Steinkult
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Steinkult und Steinverehrung (Litholatrie) waren in der Antike weit verbreitet. Man vermutet, dass Steine schon in vorgeschichtlicher Zeit als Repräsentanten von Gottheiten galten und somit Kultsteine waren. In diesem Sinne deuten manche Forscher auch die Obelisken bei den Ägyptern.
In der Antike wurden im Mittelmeerraum Steine von verschiedenen Völkern verehrt, besonders von den Phöniziern bzw. Puniern im Rahmen des Ba'al-Kults. Auf Griechisch nannte man diese Steine Bätyle (baitýlia oder baítyloi), abgeleitet von aramäisch bet el („Haus Gottes“, vgl. hebräisch Bethel), in der punischen Sprache Abaddir. Die Bätyle waren oft Meteoriten.
Wie andere semitische Völker betrieben auch die Israeliten einen Steinkult. So sind Kultsteine als Türpfosten (Ex 12,22), Torsteine (1 Kön 7,28), Grenzsteine (Gen 31,52), Grabsteine (Gen 35,14) und unbehauene Altarsteine (Ex 20,25) bekannt.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Bätyl (mit Liste der berühmten Steine)
- Steinkult auf Sardinien
- Kaaba
[Bearbeiten] Literatur
- Uta Kron: Heilige Steine. In: Heide Froning (Hrsg.): Kotinos. Festschrift für Erika Simon. von Zabern, Mainz 1992, S. 56–70, ISBN 3-8053-1425-6