Willi Hoss
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Willi Hoss (* 27. April 1929 in Vaals, Niederlande; † 20. Februar 2003 in Stuttgart) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf
Nach dem Besuch der Volksschule war Hoss zunächst als Landarbeiter, dann als Verlagsangestellter und schließlich ab 1960 als Hochdruckschweißer bei Daimler-Benz in Stuttgart-Untertürkheim tätig. Hoss wurde Anfang der 1970er Jahre aus der IG Metall wegen gewerkschaftsschädlichen Handeln ausgeschlossen und trat mit einer eigenen Liste bei den Betriebsratswahlen an, mit der er durchaus beachtliche Erfolge erzielte und deswegen ab 1972 Mitglied des Betriebsrates wurde und ab 1979 sogar Mitglied des verhandlungsführenden Betriebsausschusses.
[Bearbeiten] Familie
Willi Hoss war zweimal verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Schauspielerin Nina Hoss ist seine Tochter.
Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Stuttgart.
[Bearbeiten] Partei
Hoss war seit 1945 Mitglied der, dann seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts 1956 illegalen, KPD, aus der er aber 1969 aus Protest gegen den 1968 erfolgten Einmarsch der UdSSR und anderer Staaten des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei austrat.
1979 gehörte Hoss zu den Mitgründern der Partei Die Grünen. 2001 trat er wegen der Unterstützung der Beteiligung Deutschlands am Afghanistan-Krieg aus der Partei aus.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Er war von 1983 bis 1985 sowie von 1987 bis 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages. Da er den Rotationsbeschluss der Partei respektierte, schied er 1985 aus dem Bundestag aus, um wieder in seinen Beruf bei Daimler-Benz zurückzukehren.
Vom 15. Januar 1990 bis zum Ende der Legislaturperiode war er einer der drei Sprecher der Bundestagsfraktion DIE GRÜNEN
Bei der Kandidatenaufstellung für die Bundestagswahl 1990 wurde er auf Grund interner Vorabsprachen der Parteiführung nicht erneut berücksichtigt.
[Bearbeiten] "Ruhestandstätigkeit"
In einem Alter, in dem andere in den Ruhestand gehen, arbeitete er ab 1991 für Indianer im brasilianischen Regenwald. Er rief die Initiative „Armut und Umwelt in Amazonien e.V." ins Leben. 1994 gründete er POEMA e.V. Stuttgart als Partner von POEMA Brasil.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Willi Hoss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Fraktionssprecher Die Grünen (1983–90):
Marieluise Beck-Oberdorf | Petra Kelly | Otto Schily | Annemarie Borgmann | Waltraud Schoppe | Dr. Antje Vollmer | Sabine Bard | Hannegret Hönes | Christian Schmidt | Ludger Volmer | Willi Hoss | Thomas Ebermann | Bärbel Rust | Dr. Helmut Lippelt | Regula Schmidt-Bott | Christa Vennegerts | Marianne Birthler
Gruppensprecher Bündnis 90 (1990–94):
Fraktionsvorstände Bündnis 90/Die Grünen (seit 1994):
Joschka Fischer | Kerstin Müller | Rezzo Schlauch | Krista Sager | Katrin Göring-Eckardt | Fritz Kuhn | Renate Künast
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hoss, Willi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 27. April 1929 |
GEBURTSORT | Vaals, Niederlande |
STERBEDATUM | 20. Februar 2003 |
STERBEORT | Stuttgart |