Aldenhoven
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Köln |
Kreis: | Kreis Düren |
Fläche: | 44,26 km² |
Einwohner: | 14.297 (30. Oktober 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 324 Einwohner je km² |
Höhe: | 114 m ü. NN |
Postleitzahl: | 52457 |
Vorwahl: | 02464 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 50° 53' N, 6° 16' O 50° 53' N, 6° 16' O |
Kfz-Kennzeichen: | DN |
Gemeindeschlüssel: | 05358004 |
Gemeindegliederung: | 7 Ortschaften |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dietrich-Mülfahrt-Straße 11-13 52457 Aldenhoven |
Offizielle Website: | www.aldenhoven.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Emil Frank (unabhängig) |
Aldenhoven ist eine Gemeinde im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Seit dem 1. Januar 1972 gehört Aldenhoven zum Kreis Düren, vorher Kreis Jülich.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geologie
Der Ort gab der Aldenhovener Platte den Namen. Sie ist ein Teilgebiet der Jülicher Börde und wird begrenzt von den Flußtälern der Rur, der Inde und der Wurm. Fruchtbarer Lößboden liegt auf Schotter der Hauptterasse.
Im Untergrund steht Braunkohle aus dem Tertiär an.
[Bearbeiten] Lage
Aldenhoven liegt im Dreieck Aachen, Köln, Düsseldorf, direkt an der A44. Nachbarorte sind Alsdorf, Baesweiler, Eschweiler, Inden, Jülich und Linnich.
[Bearbeiten] Wappen
Nach dem Inkrafttreten der kommunalen Neugliederung beschloss der Rat der Gemeinde Aldenhoven am 10. August 1972 die Weiterführung des Wappens des ehemaligen Amtes Aldenhoven als neues Gemeindewappen. Mit Urkunde des Regierungspräsidenten vom 8. Februar 1973 wurde das Wappen der neuen Gemeinde Aldenhoven genehmigt.
Die Wappenbeschreibung lautet wie folgt: „Geteilt; oben in gold (gelb) eine blaue Lilie; unten in schwarz ein schwebendes goldenes (gelbes) Kreuz innerhalb eines silbernen (weißen) Lorbeerkranzes.“
Das Wappen ist eine heraldische Komposition aus den Wappen der früheren selbständigen Gemeinden Aldenhoven, Siersdorf und Freialdenhoven. Es zeigt in halbiertem Feld oben in gold eine blaue Gleve aus dem früheren Wappen Aldenhovens. Schon in dem ältesten Schöffensiegel des heutigen Zentralortes stehen 2 Sterne und 2 Gleven (Lilien) als Symbol der Mutter Gottes.
Unten sehen wir in schwarz einen silbernen Lorbeerkranz aus dem Wappen der früheren Gemeinde Siersdorf, welcher das Emblem der Kommende des deutschen Ordens aus dem 13. Jahrhundert darstellt.
Das innerhalb des Lorbeerkranzes freischwebende goldene Kreuz ist dem Schöffensiegel des Schöffengerichtes Freialdenhoven entnommen und stellt das Sinnbild der damaligen freien Gerichtsbarkeit dar.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Aldenhoven gehören die Orte und Weiler
- Aldenhoven
- Dürboslar
- Engelsdorf
- Freialdenhoven
- Pützdorf
- Neu Pattern
- Niedermerz
- Schleiden
- Siersdorf
- Weiler Hausen und
- Weiler Langweiler.
[Bearbeiten] Abgegangene Ortsteile
Der Ortsteil Obermerz fiel bereits vor dem Zweiten Weltkrieg dem Bagger zum Opfer. In den 1970er Jahren wurde der Ortsteil Langweiler und in den 1980er Jahren der Ortsteil Pattern wegen des Braunkohletagebaus "Zukunft" abgebaggert.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Frankreich Albert, Frankreich seit 1981/82
[Bearbeiten] Marinekameradschaft
In Aldenhoven wurde am 6. Mai 1956, die Marinekameradschaft 1956 e.V. gegründet. Die MK-Aldenhoven ist Mitglied im Deutschen Marinebund e.V..
[Bearbeiten] Reservistenkameradschaft
Im Jahre 1995 wurde unter der Leitung von Oberleutnant d.R. H.P.Schlößer, die Reservistenkameradschaft Aldenhoven gegründet.
Die RK-Aldenhoven ist Mitglied im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.
Die Standarte der Reservistenkameradschaft zeigt das Wappen der Gemeinde Aldenhoven auf der Vorderseite und auf der Rückseite die Grundfarben des Landes Nordrhein Westfalen. Darüber befindet sich das in Wappenform das Verbandswappen der Reservisten mit Schwarz Rot Goldenem Tuch hinterlegt. Umfasst ist die Standarte mit einer Fransenbiese in Silber, das Zeichen der Eigenständigkeit der Reservistenkameradschaft.
Ehrenmitglied : Ulf Vit, Ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Aldenhoven,
[Bearbeiten] Geschichte
Auf dem Gebiet der Gemeinde Aldenhoven liegen eine Reihe neolithischer Siedlungen, unter anderen die bandkeramischen Siedlungen von Langweiler 2, Langweiler 8 und Langweiler 9.
Aus römischer Zeit sind Überreste einer Wasserleitung erhalten, die aber im Bereich von Aldenhoven unterirdisch geführt wurde und daher nicht sichtbar ist.
Urkundlich nachweisbar ist der Ort Aldenhoven seit dem Jahr 922. In einer Urkunde vom 11. August 922 weist Hermann I. von Köln den Nonnen aus Gerresheim das Kölner Ursulastift zu, hierzu gehörte ein in der Urkunde beschriebenes Gelände im namentlich aufgeführten Aldenhoven.
Im Zentralort erinnert heute noch der „Alte Turm“ an die im 15. Jahrhundert errichteten Festungsanlagen. Aldenhoven ist seit 1654 Marienwallfahrtsort.
Weltgeschichtliche Bedeutung erlangten die beiden Schlachten bei Aldenhoven in den Jahren 1793 und 1794. Aldenhovens Name ist noch heute im Triumphbogen von Paris mit der Jahreszahl 1794 unter den Orten aufgeführt, an denen Napoleons Truppen siegreich blieben.
In Siersdorf, dem zweitgrößten Ortsteil der Gemeinde, befindet sich die Ruine der ehemaligen Kommende des Deutschen Ordens. Der um 1580 errichtete Bau des Haupthauses wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und bisher nicht wieder aufgebaut. Die benachbarte katholische Pfarrkirche St.Johannes der Täufer wurde zwar auch teilweise zerstört, jedoch wieder aufgebaut und durch einen Erweiterungsbau ergänzt. Sehenswert ist das spätgotische Antwerpener Retabel, das Chorgestühl und der hölzerne Lettnerbogen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Von 1952 bis 1992 war der Hauptarbeitgeber die Steinkohlezeche „Emil Mayrisch“ in Siersdorf, welche in ihren besten Zeiten mehr als 4000 Beschäftigte hatte. Kurz nach der Zechenstillegung wurde auch das daneben befindliche Steinkohlekraftwerk (300 MW) stillgelegt und abgebrochen. Somit war die Grube eine der letzten des Aachener Steinkohlenreviers.
Nach der Stillegung der Zeche gibt es nun ein Gewerbe- und Industriegebiet östlich von Aldenhoven entlang der ehemaligen Bundesstraße 1. Auf dem ehemaligen Zechengelände entstand eine Autoteststrecke und ein Stück Autobahn zu Filmzwecken, wo unter anderem für die Serie Cobra11 gedreht wird.Sie ist gleichzeitig Europas größte Filmkulisse, genannt die Film + Test Location (FTL). Die FTL ist ein 2,3 km langer Autobahn-Nachbau, inkl. Seitenstreifen, Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen, Parkplatz und Nothaltebuchten. Die beiden zweispurigen Fahrstreifen sind jeweils 1.000 m lang und durch eine 81 cm hohe Betonleitwand voneinander getrennt. Mit den Wendeschleifen an beiden Enden der Straße beträgt die Gesamtstrecke 2.300 Meter. Das Gelände kann für Filmaufnahmen, Testzwecke und Veranstaltungen von jedermann gemietet werden.
[Bearbeiten] Erholung
Der Blausteinsee, ein künstlicher See auf dem Gebiet der Nachbarstadt Eschweiler, entstand durch die Auffüllung eines Tagebaurestlochs mit Oberflächenwasser. Heute dient der See als Naherholungsgebiet für die umliegenden Städte. Er wird von einem breiten Grüngürtel umgeben, in dem sich Wanderwege und separate Reitwege befinden.
[Bearbeiten] Museum
- Bergbaumuseum des Traditionsvereins für Stein- & Braunkohle GLÜCK AUF Aldenhoven 1992 e.V., Adresse: Dietrich-Mülfahrt-Str. 8a, 52457 Aldenhoven
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straße
Aldenhoven liegt an der B 56 sowie der ehemaligen B 1 (heute L136) und verfügt über den Autobahnanschluss "Aldenhoven" auf der A 44.
[Bearbeiten] Busverkehr
Aldenhoven gehört zum Aachener Verkehrsverbund. Hauptbusverkehrspunkt ist "Aldenhoven Markt". Die Gemeinde wird per Bus mit allen Nachbargemeinden verbunden: Alsdorf (Linien 90, SB 11), Baesweiler (Linie 71), Eschweiler (Linie 6), Jülich (Linien 6, SB 11), Linnich (Linie 278).
[Bearbeiten] Eisenbahn
Die Bahnstrecke von Aachen-Nord über Würselen, Alsdorf-Mariadorf und Aldenhoven nach Jülich ist stillgelegt und vollständig abgebaut. Die Trasse dient heute größtenteils als Radweg. Es existiert noch die ehemalige Grubenanschlussbahn von Alsdorf über Mariadorf nach Siersdorf, welche aber schon seit der Stilllegung des Steinkohlekraftwerks nicht mehr befahren wird.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Wilhelm Prell
- Franz Vit (langjähriger Bürgermeister)
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ludwig Gall
- Franz Theodor Mathias Biergans
[Bearbeiten] Sonstiges
Unter der Realschule befinden sich die Räumlichkeiten des ehemaligen Hilfskrankenhaus Aldenhoven.
[Bearbeiten] Literatur
- Günter Bers: Das Miraculöß Mariä Bildlein zu Aldenhoven. Geschichte einer rheinischen Wallfahrt 1655–1985, Jülich 1986, (Schriften zur Rheinischen Geschichte Heft 6), Gondrom, Köln 1986, ISBN 3-88874-014-2
- Günter Bers: Aldenhoven. Bausteine zur Geschichte einer jülichschen. Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1991, (Forum Jülicher Geschichte 3), ISBN 3-9802601-2-7
- Günter Bers: Aldenhoven: Neue Aspekte der Ortsgeschichte. Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1996, (Forum Jülicher Geschichte 14), ISBN 3-9803988-4-6
- Günter Bers/Willi Dovern: Aldenhoven im Jahre 1799. Bevölkerungsstruktur und soziale Verfaßtheit einer rheinischen Kleinstadt in französischer Zeit. Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1997, (Forum Jülicher Geschichte 19), ISBN 3-9803988-9-7
- Günter Bers: Aldenhoven: Alte Ansichten. Neue Einblicke. Schritte zur Erforschung der Ortsgeschichte. Eine Aufsatzsammlung, Teil I, Jülich 1999, (Forum Jülicher Geschichte 27), ISBN 3-932903-07-2
- Günter Bers: Aldenhoven: Neue Einblicke, Schritte zur Erforschung der Ortsgeschichte. Eine Aufsatzsammlung, Teil II, Jülich 2003, (Forum Jülicher Geschichte 36), ISBN 3-932903-24-2
- Günter Bers/Sabine Graumann: Eine Staatshymne für die „Cisrhenanische Republik“ (1797) – Der Textentwurf des Franz Theodor Mathias Biergans aus Aldenhoven. Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 2003, (Forum Jülicher Geschichte 37), ISBN 3-932903-25-0
- Willi Dovern: Bevölkerungsstand und Bevölkerungsbewegung in der Gemeinde Aldenhoven im Jahre 1812, Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1992, (Forum Jülicher Geschichte 5), ISBN 3-9802601-5-1
- Anton Kohlhaas: Die Marktveste Aldenhoven im Jahre 1781, Jülich 1993, (Kleine Schriftenreihe der Joseph-Kuhl-Gesellschaft 7)
- Thomas Rauh: Heiratsverhalten in der Gemeinde Aldenhoven, Krs. Jülich, zwischen 1830 und 1850. Eine Studie unter demographischen Gesichtspunkten. Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1994, (Forum Jülicher Geschichte 11), ISBN 3-9803988-1-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Das Bergbaumuseum
- Links zum Thema „Aldenhoven“ im Open Directory Project
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