Wahlverhalten
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Der Ausdruck Wahlverhalten bezeichnet das statistisch auswertbare Verhalten der Wähler.
Das Wahlverhalten der wählenden Bürger hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Politiker und Wissenschaftler beklagen eine stetig sinkende Wahlbeteiligung. Ursachen für verändertes Wahlverhalten:
- gesellschaftlicher Wandel, Individualisierung und Wertewandel
- historischer Wandel, welcher veränderte Ansprüche an die Politik zur Folge haben könnte
- dadurch, dass die Politik nicht genügend auf die veränderten Strukturen eingeht, entsteht immer mehr mangelndes politisches Interesse, was Politikverdrossenheit ausdrückt
- durch den medialen Wandel werden politische Skandale mehr und einfacher deklariert.
Des Weiteren ist die Globalisierung (auch Veränderung der kulturellen Werte) und der ökonomische Wandel wichtig.
Die Politikwissenschaft untersucht das Wahlverhalten im Rahmen der empirischen Wahlforschung. Dieses Teilgebiet der Politikwissenschaft ist für Parteien und Medien von sehr großem Interesse und deswegen sehr gut erforscht. Die empirische Wahlforschung untersucht welche Einflüsse auf die Entscheidung des Wählers einwirken. Grob unterschieden seien hier:
- rationale oder emotionale Elemente
- kurzfristige oder langfristige Einflüsse
- Erfahrungen oder Erwartungen
- individuelle Entscheidungen oder Gruppenentscheidungen
Drei Erklärungsansätze bestimmen heute das Bild der Forschung, sie sind zum Teil konträr angelegt, zum Teil bauen sie aufeinander auf:
- Sozialstruktureller Ansatz: Der Mensch ist ein soziales Wesen und wird weitgehend durch seiner Umwelt bestimmt.
- Individualpsychologischer Ansatz: Der Mensch trifft individuelle Entscheidungen auch unabhängig von seiner sozialen Umwelt.
- Rational-Choice-Ansatz: Der Mensch entscheidet vornehmlich nutzenorientiert. Sein persönlicher, ökonomischer Vorteil ist die einzige Entscheidungsgrundlage.