Theodor Duesterberg
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Theodor Duesterberg (* 19. Oktober 1875 in Darmstadt; † 4. November 1950 in Hameln) war in der Weimarer Republik Spitzenfunktionär und langjähriger Vorsitzender des Stahlhelmbundes.
Theodor Duesterberg wurde als Sohn des Generalarztes Georg Duesterberg und seiner Frau Elis (geb. Collmann) geboren. 1893 tritt er nach einer Ausbildung in den Kadettenanstalten in Potsdam und Groß-Lichterfelde in die preußische Armee ein. 1900 - 1901 ist er Mitglied des anlässlich des Boxeraufstands nach China entsandten ostasiatischen Expeditionskorps. Zwei Jahre später wird Duesterberg zum Offizier ernannt.
Während des Ersten Weltkriegs ist er im Preußischen Kriegsministerium als Leiter der Abteilung Verbündete Heere tätig und wird schließlich zum Oberstleutnant befördert.
Aus Protest gegen den Vertrag von Versailles quittiert er den Dienst 1919, hörte Geschichtsvorlesungen an der Berliner Universität und beschließt sich politisch zu engagieren. Im gleichen Jahr tritt er der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) bei und wird im Oktober zum Parteisekretär in Halle (Saale) ernannt. Er verlässt die Partei aber 1923 nach mehreren Meinungsverschiedenheiten mit der Parteiführung wieder und schließt sich nun dem monarchisch-nationalistischem Wehrverband Stahlhelmbund an. Duesterberg macht hier schnell Karriere, noch im Jahr seines Beitritts wird er Führer des von ihm aufgebauten Verbands Mitteldeutschland und ein Jahr später bereits gemeinsam mit Franz Seldte zweiter Bundesführer.
1929 initiiert der Stahlhelm gemeinsam mit der DNVP und der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) ein Volksbegehren gegen den Young-Plan. Zwei Jahre später setzt sich Duesterberg für die Zusammenarbeit des Stahlhelms mit DNVP, NSDAP und anderen anti-republikanischen Gruppierungen der extremen Rechten in der recht brüchigen Harzburger Front ein. 1932 wird Duesterberg von der DNVP als Kandidat für das Amt des Reichspräsidenten aufgestellt, schneidet jedoch durch die Diskreditierung von Seiten der NSDAP auf Grund seiner "nichtarischen Herkunft" mit 6,8% der Stimmen im ersten Wahlgang schlecht ab und zieht seine Kandidatur zurück. Trotz der Kampagne wird ihm 1933 ein Posten im Kabinett Hitlers angeboten, den er aber ablehnt. Aufgrund der Gleichschaltung des Stahlhelms gibt Duesterberg den Vorsitz dort auf.
Während des von den Nationalsozialisten so genannten Röhm-Putschs wird Duesterberg 1934 kurzfristig im Konzentrationslager Dachau gefangen gehalten. Nach seiner Entlassung wird es um seine Person ruhig. Es ist bekannt, dass er Kontakt zu Carl Friedrich Goerdeler suchte, jedoch nie Mitglied des Widerstands wurde.
1949 veröffentlichte er die Schrift "Der Stahlhelm und Hitler", in der er seine politische Tätigkeit verteidigt und seine Distanz zum Nationalsozialismus hervorhebt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Theodor Duesterberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebendiges virtuelles Museum Online (LEMO) zu Theodor Duesterberg
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Duesterberg, Theodor |
| KURZBESCHREIBUNG | Spitzenfunktionär in der Weimarer Republik; Vorsitzender des Stahlhelmbundes |
| GEBURTSDATUM | 19. Oktober 1875 |
| GEBURTSORT | Darmstadt |
| STERBEDATUM | 4. November 1949 |
| STERBEORT | Hameln |
