengerechte Niederflurfahrzeuge zum Einsatz, die zunehmend auch mit Klimananlagen ausgestattet sind. Der Fuhrpark soll möglichst jung gehalten werden, Fahrzeuge werden im Schnitt alle 7 Jahre ausgewechselt. Am Theo-Betz-Platz, der von allen Linien befahren wird, wurde an der Ampelanlage eine Vorrangschaltung installiert, mit der über ein Funksignal die Grünphasen verlängert werden können.
Die Fahrgastinformation in den Fahrzeugen und an den Haltestellen ist größtenteils hochwertig: Alle Busse verfügen über ein optisches und akustisches Fahrgastinformationssystem, die jeweils nächste Station wird also sowohl von einem Tonband angesagt als auch auf einem Display angezeigt. In allen Fahrzeugen liegen außerdem jeweils aktuelle Fahrpläne und Liniennetzpläne aus. Nicht in den Bussen angekündigt werden jedoch die möglichen Umsteigebeziehungen. So wird z.B. nur in der Online-Fahrplanauskunft des VGN darauf hingewiesen, dass ein Umstieg zwischen den meisten Linien nicht nur am Bahnhof, sondern auch im Bereich Oberer Markt / Theo-Betz-Platz möglich ist. Gerade bei Verspätungen kann hier noch zu einem am Bahnhof nicht mehr zu erreichenden Bus umgestiegen werden.
Die Ausstattung der Haltestellen ist teilweise hochwertig, teilweise jedoch nur befriedigend. Alle Haltestellen sind mindestens mit einem Fahrplan ausgestattet, oft auch mit einem Liniennetzplan. Elektronische, jedoch nicht dynamische Anzeigen sind nur am Busbahnhof installiert. Über Wartehäuschen bzw. Unterstellmöglichkeiten verfügen nur die Haltestellen Bahnhof, Theo-Betz-Platz und Klinikum. Auch Sitzbänke sind nur an sehr wenig Haltestellen aufgestellt.
Eine Information über z.B. baustellenbedingte Umleitungen erfolgt nur in der Presse und an den Haltestellen und ist nicht über Online-Medien verfügbar.