Velociraptor
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Velociraptor | |||||
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Zeitraum | |||||
Obere Kreide (Campanium) | |||||
85 bis 80 Mio. Jahre | |||||
Fossilfundorte | |||||
Systematik | |||||
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Wissenschaftlicher Name | |||||
Velociraptor | |||||
Osborn, 1924 | |||||
Arten | |||||
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Velociraptor (lat.: velocis (zu velox) - schnell, flink; raptor - Räuber) war ein kleiner theropoder Dinosaurier aus der Gruppe der Dromaeosaurier. Er lebte zur Zeit des Campan in der Oberen Kreide im Gebiet der heutigen Mongolei.
[Bearbeiten] Beschreibung
Die den Vögeln sehr nahestehenden Dromaeosaurier waren sämtlich grazile, kleine bis mittelgroße gefiederte Dinosaurier, die jeweils an der mittleren ihrer drei nach vorne gerichteten Zehen eine vergrößerte, sichelförmige Klaue besaßen. Neben der langen Klaue ist der durch Knochenstäbe aus enorm verlängerten Fortsätzen der Wirbelkörper (Präzygapophysen) versteifte Schwanz bei dieser Gruppe charakteristisch. Alle ihre Vertreter ernährten sich von Fleisch.
Der agile, bipede Theropode erreichte eine Gesamtlänge von etwa 1,8 m und eine Körperhöhe von rund 75 cm, und war damit etwa so groß wie ein Truthahn.
Velociraptor besaß einen starken Kiefer mit etwa 80 Zähnen. Mit Hilfe seiner 10 cm langen Sichelklauen hielt er sich vermutlich an seinen Opfern fest, wobei diese Funktion nicht bewiesen ist. Forscher sind inzwischen dank detaillgenauen Nachbauten der Klauen der Ansicht, dass diese nicht stark genug gewesen wären, das Opfer aufzuschlitzen. Daher wird angenommen, dass Velociraptor sie wie einen Dolch einsetzte, um die Beute schnell mit einem geschickten Hieb zu töten.
Velociraptor war vermutlich ein soziales Tier und jagte im Rudel, ein Verhalten, das bei seinem Verwandten Deinonychus fossil nachgewiesen ist. Der stromlinienförmige Körper und die sehr muskulösen Beine ermöglichten es ihm, mit Hilfe des ausbalancierenden Schwanzes, bis zu 60 km/h schnell zu rennen. Sein Gehirn erreichte die Größe eines heutigen Hühnergehirns. Im vorderen Teil des Schädels befand sich (nach einer in der Wissenschaft umstrittenen These) eine so genannte Resonanzkammer, mit der er Glucklaute von sich gab, die der Verständigung untereinander gedient haben könnten. Als Einzelgänger wäre es ihnen aufgrund ihrer Größe auch nicht möglich gewesen, zum Beispiel viel größere Hadrosaurier zu erlegen, an denen man Bissspuren des kleinen Jägers fand.
Die aktive Lebensweise, das koordinierte Rudelverhalten und auch die nachgewiesen Ausbildung von Federn bei vielen Raptorenarten deuten auf eine konstante Körpertemperatur dieses Tieres hin
[Bearbeiten] Popularisierung des „Raptors“
In einer breiteren Öffentlichkeit wurde Velociraptor durch das Buch „DinoPark“ und die darauf basierende Spielfilmreihe Jurassic Park bekannt, obwohl in diesem Film mit der Größe, der Stärke und der Intelligenz der Raptoren weit übertrieben wurde. Laut Spielberg lehnte er die Velociraptoren des Films eher an den kurz vor Drehbeginn gefundenen Utahraptor an, der wesentlich größer wurde als sein Verwandter. Nachbildungen von Velociraptor dürfen heutzutage in keinem Themenpark zur Erdgeschichte fehlen.
[Bearbeiten] Weblinks