Häfen in Frankfurt am Main
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In Frankfurt am Main gibt es mehrere Binnenhäfen, deren Bedeutung trotz Eröffnung des Main-Donau-Kanals stark zurückgegangen ist. Durch ihre zentrale Lage im Stadtgebiet und durch die Attraktivität des Mains als Stadtraum werden Hafenflächen wie in vielen Großstädten der Welt bevorzugt zu neuen Wohnquartieren umgenutzt, ohne dass in Außenbezirken Ersatz geschaffen würde.
In Flussrichtung sind dies:
- Der Hafen Mainkur (ehemaliger Cassella-Hafen) im Industriegebiet Fechenheim mit nur einem kleinen Hafenbecken wird noch gelegentlich zur Versorgung der Betriebe im Industriepark Cassella genutzt.
- Der Hafen Offenbach mit seinem riesigen Hafenbecken (der seit 2004 nicht mehr in Betrieb ist) liegt genau gegenüber dem
- Oberhafen, der zwei Hafenbecken besitzt und in dem tatsächlich noch Hafenbetrieb stattfindet und der durch die Hafenbahn und die nahe Autobahn landseitig sehr gut erreichbar ist.
- Der Osthafen war der größte Hafen Frankfurts. Er besitzt ein Vorbecken, das sich in zwei weitere sehr lange Hafenbecken teilt. Vom Nordbecken wurde allerdings ein Stück abgetrennt, der heutige Schwedlersee. Über das Vorbecken führt die Honsellbrücke, über das Südbecken die Schmickbrücke. Trotz der guten Anbindung durch die Hafenbahn ist der Umschlag zurückgegangen, es befinden sich hafenfremde Betriebe im Osthafen, und auch für eine Umnutzung zu einem innerstädtischen Wohngebiet gab es bereits konkrete Pläne.
- Der Mainkai, das Altstädter Mainufer, war der älteste Hafen der Stadt. Er ist heute eine Uferpromenade. Das hier liegende Gleis der Hafenbahn dient mehr für touristische Fahrten mit Museumseisenbahnen als dem Güterverkehr. Namen wie Antwerpener Werft, Nizzawerft, Leonhardswerft, Fahrtorwerft und Weseler Werft erinnern an die frühere Nutzung ebenso wie ein historischer Ladekran gegenüber dem Städel. Am Eisernen Steg gibt es noch einen Anleger für Ausflugsschiffe; mainabwärts bis zum Holbeinsteg legen zur Messezeit auch Hotelschiffe an.
- Der Schaumainkai, die Sachsenhäuser Mainseite, ist heute eher ein Synonym für das Museumsufer. Während die Museen auf dem Hochufer stehen, ist der Tiefkai eine Grünanlage und einer der attraktivsten Aufenthaltsorte der Stadt. Auch hier gibt es noch Bezeichnungen aus der Zeit als Hafennutzung, wie Schifferwerft, Dreikönigswerft, Deutschherrnwerft oder Schlachthofwerft.
- Der Westhafen im Gutleutviertel wird zur Zeit zu einem innerstädtischen Wohnviertel umgebaut. Das Hafenbecken blieb erhalten, wurde mit zwei Stegen überbrückt und soll als Yachthafen dienen.
- Das benachbarte Kraftwerk Gutleut erhält nach wie vor Kohle per Schiff über eine eigene Anlegestelle.
- Der Niederräder Hafen wurde schon vor langer Zeit stillgelegt. Hier befindet sich heute ein Zeltplatz, das sogenannte Licht- und Luftbad.
- Der Flusshafen Gutleuthof gegenüber ist noch in Betrieb und hat einen Gleisanschluss an die Hafenbahn.
- Die Ladestelle am Chemiewerk Griesheim wird nur noch selten genutzt.
- Der Höchster Hafen unterhalb der Höchster Altstadt wurde in den 80er Jahren stillgelegt. Ein Verladekran aus den 50er Jahren (in Höhe der ehemaligen Mainkraftwerke) sowie ein weiteres Exemplar aus dem 18. Jh. (an der Niddamündung) erinnern an diese Nutzung.
- Im Industriepark Höchst befinden sich am nördlichen Ufer sechs Steiger zur Abfertigung von Tankschiffen. Zwischen mittlerer Werksbrücke und Leunabrücke erstreckt sich eine mehrere hundert Meter lange Kaimauer, an der ebenfalls Schiffe anlegen können. Hier wird hauptsächlich Kraftwerkskohle gelöscht. Auf der Südseite gibt es ein 450 Meter langes Hafenbecken, in dem mehrere Schiffe gleichzeitig liegen können. Es dient hauptsächlich der Anlieferung von Steinsalz sowie dem Containerumschlag für den Rhein-Main Container Port.