Star Trek: Der erste Kontakt
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Star Trek: Der Erste Kontakt |
Originaltitel: | Star Trek: First Contact |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1996 |
Länge (PAL-DVD): | 106 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Jonathan Frakes |
Drehbuch: | Rick Berman, Brannon Braga, Ronald D. Moore |
Produktion: | Rick Berman |
Musik: | Jerry Goldsmith |
Kamera: | Matthew F. Leonetti |
Schnitt: | John W. Wheeler |
Besetzung | |
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Star Trek: Der Erste Kontakt ist der achte Star-Trek-Kinofilm und der zweite, der auf der Fernsehserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert basiert. Mit Jonathan Frakes führte – wie zuvor schon Leonard Nimoy und William Shatner als Darsteller der TOS-Crew – ein Hauptdarsteller Regie.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Nachdem die Enterprise-D im letzten Film zerstört wurde, befindet sich die Crew unter Captain Jean-Luc Picard nun auf dem neuen Raumschiff Enterprise-E. Diese befindet sich erst seit einem Jahr im All, als sich die Albträume von Captain Picard bewahrheiten. Die Borg, eine Spezies kollektivistischer Cyborgs, haben mit einer Invasion der Föderation begonnen. Sechs Jahre vorher war Captain Picard von den Borg assimiliert worden. Das Oberkommando der Sternenflotte befürchtet, dass er für den nun bevorstehenden Kampf daher ungeeignet sein könnte und gibt der Enterprise den Befehl, die neutrale Zone zu den Romulanern zu überwachen, was offenbar keine militärische Bedeutung hat. Nach aussichtslosen Berichten der Flotte, die die Borg nun ohne die Enterprise-E angegriffen hatten, widersetzt sich Picard dem Befehl und befiehlt den Flug zum Schlachtort. Mit Picards überlegenen Kenntnissen über die Borg gelingt es der verbleibenden Flotte, das feindliche Schiff (einen sog. Kubus) zu vernichten.
Kurz vor der Zerstörung flieht ein kleineres Borgschiff (eine sog. Sphäre) aus dem Kubus und kann durch einen Zeitwirbel entkommen. Nach dem Verschwinden dieses Borgschiffs ist die Erde eine Borgwelt. Sie ist offenbar in der Vergangenheit von den Borg assimiliert worden. Da die Enterprise während der Zeitreise des Borgschiffes ebenfalls in den Zeitwirbel geraten ist, scheint sie der Manipulation der Vergangenheit durch die Borg entgangen zu sein. Die Enterprise folgt dem Borgschiff daraufhin in die Vergangenheit, um „den angerichteten Schaden zu reparieren“. Danach bricht der Zeitwirbel zusammen.
Als die Enterprise die Vergangenheit erreicht, ist das Borgschiff dabei, eine Stelle der Erde zu beschießen. Die Enterprise zerstört das Borgschiff. Man schließt aus Sensordaten von radioaktiven Isotopen in der Atmosphäre, dass es ungefähr 10 Jahre nach dem dritten Weltkrieg ist (später genauer: 4. April 2063 – ein Tag vor dem ersten Kontakt mit Außerirdischen). Star Trek liefert so auch einen politischen Aspekt zum Nachdenken, indem Commander Riker den Zustand nach dem dritten Weltkrieg mit den Worten „die meisten der großen Städte sind zerstört, es gibt kaum noch Regierungen, 600.000.000 Tote“ zusammenfasst.
Es stellt sich heraus, dass die Koordinaten des von den Borg torpedierten Bereiches mit denen einer Raketenbasis, von der das erste Raumschiff der Erde mit Warpantrieb gestartet werden sollte, übereinstimmen. Durch den Flug dieses Raumschiffs wurde der erste Kontakt mit einer außerirdischen Rasse hergestellt und neben der Schaffung der Föderation auch die gesamte Menschheit zum Positiven hin verändert. So wird später im Film gesagt, dass es durch diesen Flug (indirekt) in 50 Jahren weder Armut, noch Krankheiten und Kriege mehr geben wird.
Auf der Erde findet die Mannschaft der Enterprise das beschädigte Warpschiff und später auch den Erfinder des Warpantriebes Zefram Cochrane. Das Technikerteam Alpha unter der Leitung von Lieutenant Commander Geordi LaForge und Commander Riker übernimmt die Reparatur des Schiffes, damit der erste Kontakt stattfinden kann. Eine Überlebende des Angriffs, Lily, wird zur medizinischen Behandlung auf das Schiff gebeamt.
Auf der Enterprise treten rätselhafte Fehler bei den Umweltkontrollsystemen des Decks 16 (Maschinenraum und Krankenstation) auf. So steigt die Temperatur in weniger als einer Stunde um 10° Celsius. Zuerst werden harmlose Probleme mit den EPS-Leitern vermutet. Doch als Picard auf der Erde von diesen Schwierigkeiten erfährt wird er besorgt. Denn er hörte vorher noch die Stimmen der angeblich vernichteten Borg. So lässt er sich mit Data auf das Schiff zurückbeamen, wo er kurz darauf auf der Brücke die genauen Umweltdaten mitbekommt: 39,1° Celsius - die gleiche Temperatur wie auf einem Borgschiff. Sofort vermutet man, dass die Borg vor der Zerstörung der Sphäre auf die Enterprise gelangen konnten. Diese Vermutung wird durch den von den Borg ausgelösten Verlust der Verbindung zu Deck 16 (und dem Außenteam) bestätigt. Als die Borg nun auch noch versuchen, die Computerkontrolle in den Maschinenraum umzuleiten (dies wird durch Data verhindert) ist klar, dass die Borg versuchen werden, die Kontrolle über die Enterprise zu erlangen. Dies war wohl auch deren Plan, als sie erkannten, dass ihr Schiff unbrauchbar war und die Schilde der Enterprise (durch die Zeitreise) gesenkt waren. So beamten sie wohl unbemerkt auf die Enterprise.
Es beginnt ein Kampf um die Kontrolle des Schiffs. Die Schiffsbesatzung will versuchen, ein Loch in die Plasmatanks am Warpkern zu schießen. Da Plasmakühlmittel bei Berührung organische Stoffe in Flüssigkeit umwandeln, würden die Borg somit zerstört werden. Doch die Föderations-Besatzung scheint klar unterlegen zu sein und muss flüchten. So gelangt der Android Data in die Gewalt der Borg, kann allerdings nicht assimiliert werden. Die Borgkönigin versucht ihn durch Geschenke, die ihn menschlicher werden lassen, was sein Traum ist, auf ihre Seite zu ziehen. Denn er kennt die Codes, mit denen die Borg die Enterprise unter ihre Kontrolle bringen könnten.
Inzwischen sind Picard und Lily, die nicht weiß, wo sie sich befindet, zusammengestoßen. Picard gelingt es, das Vertrauen der verstörten Lily zu gewinnen, nachdem sie ihn erst mit seiner Waffe bedroht hatte, sodass sie letztlich gemeinsam weiterziehen. Picard erschießt auf dem Holodeck durch das Abschalten der Sicherheitsprotokolle ein von den Borg assimiliertes Mitglied der Schiffsbesatzung und durchsucht daraufhin ohne erkennbare Gefühlsregung den Körper des Borg nach einem Chip - dem Neuroprozessor. Durch diesen ist es Picard möglich alle Befehle, die dieser Borg vom Kollektiv bekam, zu lesen.
Auf der Brücke teilt Picard den anderen Führungsoffizieren den Plan der Borg, die Borg aus der Vergangenheit im Delta-Quadranten zu kontaktieren, damit diese Verstärkung liefern. Picard, Lieutenant Commander Worf und Lieutenant Hawk vereiteln daraufhin diesen Plan durch die Zerstörung der Deflektorschüssel.
Unterdessen haben sich die Borg auf die Waffen der Besatzung eingestellt und überrennen jeden Wachposten. Daher wird auf der Brücke die Möglichkeit der Selbstzerstörung der Enterprise zur Sprache gebracht. Picard lehnt diesen Vorschlag zornig ab, überwirft sich mit Worf und zieht sich in seinen Raum zurück. Lily folgt ihm und stellt ihn zur Rede. Es wird deutlich, dass Picard durch seine frühere eigene Assimilation wild entschlossen ist, den Borg Widerstand zu leisten und nicht zurückzuweichen. Lily vergleicht die Situation mit Moby Dick, der Geschichte eines Kapitäns, der aus extremer Rachsucht blind für die Realität wird und schließlich die Zerstörung seiner selbst und seines Schiffes nicht verhindern kann, ins Spiel. Es folgen mehrere Zitate des Literaturliebhabers Picard. Das hitzige Gespräch gipfelt darin, dass Picard die Kontrolle verliert und eine Glasvitrine mit den Enterprise Modellen NCC-1701 bis NCC-1701-E einschlägt. Picard erkennt nun, dass er kurz davor ist, denselben Fehler wie Captain Ahab aus Moby Dick zu machen. So betritt er wieder die Kommandobrücke und gibt den Befehl zur Selbstzerstörung.
Während der Rest der Besatzung sich durch Rettungskapseln auf die Erde in Sicherheit bringt, bleibt Picard auf dem Schiff, um Data, der weiterhin von den Borg festgehalten wird, zu retten. Er gelangt zu der Borgkönigin und bietet sich im Austausch für die Freilassung Datas an, da es genau dieses freiwillige Anbieten war, was die Borgkönigin immer von Picard wollte. Doch Data weigert sich zu gehen und gibt vor, zu den Borg übergelaufen zu sein. Er deaktiviert die Selbstzerstörung und übergibt den Borg die Computerkontrolle. Inzwischen hat der Flug des Warpschiffes von der Erde aus begonnen. Die Borgkönigin lässt Data das Ziel erfassen und auf das völlig wehrlose Schiff feuern.
Doch die durch Data abgefeuerten Quantentorpedos der Enterprise verfehlen ihr Ziel. Im gleichen Moment zerstört dieser einen Plasmatank. Sofort strömt Plasmakühlmittel aus. Picard versucht, der tödlichen Wolke zu entfliehen, indem er an herabhängenden Schläuchen hochklettert, doch die Borgkönigin hält sich an ihm fest und versucht ihn herunterzuziehen, was Data verhindert. Das Plasma zerstört den organischen Teil der Königin und alle Borg auf dem Schiff sterben.
Bei der Durchführung des ersten Warpfluges der Menschheit entdeckt ein Vulkanisches Schiff, das sich auf der Durchreise durch das Sonnensystem befand, die Warpsignatur von Zefram Cochranes Schiff und es kommt zum ersten Kontakt.
Die Enterprise generiert dieselben chronometrischen Partikel, die die Borg anfangs erzeugten, und fliegt zurück in ihre wiederhergestellte Zeit.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film gilt als einer der besten der Filmreihe. So war er unter anderem für den Oscar in der Kategorie Bestes Makeup nominiert.
[Bearbeiten] Hintergrund und Sonstiges
- Erster Kontakt ist auch der Name einer Episode aus der vierten Staffel der Serie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert.
- In diesem Film kommt erstmals die Enterprise-E vor, da die Enterprise-D in Star Trek: Treffen der Generationen zerstört wurde.
- Eine ironische Bemerkung Zefram Cochranes im Film ist das erste und bisher einzige Mal, dass in Star Trek der Begriff „Star Trek“ gebraucht wird.
- Die Rolle des Zefram Cochrane sollte ursprünglich von Tom Hanks verkörpert werden. Hanks musste aber wegen seines Regiedebüts "That Thing You Do" absagen.
- Nachdem in Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert ein „Borgverbot“ verhängt worden war, ist es der größte und einzige Auftritt der Borg in einem Star Trek Film.
- Diese Reise der Borg in die Vergangenheit führt auch zum „wahren“ ersten Kontakt mit der Menschheit in Star Trek: Enterprise.
- Die Phoenix ist auch im Vorspann von Star Trek: Enterprise zu sehen.
- Einen alternativen Ablauf des ersten Kontakts zwischen Menschen und Vulkaniern im Jahre 2063 in Montana zeigt der Anfang einer Doppelfolge in der vierten Staffel von Star Trek: Enterprise.
- Der Film spielte weltweit etwa 149 Millionen Dollar ein, davon 90 Millionen allein in den USA.
- Ein verworfener Titel für den Film war Star Trek: Borg.
- Die Defiant sollte eigentlich zerstört werden, dies wurde aber nicht realisiert, da man die Defiant noch bei Star Trek: Deep Space Nine benötigte.
- Der erste Kontakt lief zeitgleich mit Star Trek: Raumschiff Voyager und Star Trek: Deep Space Nine, während die anderen TNG-Filme nach dem Ende einer Star Trek Serie gedreht wurden.
- Das Raumschiff der Norway-Klasse ist hier das erste und einzige mal zu sehen, das CGI-Modell ging duch einen Computer-Fehler verloren.
- Alice Krige spielte ihre Rolle der Borg-Königin erneut im Serienfinale der Serie Voyager Endspiel, in zwei Doppelfolgen der Serie wurde sie durch Susanna Thompson ersetzt.
- Die Enterprise kommt an einem Mittwoch an, demnach ist der 5. April ein Donnerstag.
- In der Landeszene der Vulkanier ist kurz Mark Lenard zu sehen, bekannt als Sarek, Spocks Vater.
- Robert Picardo ist hier kurz in der Rolle des bordeigenen "Holodocs" zu sehen, welchen er auch in der Serie Star Trek: Raumschiff Voyager verkörpert. Er wird aktiviert als Doctor Crusher vor den Borg aus der Krankenstation fliehen muss. Diese Rolle bekam er, weil Jonathan Frakes seinen Part als Regisseur durch die Folge "Das Holosyndrom" erhielt. Als Dank an Picardo verschaffte er ihm eine Rolle im Film.
- Die Charaktere Borg-Königin, MHN und Barclay tauchen allesamt später im Serienfinale von Voyager Endspiel auf. Allsamt von den selben Darstellern gespielt.
[Bearbeiten] Dritter Weltkrieg
Die erschreckende Schilderung Rikers des dritten Weltkrieges
„die meisten der großen Städte sind zerstört, es gibt kaum noch Regierungen, 600.000.000 Tote“
macht dem Zuschauer somit klar, wie eine mögliche Zukunft aussehen könnte. Ferner ist das Nennen von
„radioaktiven Isotopen in der Atmosphäre“
ein Verweis auf die Nuklearwaffen der Atommächte, die – falls sie in einem Krieg zu einem Einsatz kommen würden – das Leben auf der Erde maßgeblich gefährden könnten. Auch die Zeitangaben
„befinden wir uns nach meiner Schätzung etwa zehn Jahre nach dem Dritten Weltkrieg“
und
„4. April 2063(ein Mittwoch)“
lassen den Schluss zu, dass zumindest noch 2053 der Dritte Weltkrieg wüten wird.
[Bearbeiten] Kritik
- Eine gruselige Story, die nichts mehr mit der "Wir gucken in eine positive Zukunft"-Grundhaltung früherer "Star Trek"-Märchen zu tun hat. Hier wird bewußt auf düsteren Horror gesetzt, selbst Picard ging noch nie so brutal zur Sache. – BZ
- Das Regiedebüt überzeugt mit aufwendigen Special- effects und einer im Vergleich zur TV-Serie wesentlich actionbetonteren Inszenierung. Die "Next Generation"-Crew hat das Abenteuer fest im Griff, auch wenn Borg-Königin Alice Krige als tödliche Verführerin die Männerwelt auf der Enterprise Data eingeschlossen schon sehr in Angst und Schrecken versetzt. – Cinema
[Bearbeiten] Weblinks
- Star Trek: Der erste Kontakt in der Internet Movie Database
- Star Trek: Der erste Kontakt in Memory Alpha (Achtung: Inkompatible CC-Lizenz!)
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