Yad Vashem
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Yad Vashem (oft auch in der Schreibweise Jad waSchem oder Yad Washem), offiziell: „Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust“, ist die bedeutendste Gedenkstätte der nationalsozialistischen Judenvernichtung. Sie wurde 1953 durch einen Beschluss der Knesset gegründet und liegt in Jerusalem. Yad Vashem wird jährlich von über zwei Millionen Menschen besucht.
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[Bearbeiten] „Denkmal und Name“
Yad Vashem (hebr. יד ושם für „Denkmal und Name“) erhielt seinen Namen nach Jesaja 56,5: „Ihnen allen errichte ich in meinem Haus und in meinen Mauern ein Denkmal, ich gebe ihnen einen Namen, der mehr wert ist als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird.“
Die Gedenkstätte umfasst folgende Abteilungen:
[Bearbeiten] „Museum zur Geschichte des Holocaust“
Das „Museum zur Geschichte des Holocaust“ dokumentiert in neun unterirdisch angelegten Galerien die Geschichte der Judenverfolgung. Anhand von Videoinstallationen, Fotografien, Exponaten, Dokumenten und Kunstwerken wird der Völkermord an den europäischen Juden dargestellt. Die Ausstellung ist chronologisch geordnet und beginnt beim Jüdischen Leben vor dem Holocaust, geht dann über den Aufkommenden Nationalsozialismus in Deutschland, den Zweiter Weltkrieg und der Zerstörung Jüdischen Lebens in Polen, den Ghettos (mit dem Nachbau der „Ulica Leszno“, der Hauptstraße des Warschauer Ghettos) zur Vernichtung in den den Konzentrationslagern. Hieran schließen sich der Widerstand und die Todesmäsche an. Die Ausstellung endet mit der Situation der Überlebenden, ihrer Suche nach Angehörigen, dem Leben in DP-Camps und die Auswanderung nach Israel oder in andere Länder. Hierbei werden auf mehr als 100 Fernsehschirmen Videos mit Aussagen Überlebender des Holocaust vorgestellt.
Der Neubau des Museum (Architekt: Moshe Safdie) wurde im März 2005 eröffnet.
[Bearbeiten] Denkmäler in Yad Vashem
Das weitläufige Gelände umfasst eine Vielzahl von Skulpturen und einzelner Gedenkstätten. Besonders seien erwähnt:
[Bearbeiten] „Halle der Erinnerung“
Die „Halle der Erinnerung“ (hebr: אוהל יזכור, Ohel Jiskor) mit der Gedenkflamme für die Opfer des Holocaust. Diese Flamme ist in Form eines zerbrochenen Bronzekelchs ausgeführt und steht in der Mitte der Halle. Davor befindet sich eine Steinplatte, unter der Asche aus den Konzentrationslagern begraben ist. In der Halle sind die Namen der 22 größten Konzentrationslager in den Boden eingraviert, die exemplarisch für alle Orte der Vernichtung stehen.
Architekt: Aryeh Elhanani
[Bearbeiten] „Allee der Gerechten unter den Völkern“
Die „Allee der Gerechten unter den Völkern“ gesäumt von Bäumen, die für die „Gerechten“ gepflanzt wurden. Mit den Gerechten unter den Völkern sind nichtjüdische Personen und Organisationen gemeint, die sich dem Nazi-Regime widersetzten, um Juden zu retten. Ihre Namen und ihre Herkunftsländer sind neben den Bäumen auf Tafeln vermerkt. Beispiele hierfür sind Oskar Schindler oder Giorgio Perlasca. Das Projekt wurde 1963 begonnen.
[Bearbeiten] „Garten der Gerechten unter den Völkern“
Im „Garten der Gerechten unter den Völkern“ werden seit 1996 für nichtjüdische Retter Platten mit ihren Namen angebracht. Hier finden auch die Verleihungszeremonien des Ehrentitels für diese Personen statt.
[Bearbeiten] „Denkmal für die Kinder“
Das „Denkmal für die Kinder“ ist dem Gedenken an die 1,5 Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Kinder gewidmet. Das Denkmal ist als unterirdischer Raum angelegt, in dem Gedenkkerzen in der Dunkelheit so reflektiert werden, dass sie einen Sternenhimmel darstellen. Im Hintergrund werden die Namen, das Alter und der Geburtsort der Kinder von einem Tonband abgespielt.
Architekt: Moshe Safdie
[Bearbeiten] „Halle der Namen“
In der „Halle der Namen“ werden die Namen und persönlichen Daten der jüdischen Opfer des nationalsozialistischen Massenmordes gesammelt. Als Grundlage hierfür dienen die Angaben auf "Gedenkblättern", die von Verwandten und Bekannten der Ermordeten, gemacht werden. Oft sind die "Gedenkblätter" die einzigen Erinnerungen an die Opfer.
[Bearbeiten] „Denkmal zur Erinnerung an die Deportierten“
Das „Denkmal zur Erinnerung an die Deportierten“ erinnert mit einem alten Reichsbahnwaggon an die Transporte in die Konzentrationslager; der Waggon steht über dem Abhang auf einer ins Nichts führenden Brückenkonstruktion und ist ein orginaler Transportwagen, der von der polnischen Regierung an Yad Vashem übergeben wurde.
Architekt: Moshe Safdie
[Bearbeiten] „Tal der Gemeinden“
Auf einer Fläche von etwa einem Hektar wird im „Tal der Gemeinden“ (hebr: בקעת הקהילות, Bik'a haKehilot) auf 107 Steinwänden den über 5000 jüdischen Gemeinden, die während der Shoa ganz oder teilweise vernichtet wurden, gedacht.
Architekten: Dan Zur und Lifa Yahalom
[Bearbeiten] Weitere Einrichtungen in Yad Vashem
- Das Kunstmuseum beherbergt eine Kunstsammlung von Zeichnungen und Gemälden von Insassen der Konzentrationslager.
- Bibliothek - Die Bibliothek, die größte Sammlung von Büchern über den Holocaust, umfasst über 87.000 Bände in verschiedenen Sprachen.
- Das Archiv umfasst eine Sammlung von über 58 Millionen Seiten Dokumentation und über 100.000 Fotografien.
- Im „Wald der Nationen“ sind Staats- und Regierungschefs aller Länder dazu eingeladen, einen Baum zu pflanzen. Er wurde 2005 von Horst Köhler eingeweiht.
Weitere Abteilung der Institution sind: Ausbildung, Publikation, Forschung.
Seit Kurzem enthält die neue Netzpräsenz YadVashem.org eine Datenbank mit den Namen von mehr als drei Millionen Holocaust-Opfern. Die Datensammlung ist Teil eines Projekts, um die Namen aller Opfer und ihre Lebensgeschichten zu dokumentieren. Nach 50 Jahren Recherche repräsentiert diese Datenbank die digitalisierte Version der Forschungsergebnisse. In den letzten zehn Jahren haben mehr als 1.500 Menschen die Daten digitalisiert. Nach eigenen Angaben handelt es sich dabei um die umfassendste Datensammlung dieser Art.
In vielen europäischen Ländern gibt es Partnerschaftsvereine, welche die Ziele von Yad Vashem vertreten. So zum Beispiel die Österreichischen Freunde von Yad Vashem: Die österreichischen Freunde von Yad Vashem unterstützen seit 2003 die Ziele von Yad Vashem. Die Aufgaben bestehen im Wesentlichen in der Erinnerung an den Holocaust in Österreich durch spezielle Gedenk- und Erziehungsprojekte. Durch kulturelle Veranstaltungen soll auch die vielerorts verloren gegangene jüdische Kultur wiederbelebt und in Erinnerung gehalten werden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- Yad Vashem Gedenkstätte für Holocaust und Heldentum: Besucher Prospekt
- The New Museum (engl.)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Yad Vashem – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- http://www.yadvashem.org - offizieller Link (englisch)
- http://www.yad-vashem.de - offizieller Link (deutsch)
- http://www.austria.yad-vashem.net - offizieller Link der Österreichischen Freunde von Yad Vashem (deutsch)
- Fotos
Koordinaten: 31° 46′ 25" N, 35° 10′ 54" O