Hünengrab
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Hünengrab oder Hünenbett ist die volkstümliche Bezeichnung für so genannte Großsteingräber, bestehend aus Findlingen, verbaut in so genannten Megalithanlagen. „Hüne” lässt sich auf das mittelhochdeutsche hiune und das niederdeutsche hûne mit der Bedeutung Riese zurückführen - es sollten also Gräber oder Betten für Riesen gewesen sein. Im dänischen ist der zu Riese analoge Begriff "Kæmpe" geläufig. Im niederdeutschen Sprachraum bzw. in den Niederlanden heißen sie deshalb auch „Hunebedden” (Hünenbetten), in Dänemark „Kæmpehøje” (beim Hügel) bzw. „Kæmpegraven”), die nach ihrer Bauart in Dolmen (dän. „Dyssen”, schwed. „Dösen”) oder Ganggräber (schwed. Ganggriften; dän. „Jættestuen” (Riesenstuben) gegliedert werden. In Schweden heißen einige auch (Röjr”) Röser. Da der Grabcharakter der Anlagen inzwischen umstritten ist, bezeichnet man sie als Megalithanlagen. Eine weniger voluminöse Variante sind die Steinkisten; dän./schwed. Stenkiste; dän. auch Hellekiste für Plattenkiste,
Nicht zu verwechseln sind die Großsteingräber als echte "Hünengräber" mit den vor allem in Süddeutschland vorkommenden Hügelgräbern, die ausschließlich aus Erdmaterial bestehen und häufig aus der Eisenzeit stammen. Sie werden sogar auf amtlichen Karten häufig fälschlich als Hünengräber bezeichnet.
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[Bearbeiten] Verbreitung
Die klassischen Hünengräber des Nordkreises gibt es in Südskandinavien und der norddeutschen Tiefebene von der Weichsel bis in die östlichen Niederlande. Diese heute oftmals nurmehr als Steinhaufen sichtbaren Kammern (siehe Bilder) lagen ursprünglich unter runden oder länglichen Erdhügeln. Vom baulichen Typ her werden sie unterschieden in Ganggräber, Steinkisten, Galeriegräber, Dolmen oder kammerlose Hünenbetten. In Deutschland wurde die Zahl der Hünengräber 1939 (in den damaligen Grenzen) mit 900 angegeben. Die Archäologen datieren die nordische Variante der über weite Teile Europas und der Welt verteilten Anlagen mehrheitlich in die mittlere Jungsteinzeit etwa zwischen 3.500 und 2.800 v. Chr. Siehe auch Hauptartikel Megalith.
[Bearbeiten] Literatur
- Fansa M.: Großsteingräber zwischen Weser und Ems 1994 ISBN 3-89442-118-5
- div. Archäologische Führer des RGZM Mainz, aus dem Verlag Phillip von Zabern (regional)
[Bearbeiten] Trivia
Die Comic-Figur Obelix hantiert mit „Hinkelsteinen“, jenen Steinen, aus denen Hünengräber erbaut oder als „Steinreihen“ aufgerichtet wurden. Im hessischen Volksmund wurden aus Jux oder Unkenntnis gelegentlich daraus "Hühnergräber" und Hinkelsteine (Hinkel = Hühnchen).
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Exzelentes, sehr umfangreiches Verzeichnes der Hünengräber des nordwestlichen Deutschlands mit Karten, Fotos, GPS und viel Hintergründen
- Fortidsminder Århus Amt
- Bornholminfo.dk
Commons: Dolmen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |