Wiener Städtische Allgemeine Versicherung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
WIENER STÄDTISCHE Versicherung (Kennzahlen nach IFRS) | |
---|---|
Unternehmensform | Aktiengesellschaft |
Gegründet | 1824 |
Unternehmenssitz | Wien |
Umsatz (Verrechnete Prämien) | EUR 5,01 Mrd. |
Gewinn vor Steuern | EUR 240 Mio. |
Konzernüberschuss | EUR 198 Mio. |
Mitarbeiter | 16.000 |
Branche | Versicherungen |
Webseite | www.wienerstaedtische.at |
Die WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group (kurz: Wiener Städtische) zählt zu den größten österreichischen Versicherungskonzernen und ist stark in Zentral- und Osteuropa vertreten. Als Kompositversicherer ist sie im Sach-, Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft aktiv. In der Krankenversicherung beschränkt sich das Unternehmen nur auf Österreich. Zudem bietet der Konzern ausgewählte Finanzdienstleistungen, vor allem Vorsorgeprodukte an. Über die Tochtergesellschaft Ringturm KAG zeichnet das Unternehmen auch Fonds.
Das Unternehmen ging aus der bereits 1824 gegründeten k.u.k. Brandschaden-Versicherung hervor und beschäftigt heute rund 16.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet eine Prämiensumme von 5,01 Milliarden Euro. Ihren Konzernsitz hat die Wiener Städtische im Ringturm, einem der ersten Hochhäuser Wiens (erbaut 1955).
Seit 2001 steht Generaldirektor Dr. Günter Geyer an der Spitze des Instituts. Der Wiener Altbürgermeister Dr. Helmut Zilk ist Vorsitzender des Aufsichtsrates des „Städtische-Vereins“ (Hauptaktionär).
[Bearbeiten] Geschichte
Bereits 1824 wurde von österreichischen Klöstern und Bistümern die k.u.k. Brandschaden-Versicherung gegründet. 1923 fusionierte diese mit der Janus Capitalien- und Renten-Versicherungsanstalt, die in den 1839 auf Betreiben eines Mathematikprofessors gegründet worden war, zur „Wechselseitigen Brandschaden und Janus allgemeine Versicherungsanstalt“. 1898 war von der Gemeinde Wien die „Kaiser Franz Josephs Jubiläums Rentenanstalt“ (zum 50jährigen Thronjubiläum von Kaiser Franz Joseph) gegründet worden, 1918 wurde sie in „Gemeinde Wien-Städtische Versicherungsanstalt“ umbenannt. Danach weitete sie ihre Aktivitäten auf den Sach- und Krankenversicherungsbereich aus. 1938 übernahm sie die Janus Brandschaden Versicherung. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das darniederliegende Unternehmen unter der Führung von Generaldirektor Norbert Liebermann wieder aufgebaut. Sein Nachfolger war Otto Binder (Schwiegervater des heutigen Bundespräsidenten Heinz Fischer), der das Unternehmen von 1959 bis 1981 leitete. 1971 übernahm die Wiener Städtische die Donau Versicherung und 1992 den Unternehmensversicherer Montan. Anfang der neunziger Jahre begann der Konzern die Expansion in den Zentral- und Osteuropa. 1994, nachdem das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war, wurden 11 Prozent des Grundkapitals in Form von Vorzugsaktien an die Wiener Börse gebracht. Im Jahr 2005 nahm die Wiener Städtische die bisher größten Akquisitionen in Zentral- und Osteuropa vor. Im selben Jahr wandelte die Städtische ihre Vorzugs- in Stammaktien (Vereinheitlichung der Aktienstruktur) und führte eine Kapitalerhöhung um ca. EUR 900 Mio. durch.
[Bearbeiten] Beteiligungen
International tritt die Wiener Städtische mit der Dachmarke Vienna Insurance Group auf. Insgesamt über ein Drittel der Prämien (2005: EUR 1.56 Mrd.) werden im Ausland, vorwiegend in den MOEL-Staaten, erwirtschaftet. Die Vienna Insurance Group kommt in ganz Zentral- und Osteuropa mit einem Marktanteil von 11.3% auf Platz 2, knapp hinter der Allianz Versicherung (12.1%).
Die Märkte der Vienna Insurance Group und ihre dort tätigen Versicherungen sind:
|
|
Weitere Beteiligungen hält die Wiener Städtische in der Versicherungsbranche. So etwa an der S-Versicherung (Erste Bank/Sparkassen, 10%) und der Salzburger Wüstenrot Versicherung-AG (31.6%).
Die Wiener Städtische ist zudem mit 60% an TBIH N.V., einem niederländischen Finanzdienstleister (Versicherung, Pension) mit Schwerpunkt in Zentral- und Osteuropa. Dadurch verstärkt die Wiener Städtische, welche die Führung der Versicherungen übernimmt, ihre Präsenz in Kroatien und Bulgarien, und tritt neu in die Märkte Russland und Georgien ein.
Außerhalb des Versicherungswesen gehören zur Wiener Städtischen der Wiener Verein Bestattungs- und Versicherungsservicegesellschaft, die Ringturm Kapitalanlagegesellschaft und die Arithmetica Versicherungs- und finanzmathematische Beratungs-GmbH.
Beteiligungen hält die Wiener Städtische auch an einigen namhaften österreichischen Unternehmen, wie zum Beispiel der OMV (Energie), dem Österreichischen Verkehrsbüro (Touristik), Porr (Bau), AT&S (Systemtechnik), der Voestalpine (Stahl) oder an Wienerberger (Baustoffe).
[Bearbeiten] Börsenotierung
Der Konzern notiert im Prime Market der Wiener Börse und ist im Leitindex ATX erfasst, Hauptaktionär ist die Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsanstalt Vermögensverwaltung, ein der Gemeinde Wien nahestehender Verein, der 71 % der Anteile hält, der Rest ist in Streubesitz.
AGRANA Beteiligungs-AG | Andritz Actiengesellschaft | Bank Austria Creditanstalt AG | bwin Interactive Entertainment AG | Böhler-Uddeholm AG | BWT AG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Energie-Versorgung Niederösterreich (EVN) | Flughafen Wien AG | Mayr-Melnhof Karton AG | OMV AG | Raiffeisen International Bank-Holding AG | RHI AG | Schoeller-Bleckmann AG | Telekom Austria AG | UNIQA Versicherungen AG | Verbundgesellschaft AG Kat. A | voestalpine AG | Wienerberger AG | Wiener Städtische Allgemeine Versicherung AG |
Koordinaten: 48° 13′ 02″ N, 16° 22′ 13″ O