Willy Harlander
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Willy Harlander (* 30. April 1931 in Regensburg; † 20. April 2000 in München) war ein bayerischer Volksschauspieler. Er verkörperte den stillen, sensiblen und etwas zurückhaltenden Charakter.
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[Bearbeiten] Leben
Willy Harlander war der Sohn eines Totengräbers und einer Köchin. Als Jugendlicher sang er im Chor der Regensburger Domspatzen. Um den Wunsch des Vaters zu entsprechen, ging er zur Bereitschaftspolizei und machte eine Lehre als Tischler und Orgelbauer. Doch Harlander zog es schon immer zur Bühne und er wurde Mitglied des Regensburger Studentenkabarett. Mitte der 1950er-Jahre zog er nach München, wo er von Ludwig Schmid-Wildy nach einigem Zögern für das Platzl engagiert wurde. Dort war er allerdings völlig unbekannt und musste jahrelang mit unbedeutenden Nebenrollen vorlieb nehmen.
Wie für viele andere Darsteller wie Gustl Bayrhammer und Max Grießer, die allerdings im Gegensatz zu ihm eine klassische Theaterausbildung besaßen, begann Willy Harlanders große Zeit mit dem Komödienstadel des Bayerischen Rundfunks zu Beginn der 1960er-Jahre. Daneben bot sich für ihn im Jahr 1960 die Gelegenheit, in einem französischen Kriegsfilm und in zwei Komödien von Willy Millowitsch mitzuwirken. Der endgültige Durchbruch gelang ihm 1973 mit dem mehrfach ausgezeichneten Film Der Mensch Adam Deigl und die Obrigkeit, in dem er seine erste anspruchsvolle bayerische Charakterrolle spielte. Es folgten zahlreiche Auftritte in Spielfilmen und TV-Serien, darunter Meister Eder und sein Pumuckl, Königlich Bayerisches Amtsgericht und Café Meineid, aber auch mehrere Sex-Streifen in den 1970er-Jahren. 14 Jahre lang ging Harlander an der Seite von Gustl Bayrhammer und Helmut Fischer in der Münchner Version des Tatort (Fernsehreihe) auf Mörderjagd.
Nach dem Tod seiner ersten Frau Christl Höck 1967 heiratete der Schauspieler die Sängerin Erika Blumberger, mit er auch mehrmals gemeinsam vor der Kamera stand. 1989 spielte das Paar an der Seite von Marianne Sägebrecht in dem Percy Adlon-Film Rosalie goes shopping. 1981 trat Willy Harlander in dem Film Lili Marleen von Rainer Werner Fassbinder auf, 1992 in der Erfolgskomödie Schtonk! von Helmut Dietl. 1993 starb der enge Freund und Kollege Gustl Bayrhammer und Harlander übernahm schweren Herzens dessen Rolle als Petrus in dem Dauerbrenner Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben am Münchner Residenztheater.
Willy Harlander, der bis zuletzt im Fernsehen (u.a. Forsthaus Falkenau) und auf der Bühne präsent war, starb im Jahr 2000 unerwartet während eines Spaziergangs mit seinem Dackel im Perlacher Forst bei München an einem Herzinfarkt. Ein Jogger fand die Leiche auf einem Waldweg.
[Bearbeiten] Filme (Auswahl)
- 1960 - Die vor die Hunde gehen
- 1960 - Der kühne Schwimmer; Regie: Willy Millowitsch
- 1961 - Der Hochtourist; mit Willy Millowitsch
- 1965 - Die Pfingstorgel; mit Maxl Graf, Ludwig Schmid-Wildy und Max Grießer
- 1967 - Mord und Totschlag; Regie: Volker Schlöndorff
- 1969 - Kurzer Prozeß; mit Helmut Qualtinger
- 1970 - Der Bettenstudent oder Was mach' ich mit dem Mädchen?
- 1970 - Das gelbe Haus am Pinnasberg; mit Eddi Arent und Siegfried Schürenberg
- 1971 - Schulmädchen-Report 2 - Was Eltern den Schlaf raubt
- 1972 - Mensch, ärgere dich nicht; mit Uschi Glas, Beppo Brem und Georg Thomalla
- 1973 - Der Mensch Adam Deigl und die Obrigkeit; mit Enzi Fuchs und Gustl Bayrhammer
- 1973 - Schulmädchen-Report 5 - Was Eltern wirklich wissen sollten
- 1974 - Der gestohlene Himmel; mit Maria Andergast
- 1974 - Alpengluhn im Dirndlrock;
- 1975 - Zwei Rebläuse auf dem Weg zur Loreley
- 1976 - Drei Bayern in Bangkok; mit Franz Muxeneder
- 1977 - Drei Schwedinnen in Oberbayern
- 1977 - Die Jugendstreiche des Knaben Karl; mit Walter Sedlmayr und Gustl Bayrhammer
- 1978 - Lady Dracula; mit Evelyne Kraft, Theo Lingen und Eddi Arent
- 1981 - Lili Marleen; mit Hanna Schygulla; Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1982 - Piratensender Powerplay; mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger
- 1983 - Der Glockenkrieg; Fernsehfilm mit Toni Berger und Enzi Fuchs
- 1985 - Die Einsteiger; mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger
- 1989 - Rosalie goes shopping; mit Marianne Sägebrecht und Brad Davis
- 1991 - Erfolg; mit Bruno Ganz
- 1992 - Schtonk!; mit Götz George, Uwe Ochsenknecht und Christiane Hörbiger
- 1993 - Liebe ist Privatsache; mit Barbara May
- 1996 - Ärzte: Dr. Schwarz und Dr. Martin - Herztöne; mit Senta Berger und Friedrich von Thun
- 1998 - Der verkaufte Großvater; mit Toni Berger
- 2001 - Das liebe Geld; mit Toni Berger und Kathi Leitner
[Bearbeiten] Fernsehserien
- Die Karte mit dem Luchskopf
- Die fünfte Kolonne
- Kommissar Freytag
- Der Kommissar
- Komödienstadel
- 1969-1971 - Königlich Bayerisches Amtsgericht; mit Hans Baur und Georg Blädel
- 1972-1985 - Tatort (Fernsehreihe); mit Gustl Bayrhammer und Helmut Fischer
- 1973 - Der Bastian
- 1973 - Mordkommission; mit Charles Régnier
- 1974-1975 - Münchner Geschichten; mit Günther Maria Halmer und Therese Giehse
- 1979 - Der Millionenbauer; mit Walter Sedlmayr und Veronika Fitz
- 1981 - Die Rumplhanni, mit Monika Baumgartner
- 1982-1989 - Meister Eder und sein Pumuckl; mit Gustl Bayrhammer
- 1983 - Monaco Franze - Der ewige Stenz; mit Helmut Fischer und Karl Obermayr
- 1983-1985 - Unsere schönsten Jahre; mit Uschi Glas und Elmar Wepper
- 1984 - Heiße Wickel - kalte Güsse
- 1986 - Schloßherren; mit Karl Lieffen
- 1986 - Schafkopfrennen
- 1986 - Kir Royal; mit Franz Xaver Kroetz und Dieter Hildebrandt
- 1987 - Zur Freiheit; mit Toni Berger und Ruth Drexel
- 1987-1992 - Die Hausmeisterin; mit Veronika Fitz und Helmut Fischer
- 1988 - Der Leihopa
- 1988-1997 - SOKO 5113; mit Wilfried Klaus
- 1989-1993 - Zwei Münchner in Hamburg; mit Uschi Glas und Elmar Wepper
- 1993 - Geschichten aus der Heimat
- 1993-2000 - Weißblaue Geschichten
- 1994 - Der Salzbaron
- 1994 - Florian III; mit Elke Sommer
- 1995 - Zwei zum Verlieben
- 1996 - Spiel des Lebens
- 2002 - Forsthaus Falkenau; mit Christian Wolff
- Polizeiinspektion 1
- Der Alte
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Harlander, Willy |
KURZBESCHREIBUNG | bayerischer Volksschauspieler |
GEBURTSDATUM | 30. April 1931 |
GEBURTSORT | Regensburg |
STERBEDATUM | 20. April 2000 |
STERBEORT | München |